25.03.2024

Experte der Oberberg Tagesklinik Bonn über Folgen intensiver Social-Media-Nutzung

Bonn, 25. März 2024. Egal ob Instagram, TikTok oder WhatsApp – soziale Netzwerke bestimmen den Alltag vieler Menschen. Inwieweit deren Nutzung Einfluss auf das psychische Wohlbefinden haben kann, ist regelmäßig Gegenstand von Untersuchungen. Dr. med. Bastian Willenborg, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Oberberg Tagesklink Bonn, informiert über Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung und mögliche Folgen wie das sogenannte Popcorn Brain.

 

Kontrollverlust durch Nutzung sozialer Medien

Noch nie war die Möglichkeit an Informationen zu gelangen, sich auszutauschen, neue Menschen auch über weite Distanz kennenzulernen oder sich einfach unterhalten zu lassen so groß wie heute - auch dank sozialer Medien. „Es gibt zahlreiche Untersuchungen, wie sich die Nutzung digitaler Medien, zum Beispiel Internet oder Online-Spiele, auf den Menschen auswirken kann. Auch ein Kontrollverlust bei der Nutzung von sozialen Medien ist inzwischen feststellbar und wissenschaftlich belegt“, weiß Dr. Willenborg. Dementsprechend ist die Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung von der WHO als Erkrankung anerkannt und Bestandteil der ICD-11 (internationale statistische Klassifikation für Erkrankungen).

 

Jedes Like ein Kick

Man nimmt an, dass eine passive Nutzung sozialer Medien weniger gut für die Psyche zu sein scheint als aktives Nutzungsverhalten. Doch selbst aktives Posten von Beiträgen kann negative Folgen für die mentale Gesundheit haben. So sorgt jedes gesetzte „Like“ auf einen erstellten Beitrag für ein Glücksgefühl beim Content Creator: Zunächst wachsen durch die Ausschüttung von Dopamin die Neugier und die Erwartung, welche Reaktion der Post erzeugt. Erfolgt dann das erhoffte „Like“, schüttet der Körper Endorphine aus, die ein Glücksgefühl vermitteln. Liegt der Fokus beim Posten darauf, immer wieder dieses Gefühl zu erfahren, kann schnell eine Art Abhängigkeit entstehen.

 

Bleib mal bei der Sache!

Darüber hinaus kann eine übermäßige und parallel stattfindende Nutzung sozialer Medien negative Auswirkungen auf die mentale Leistung haben. Beim Film schauen parallel online surfen (Second Screen) oder immer zwischen mehreren Social Media Apps hin und her springen, kann dazu führen, dass sich die Aufmerksamkeitsspanne mit der Zeit verändert und die Konzentrationsfähigkeit abnimmt. Man spricht dann auch vom Popcorn Brain (nach David Levy). Die Folgen können sich im analogen Lebensbereich bemerkbar machen. So kann es zum Beispiel schwerfallen, sich über längere Zeit am Stück auf eine Sache, wie einen Vortrag, zu fokussieren. Das dauernde „On“-Sein kann sogar bis hin zu einem Burnout führen oder Angstsymptome hervorrufen. Gerade bei Jugendlichen scheint hier ein besonderes Risiko zu bestehen. Da ihr präfrontaler Kortex, ein Bereich des Gehirns, der verantwortlich ist für die Handlungssteuerung und vernünftiges Handeln, noch nicht voll ausgereift ist, fällt es ihnen besonders schwer, sich selbst zu regulieren und sie lassen sich schneller ablenken.

 

Einfach mal offline gehen

„Bemerkt man an sich selbst, dass zum Beispiel die Konzentration nachlässt, sich häufig ein Gefühl der Erschöpfung oder inneren Leere einstellt oder die Nutzung von sozialen Medien Stress erzeugt, unter Druck setzt oder sogar mit Angst oder Panik verbunden ist, kann ein kritischer Blick auf das eigene Nutzungsverhalten sinnvoll sein“, weiß Dr. Willenborg. Regelmäßige Off-Zeiten, die Fokussierung auf nur eine Sache oder feste Online-Zeiten können ein sinnvoller Schritt sein, um der Reizüberflutung und den damit verbundenen Folgen entgegenzuwirken. Schafft man diese Schritte jedoch nicht allein oder werden die Symptome dennoch nicht besser, kann ärztlicher Rat sinnvoll sein. Dr. Bastian Willenborg und sein Team in der Oberberg Tagesklinik Bonn sind mit dem Thema bestens vertraut und bieten Hilfe für Betroffene.

 

Mehr über die Oberberg Tagesklinik Bonn:
https://www.oberbergkliniken.de/tagesklinik-bonn

 

Über die Oberberg Gruppe: Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten in Deutschland. In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden Therapeutinnen und Therapeuten sowie Selbsthilfegruppen.

 

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