Dr. med. Ahmad Bransi

Ärztlicher Direktor, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Dr. med. Ahmad Bransi ist Ärztlicher Direktor der Oberberg Fachklinik Weserbergland und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er studierte Humanmedizin an der Georg-August-Universität in Göttingen. Dort bereitete er während seiner Tätigkeit in der neurochirurgischen Abteilung seine Dissertation zum Thema Vasospasmus und Hirndruckerhöhung vor. In den Folgejahren absolvierte er seine Facharztweiterbildung in Psychiatrie und Psychotherapie. Von 2004 bis 2012 war er als Leitender Oberarzt in der Versorgung von Menschen mit akuten psychischen Krankheiten tätig. Vor seinem Wechsel an die Oberberg Fachklinik Weserbergland im Oktober 2016 war Dr. Bransi vier Jahre lang ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Detmold.

 

Die Schwerpunkte seiner klinischen Tätigkeit waren neben der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung von Menschen mit Psychosen, Depression, Angstkrankheiten und Burnout die Behandlung von Menschen mit Suchterkrankungen sowie die Versorgung von Menschen mit psychischen Störungen im Alter. Dr. Bransi baute die notwendigen Strukturen für diese Versorgung auf, wie die Etablierung einer stationären und ambulanten suchtmedizinischen Versorgung und eine Gedächtnis-Sprechstunde. Weitere Tätigkeitsbereiche waren interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie, mit Aufbau notwendiger ambulanter Strukturen, ferner Tätigkeit als Dozent in der OWL-Akademie für Psychiatrie und Psychotherapie, Habilitation einschließlich eines Lehrauftrags an der Universität Bielefeld,  Beschäftigung mit Gesundheit in helfenden Berufen und Angebot der Sprechstunde Ärztegesundheit und Lehrauftrag Polizeipsychologie an der Fachhochschule für öffentlich Verwaltung NRW.

Auszug aus dem Buch  "Religiosität, Spiritualität und seelische Gesundheit":

 

(Die neueren Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Religion und Psychiatrie bzw. Psychotherapie führten dazu, dass in den letzten Jahren von verschiedenen psychiatrischen Fachgesellschaften Empfehlungen zum Umgang mit Religion und Spiritualität der Therapie ausgegeben wurden. Zentral sind in diesen Empfehlungen der respektvolle und sensible Umgang mit den religiösen und spirituellen Überzeugungen der PatientInnen und die Wahrnehmung der eigenen weltanschaulichen Orientierung als Therapeut oder Therapeutin. Aus diesem Grund wird von verschieden Expertengruppen die Aneignung von Kompetenzen in diesem Themenbereich gefordert (Freund et al., 2018).

 

So hat auch die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in ihrem Positionspapier »Empfehlungen zum Umgang mit Religiosität und Spiritualität in Psychiatrie und Psychotherapie« verschiedene Hinweise zum Umgang mit Religion und Spiritualität in der Therapie ausgearbeitet. Unter anderem wurden mit Blick auf die TherapeutInnen interkulturelle Kompetenz und die Fähigkeit zum Perspektivwechsel gefordert, um die Wertvorstellungen und religiösen Überzeugungen der PatientInnen und deren Lebensrelevanz für sie in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Anamnese erfassen zu können (Laabdallaoui, 2021, in diesem Band), Religiosität und Spiritualität im Behandlungsplan zu berücksichtigen und in die Behandlungsstrategie einzubinden (Utsch et al., 2017). Auch die S3-Leitlinie »Unipolare Depression (2017) « gelangt zu der Annahme: »Die Berücksichtigung kulturspezifischer Krankheits- und Behandlungskonzepte im Rahmen einer partizipativen Entscheidungsfindung erleichtert die Akzeptanz der Behandlung und die therapeutische Mitarbeit (Adhärenz)«, und gibt daher den klinischen Konsenspunkt (KKP) bzw. die Empfehlung: »Kultur- und migrationsspezifische Faktoren sollen im Rahmen der Anamnese, Diagnostik und Therapie depressiver Erkrankungen berücksichtigt werden«).

Veröffentlichungen Dr. Bransi

  • Adler G, Bransi A, Prange HW: Neuro-monitoring using visual evoked potentials in comatose neurologic intensive care patients. EEG-EMG Zeitschrift für Elektroenzephalographie, Elektromyographie und Verwandte Gebiete, 1991, 22(4):254-258
  • Mursch K, Bransi A, Vatter H, Kolenda H: Blood Flow Velocities in Middle Cerebral Artery Branches After Subarachnoid Hemorrhage. Journal of neuroimaging, 2000, 10(3):157-61
  • Bransi A: Chirurgie für das 2. Staatsexamen. In: H.A. Emminger (Hrsg.): Exaplan. Das Kompendium der klinischen Medizin. S. 353-593. Urban und Fischer, 2004, ISBN 3-437-42461-0
  • Assion HJ, Bransi A, Koussemou JM: Migration und Posttraumatische  Belastungsstörung. In G.H. Seidler, H.J. Freyberger, A. Maerker (Hrsg.). Handbuch der Psychotraumatologie. S. 528-535. Klett-Cotta, 2011, ISBN: 978-3-608-94665-9
  • Bransi A: Interkulturelle Gerontopsychiatrie. S. 52. In „Fremdsein überwinden“ Kompetenzen der psychiatrischen Pflege in Praxis-Management-Ausbildung-Forschung. Vorträge und Posterpräsentationen. 13. Dreiländerkongress Pflege in der Psychiatrie in Bielefeld. Verlag Berner Fachhochschule, 2016, ISBN 973-3-033-05784-5
  • Bransi A: Transkulturelle Gerontopsychiatrische Versorgung. Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung. 1/2016, 34(1), S. 99-116
  • Bransi A: Geriatrisch denken, akut behandeln ­­– was Akutkrankenhäuser von der Geriatrie lernen. In K. Gröning, B. Sander, R.v. Kamen (Hrsg.). Familiensensibles Entlassungsmanagement. S. 156-168. Mabuse-Verlag, 2016, ISBN: 978-3-86321-233-9
  • Bransi A: Ältere Menschen. In M. Borsca, Ch. Nikendei (Hrsg.): Psychotherapie nach Flucht und Vertreibung. Eine Praxisorientierte und interprofessionelle Perspektive auf die Hilfe für Flüchtlinge. S. 151-155. Georg Thieme Verlag, 2017, ISBN 978-3-13-240745-9
  • Bransi A: Muslime in der Psychotherapie. In: G. Juckel, K. Hoffmann, H. Walach (Hrsg.). Spiritualität in Psychiatrie & Psychotherapie. S. 99-117. Pabst, 2018, ISBN 978-3-95853-382-0
  • Borgolte A, Bransi A, Seifert J, Toto S, Szycik G, Sinke C: Audiovisual Simultaneity Judgements in Synaesthesia. Multisens Res. 2021 May 12:1-12. doi: 10.1163/22134808-bja10050
  • Lange-Aschenfeld C, Bleich S, Seifert J, Banaschewski T, Bransi A: Klinisches Bild und zentralnervöse Manifestation einer SARS-CoV-2-Infektion. In MJ Müller, M. Berger (Hrsg.): Psychische Erkrankungen ─ und die Auswirkungen einer Pandemie. S. 11-25. Elsevier, 2021, ISBN 978-3-437-21702-9
  • Freyer T, Hölzel L, Bransi A, Berger M: Depression, Burnout, und die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. In MJ Müller, M. Berger (Hrsg.): Psychische Erkrankungen ─ und die Auswirkungen einer Pandemie. S. 79-96. Elsevier, 2021, ISBN 978-3-437-21702-9
  • Bransi A: Zur Situation der psychotherapeutischen Behandlung von muslimischen PatientInnen in Deutschland. In: I. Rüschoff, PM Kaplick (Hrsg.): Islamintegrierte Psychotherapie und Beratung. Seite 323 – 342, Psychosozial-Verlag 2021, ISBN 978-3-8379-3027-6
  • Bransi A, Cionek-Szpak A, Haj-Yehia K, Sarsor M: Interkulturelle Aspekte der Pandemie. Zusatzkapitel. In MJ Müller, M. Berger (Hrsg.): Psychische Erkrankungen ─ und die Auswirkungen einer Pandemie. S. 79-96. Elsevier, 2021, ISBN 978-3-437-21702-9

 

Symposien und Vorträge (kleine Auswahl):

  • Alkoholismus und andere Suchtformen. 2011. Kongress des Ärztenetze Lippe
  • Psychische Erkrankungen im muslimischen Migrationskontext. 2012, DTPPP-Kongress, Basel
  • Culture-sensitive tretment of the orientel outpatient ─ influence of religion and culture on the tretment. 2012. 3rd Wold Congress of Cultural Psychiatry, London
  • Institutionelle Gewalt gegen ältere Menschen. 2014 Uni Bielefeld
  • Prävention von Gewalt und Vernachlässigung bei hochbetagten Menschen. 2014 Uni Bielefeld.
  • Die transkulturelle gerontopsychiatrische Ambulanz. 2015. XII. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e.V. Essen
  • 40 Jahre Psychiatrie Enquete ─ Psychische Gesundheit und Möglichkeiten der Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund und Asylbewerber. 20. LWL- Forum Psychiatrie und Psychotherapie, 2015, Paderborn.
  • Akuthilfe und Krisen-Intervention bei Flüchtlingen. Dialogveranstaltung des Ministeriums für Gesundheit NRW, 2015, Düsseldorf.
  • Dement bei Migranten der Interkulturelle Aspekte der Demenz. 2015. Uni Bielefeld.
  • Schizophrenie im Migrationskontext. 2016. Fortbildungsveranstaltung für ÄrztInnen und PsychologInnen. GPZ Detmold
  • Behandlungsmöglichkeiten für suchtkranke Ärztinnen und Ärzte. 2017. Ärztekammer Westfalen-Lippe, Referat Sucht und Drogen. Münster
  • Strukturwandel im Altenheim. Herausforderung der gerontopsychiatrischen Versorgung. 2017. Hildesheim, 20. Holler-Runde. Hildesheim
  • Selbstfürsorge und Prävention von Burnout, Depression und Süchten bei Ärzten. Tag der Allgemeinmedizin an der Universität Göttingen mit Hausärzteverbund Niedersachsen. 2018 Uni Göttingen
  • Suchterkrankungen in ärztlichen und pflegerischen Berufen. 2018 Hauptstadtkongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Berlin
  • Kultursensibilität im Krankenhaus. 2018, Fakultät für Erziehungswissenschaften Universität Bielefeld
  • Schlaf und Suizidalität. 2018, Extertaler Fortbildung, Ärzteakademie der ÄKWL
  • Übersetzungsbarrieren Jung ─  Alt: Kommunikationsbarrieren im Generationenwandel, 2018, Drei-Länderkongress, Wien.
  • Umgang mit Sterben und Tod im Islam. 2019. Palliativnetz Kinder-Palliativ-Versorgung, Detmold.
  • Kultursensible Pflege. 2019, Fakultät für Erziehungswissenschaften, Universität Bielefeld
  • Gewalt in der Gerontopsychiatrie ­Gefährdende Situationen für hochbetagte Menschen, 2019, LWL-Klinik. Bochum
  • Besondere Aspekte einer zeitgerechten interkulturellen Psychotherapie. 2019. Weitebildungskreis psychosomatische Medizin und analytische Psychotherapie e.V. Bad Oeynhausen
  • Seelische Gesundheit bei helfenden Berufen. 2019. Oberberg City Roadshow. München
  • Scham, Schuld und Sucht ─ Ärztegesundheit. 2019. DGPPN-Congress. Berlin
  • Abhängigkeit und SelfCare im onkologischen Team─ Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht. 2020. Deutscher Krebskongress, Berlin
  • Im Auge des Taifuns ─ Gesundheit von ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen. 2021. Symposium Seeklinik Brunnen, Schweiz.
  • Das Post-Covid-Syndrom. 2021.  Extertaler Fortbildung, Ärzteakademie der ÄKWL