Das Chronische Fatigue Syndrom (CFS) ist eine schwere organische Erkrankung, von der circa 250.000 Menschen in Deutschland betroffen sind. Betroffene können, bei der sich durch Belastung immer wieder verstärkenden Symptomatik, rapide und gravierend in ihrem Funktionsniveau beeinträchtigt sein.

Symptome Beschwerden eines CFS

Das Chronische Fatigue Syndrom (CFS) ist eine eigenständige, komplexe, chronische Erkrankung. Sie ist abzugrenzen von einer chronischen Fatigue.  

Betroffene eines CFS leiden hauptsächlich an einer schweren Fatigue (körperlichen Schwäche). 
Zu einem CFS kommt es meist nach einer Infektion. Betroffene reagieren auf Belasung/en mit starker Erschöpfung und weiteren kognitiven und körperlichen Symptomen.  Die körperliche oder geistige Anstrengung steht nicht im Verhältnis zu der danach auftretenden ausgeprägten Erschöpfung. Die Symptomatik nennt sich "Post-Exertional Malaise“ (PEM) und gilt als Leitsymptom des CFS. PEM  tritt bis zu 48h nach einer Belastung auf und lässt sich nicht durch Ruhe beheben.

Neben der starken Erschöpfung leiden die Patienten unter Symptomen wie orthostatischer Intoleranz, Schmerzen in Muskeln, Gelenken und Kopf, unter kognitiven Störungen der Konzentration und Wortfindung ("Brain Fog"), Schlafstörungen, Krankheitsgefühl und geschwollenen Lymphknoten.

 

Bleibt CFS unbehandelt, besteht ein erhebliches Risiko des Fortbestands der Erschöpfungssymptomatik mit weiteren Einschränkungen durch komorbide psychische Störungen (v.a. Ängste und Depressionen).

 

Ursachen Ursachen des CFS

In den letzten Jahrzehnten wurden große Anstrengungen unternommen, um die Krankheitsdefinition und die Diagnostik des CFS zu präzisieren. Die Datenbasis für einen fundierten Umgang mit dieser Erkrankung wächst. 

CFS ist eine organische Erkrankung mit vermutlich neuroimmunologischer Ursache. Laut aktuellen Studienergebnissen sind  dadurchdas autonome Nervensystem, das Immunsystem und der Energiestoffwechsel gestört. Zumindest bei einem Teil der Betroffenen bestehen biomedizinische Anomalien.

„Wichtig ist, Patienten mit Fatigue ernst zu nehmen. Sie haben oft eine lange Leidensgeschichte hinter sich und haben oft viele Ärzte erfolglos konsultiert.“
Dr. med. Johannes Bauer
Internist, Diabetologe DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft) und leitender Arzt Psychosomatik, Oberberg Fachklinik Rhein-Jura
250 Tausend
Menschen in Deutschland betroffen
1 in 4
Patienten kann das Haus nicht verlassen
60 %
der Betroffenen sind arbeitsunfähig
Quelle: Deutsche Gesellschaft für ME/CFS e.V.

Therapie Behandlung des CFS

Die Behandlung des CFS ist symptomorientiert und zielt darauf ab, Beschwerden der Erkrankung zu lindern, Überanstrengung zu vermeiden,  Ursachen für eine Immunaktivierung zu behandeln und Mangelzustände zu beheben. 

 

Ein wichtiges Element in der Therapie des Chronischen Fatique Syndrom ist die psychoedukative Arbeit, die dem Patienten unter anderem Techniken für den Umgang mit der Erschöpfung vermittelt. Durch eine Stressreduktion und dem sogenannten „Pacing“ kann es langfristig zu einer Besserung der Beschwerden kommen. Unter „Pacing“ wird das Einhalten eines individuellen Belastungsniveaus verstanden, so dass keine Überlastung nach dem Training auftritt. CFS-Patienten müssen daher zuallererst ihren Lebensstil der Krankheit anpassen und Belastungsspitzen „glätten“.

Im Umgang mit der Erkrankung sind das Erlernen von Entspannungstechniken außerdem hilfreich, sowie eine Schlafregulation.  Eine Psychotherapie (vor allem achtsamkeits- und akzeptanzorientierte Elemente , wie auch klassische Elemente der kognitiven Umstrukturierung) gelten als wirksam. Im Rahmen der Behandlung lernen Betroffene, ihre Symptome nicht als Zeichen einer unveränderlichen Pathologie aufzufassen. Selbstwirksamkeit und Selbstkontrolle über die eigene Lebensführung werden gefördert mit dem Ziel, das Leben wieder selbst gestalten und nicht durch die chronische Erschöpfungssymptomatik bestimmen lassen. Eine sozialtherapeutische Unterstützung kann bei der Klärung finanzieller Fragen oder bei Problemen mit Ausbildung/ Beruf helfen.

Porträtfoto Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Jähne – Ärztlicher Direktor Oberberg Fachklinik Rhein-Jura
Gerade in den letzten Jahren hat unser Wissen über die Erkrankung des chronischen Fatigue Syndroms deutlich zugenommen. Wir stehen mit den führenden Experten in Deutschland in engem Kontakt und sind deswegen auf dem aktuellen Stand der Diagnostik und Therapie.“
Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Jähne
Chefarzt und Ärztlicher Direktor, Oberberg Fachklinik Rhein-Jura und Tagesklinik Lörrach

Stressreduktions- und Entspannungsverfahren

Stressreduktions- und Entspannungsverfahren sind unter anderem für die Behandlung von CFS eine wirksame Unterstützung. Der große Wert von Entspannungsverfahren liegt jedoch auch darin, dass die Übungen in den Alltag übernommen werden können und – bei regelmäßiger Anwendung – große Wirkung bei der Rückfallprophylaxe haben. Gleiches gilt für die Prävention z.B. auch von weiteren psychischen Störungen. 

Folgende Entspannungsverfahren werden bei Oberberg angewendet:

 

  • Autogenes Training (AT)
  • Progressive Muskelrelaxation (PMR)
  • Akupunktur und ähnliche alternativmedizinische Behandlungsmethoden
  • Yoga und weitere Verfahren der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin)
  • Meditation – Räume der Stille
  • Aromatherapie
  • Biofeedback
  • Bodyscan

Weitere Informationen zu den bei Oberberg angewendeten Stressreduktions- und Entspannungsverfahren finden Sie hier.

Behandlung bei Oberberg Wirksame Psychotherapien in heilsamer Umgebung

In den Oberberg Fachkliniken für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie unterstützen wir Menschen in schweren seelischen und psychischen Krisensituationen mit effizienten Behandlungskonzepten. Dabei glauben wir fest an das Zusammenwirken von Menschlichkeit, Verbundenheit und Evidenz in einer erstklassigen Umgebung, die von einer herzlichen Atmosphäre aus Achtsamkeit, Zugewandtheit, Respekt und gegenseitigem Vertrauen geprägt ist. 

Fachklinik
Für Erwachsene
Oberberg Fachklinik Mönchengladbach
Horst 48 (Haus Horst)
41238 Mönchengladbach
Nordrhein-Westfalen

Tel. +49 2166 2768999-0
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Häufig gestellte Fragen FAQ

Das Chronische Fatigue Syndrom (CFS) ist eine eigenständige, schwere und chronische neuroimmunologische Erkrankung. Es wird davon ausgegangen, dass weltweit c.a. 17 Millionen Menschen betroffen sind. Darunter auch Kinder und Jugendliche. Betroffene leiden hauptsächlich an einer schweren Erschöpfungssymptomatik nach einer geringen körperlichen oder geistigen Anstrengung.

Nach aktuellen Einschätzungen wird davon ausgegangen, dass weltweit c.a. 17 Millionen Menschen an dem Chronischen Fatigue Syndrom (CFS) leiden. In Deutschland sind schätzungsweise bis zu 250.000 Menschen betroffen, wovon c.a. 40.000 Kinder und Jugendliche sind.

Als Leitsymptom gilt eine Zunahme der Beschwerden nach einer nicht dazu im Verhältnis stehenden körperlichen oder geistigen Anstrengung. Die starkje Erschöpfung tritt bis zu 48h nach der Anstrengung auf. Dabei ist für das CFS kennzeichnend, dass sich die Erschöpfung nicht durch Ruhe beheben lässt. Weitere Symptome eines Chronischen Fatique Syndrom sind orthostatischer Intoleranz, Schmerzen in Muskeln, Gelenken und Kopf, kognitive Störungen der Konzentration und Wortfindung ("Brain Fog"), Schlafstörungen, Krankheitsgefühl und geschwollene Lymphknoten.

Um festzustellen, ob Sie an einem CFS erkrankt sind, wird das Aufsuchen eines Arztes dringend empfohlen.

Sollten Sie unter erheblichen Erschöpfungserscheinungen nach geringer körperlicher oder kognitiver Anstrengung leiden, empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung. Sollten Sie unter dem Chronische Fatigue Syndrom (CFS) leiden, können für Betroffene weitreichende Folgen entstehen, wie eine Arbeitsunfähigkeit. Desweiteren kann es auch zu einer Ausbildung einer psychischen Erkrankung kommen.

Deutsche Gesellschaft für ME/CFS. Was ist ME/CFS? Verfügbar unter: mecfs.de/was-ist-me-cfs/

 

Heim C. et al. Childhood trauma and the risk for chronic fatigue syndrome: Assotiation with neuroendocrine dysfuncition. Arch Gen Psychiatry 2009; 66: 72-80

 

Martin A. Chronische Erschöpfung und chronisches Erschöpfungssyndrom: Psychosomatik und Verhaltensmedizin, Rief, Henningsen, Schattauer 2015, 676-690

 

Rasa S, Nora-Krukle Z, Henning N, et al. Chronic viral infections in myalgic encephalomyelitis/chronic fatigue syndrome (ME/CFS). J Transl Med. 2018;16(1):268. Published 2018 Oct 1. doi:10.1186/s12967-018-1644-y

 

Scheibenbogen C, Wittke K, Hanitsch L, Grabowski P, Behrends U. Chronisches Fatigue Syndrom / CFS. Ärzteblatt Sachsen 2019; 9: 26-30

 

Wirth K, Scheibenbogen C. A Unifying Hypothesis of the Pathophysiology of Myalgic Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS): Recognitions from the finding of autoantibodies against ß2-adrenergic receptors. Autoimmun Rev. 2020;19(6):102527.