Traumatische Erlebnisse zu verarbeiten gelingt nicht jedem. Eine Vielzahl der Betroffenen läuft Gefahr, im Nachgang zum Trauma eine komplexe PTBS oder andere Belastungsstörung zu entwickeln. Oft werden erste Anzeichen nicht erkannt oder ausschließlich anderen Erkrankungen wie Depression oder Burnout zugeschrieben. Aus einer akuten Belastungsstörung kann sich nachfolgend eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln.
 

Eine besonders schwere Form der Belastungsstörung ist die komplexe PTBS. Sie wird dadurch verursacht, dass nicht nur ein einzelnes Ereignis, sondern ein breites Spektrum an Ereignissen, oft über einen langen Zeitraum, auf die Betroffenen einwirkt. Bezeichnend für die komplexe PTBS ist zudem ihre längere Dauer.

Komplexe PTBS Definition komplexe PTBS - Differenzierung zur PTBS

Die Bezeichnung "komplexe posttraumatische Belastungsstörung", kurz komplexe PTBS oder KPTBS, wurde von der US-Amerikanerin Judith Lewis Herman geprägt. Die Psychiaterin und Professorin für klinische Psychologie lehrte an der Harvard Medical School. Eines der von ihr geleiteten Projekte war ein Programm über Opfer von Gewalttaten. Sie fasste Ursachen und Symptome unter dem Begriff komplexe PTBS zusammen, alternativ war vom DESNOS, Disorder of extreme Stress not otherwise specified, die Rede.

2022 wurde die komplexe PTBS der überarbeiteten ICS-11 beigefügt. Das ICD - International Classification of Disorders - wurde geschaffen, um länderübergreifend Zugriff auf Daten wie systemische Erfassung, Analyse und Interpretation von Krankheitsbildern zu haben.

Jetzt Kontakt aufnehmen

Ursachen Die Ursachen - komplexe PTBS

Hochgerechnet sind rund 2 % der Deutschen einmal in ihrem Leben von einer Belastungsstörung betroffen. Die Auslöser dafür sind vielfältig. Mögliche Ursachen sind Mobbing, Stalking und Trennungen, eigene schwere Erkrankungen oder die nahestehender Personen, Todesfälle, Unfälle, sexueller Missbrauch und andere Gewalttaten oder Kriege.

Sind diese Einwirkungen nicht allzu heftig und eine grundlegende Resilienz vorhanden, können Belastungsstörungen allein überwunden werden. Es liegt jedoch keineswegs im Verschulden der Betroffenen, wenn dies nicht gelingt. Aus der akuten Belastungsstörung kann sich eine PTBS entwickeln, wenn nicht rechtzeitig fachlich kompetente Hilfe zur Hand ist.

Es ist Personen nicht möglich, immer wiederkehrenden, Traumata auslösenden Situationen zu entfliehen, besteht die Gefahr, dass sich eine komplexe PTBS entwickelt. Sie übertrifft die akute oder einfache PTBS sowohl was die Auswirkungen als auch was die Dauer angeht. Allgemein gilt, dass eine komplexe PTBS zwei Jahre andauern muss, damit sie als solche klassifiziert wird. Vergleichbar ist die komplexe PTBS mit der "andauernden Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung", wie sie schon in der ICD-10 beschrieben ist.

Berufliche Disposition - Belastungsstörungen

Bestimmte Berufsgruppen sind besonders gefährdet, durch dauerhafte oder immer wiederkehrende Belastungen eine klassische oder komplexe PTBS zu entwickeln. Dazu gehören Soldaten, aber auch Einsatzkräfte von Friedenstruppen. Ebenso sind die Zahlen der Betroffenen bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten überdurchschnittlich gefährdet. Auch Menschen, die in Kriegsgebieten leben, sind den auslösenden Gefahren Tag für Tag ausgesetzt. Sie haben kaum Gelegenheit, Angst und andere Traumata abzubauen, als Folge entwickelt sich in vielen Fällen eine komplexe PTBS.

Über alle Maßen betroffen sein können auch Kinder, die Opfer häuslicher Gewalt oder von Missbrauch wurden. Sie verdrängen oft die Gefahr, der sie über einen langen Zeitraum oder immer wiederkehrend ausgesetzt sind und waren. Hier ist es nicht auszuschließen, dass die komplexe PTBS erst nach Jahren oder gar Jahrzehnten zum Tragen kommt. Die Ursachenforschung wie auch die Therapie gestalten sich deshalb aufwendig, weil die zugrunde liegenden Geschehnisse nicht als solche erkannt oder nicht mehr zugeordnet werden können.

 

Symptome PTBS und Folgekrankheiten

Ebenso verdrängt wie die Ursachen können auch die Symptome der akuten, klassischen und komplexen PTBS werden. Schlafstörungen und Müdigkeit, Nervosität und Magenbeschwerden, Antriebslosigkeit und Rückzug können durch alltäglichen Stress und Überforderung, durch Mineralstoffmangel oder durchlaufende Krankheiten ebenso entstehen. Vielfach wird das direkte Umfeld der Betroffenen noch vor ihnen selbst auf diese Symptome aufmerksam. Wer auf Nervosität, zunehmend schlechte Laune oder gar Aggressivität, auf Verhaltensänderungen oder Ähnliches angesprochen wird, sollte hellhörig werden und eine komplexe PTBS in Betracht ziehen. Auskunft darüber, ob neben Schwankungen im Alltagsbefinden nicht doch eine PTBS oder komplexe PTBS vorliegen könnte, erhalten Betroffene z.B. durch unsere Selbsttest Trauma (PTBS).

 

Ein Selbsttest ersetzt keinesfalls eine ärztliche Beratung, die Diagnose oder gar die Behandlung. Besteht jedoch aufgrund der Auswertung die berechtigte Annahme, dass zumindest Traumfolgestörungen aufgetreten sind, ist die Hinzuziehung fachlicher Hilfe mehr als nur empfehlenswert. Nur so kann eine über den Selbsttest hinausgehende klare Diagnose gestellt werden, die unerlässlich für einen späteren Behandlungserfolg ist. Besteht eine PTBS über einen langen Zeitraum hinaus oder können die Auslöser der Traumata nicht gemieden werden, zeigen sich zunehmend zusätzlich Symptome.

 

Beispielsweise treten bei Menschen aus Kriegsgebieten typische weitere Anzeichen auf. Sie erschrecken bei Lärm, der Kriegsgeräuschen ähnelt, Feuerwerk führt bei vielen zu Panikattacken. Die ursächlichen Situationen werden dabei nochmals durchlebt, ohne dass dies einen verbessernde, weil abbauende Wirkung zeigt. Kinder, die mehrfach oder über einen langen Zeitraum hinweg traumatisiert wurden, fallen durch Aggressionen, Affekthandlungen oder fehlende Impulskontrolle auf. Nicht wenige von ihnen leiden unter Aufmerksamkeitsstörungen oder einem veränderten Bewusstsein bis hin zur Dissoziation. Ihre Selbstwahrnehmung liegt oft weit außerhalb der Realität. Einflüsse auf das Sozialverhalten sind bei kindlichen Gewaltopfern ebenfalls verbreitet. Wie bei Erwachsenen mit PTBS auch fehlt ihnen das Lebensziel, bezeichnend für die komplexe PTBS. Auch Scham und Selbstanklage können mit einem Trauma verknüpft sein. Hier zählen vor allem Kinder und Frauen, die sexuelle Gewalt erlebt haben, zu den Erkrankten.

 

Ein Rückzug aus dem sozialen Umfeld, selbstschädigendes Verhalten durch Eigenverletzungen oder an Borderline angrenzendes Verhaltensweisen werden ebenfalls den Symptomen der PTBS und KTPBS zugerechnet. Betroffene Jugendliche und Erwachsene können als Folge einer Belastungsstörung zur emotionalen Betäubung wie etwa zu häufig wechselnden Sozialpartnern, Arbeitsbelastung bis hin zum Burnout oder Alkohol- und Drogenmissbrauch tendieren. Ihre Fähigkeit, positive Emotionen zuzulassen, sinkt mit zunehmender Dauer der Traumafolgestörungen. Möglicherweise aufkeimende Minderwertigkeitskomplexe oder das Gefühl von Ohnmacht begünstigen den sozialen Rückzug, dissoziative Erscheinungen treten auf. Wer sich immer mehr zurückzieht, verliert die Fähigkeit, soziale Kontakte zu pflegen oder gar neue aufzubauen.

Jetzt Kontakt aufnehmen

Zusätzliche Symptome - komplexe PTBS

Noch vielfältiger und beeinträchtigender können sich die Symptome bei einer komplexen PTBS ausprägen. Risikoverhalten und die Tendenz zur Selbstzerstörung bringen weitere gesundheitliche Gefahren mit sich. Extremverhalten, das Ignorieren von reellen Gefahren oder Gedanken an Suizid sind hier nicht ausgeschlossen, wenn Lebensziele und der Mut dazu durch die Traumata verloren gingen. Aufmerksamkeitsdefizite werden zur Dauerstörung, auch dissoziative Verhaltensauffälligkeiten nehmen vielfach zu. Die eigene berufliche Überlastung wird nicht mehr erkannt, sodass sich ein Burnout zur Grunderkrankung gesellen kann.

Zu den psychischen Auffälligkeiten gesellen sich bei vielen Betroffenen somatische Erkrankungen. Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizdarm oder Colitis ulcerosa, unterschiedliche Herzprobleme oder Störungen der Sexualfunktionen sind dabei häufig. Die Flashbacks, ein für PTBS und die komplexe PTBS typisches Erinnern an die durchlebte Gewaltszene, können überhandnehmen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Hier setzt wiederum ein Kreislauf ein: Wer tagsüber Stress - wie durch Flashbacks - ausgesetzt ist, findet nachts kaum erholsamen Schlaf. Fehlender Schlaf wiederum wirkt sich auf sämtliche Körperfunktionen aus, vom Gehirn bis hin zum Stoffwechsel. Die komplexe PTBS zieht ihre Spirale.

Nicht übersehen werden darf von Betroffenen und ihren Angehörigen, dass nicht nur die Symptome, sondern ebenso die spätere Diagnose eine zusätzliche Belastung darstellen können. Wie beispielsweise bei einer alleingestellten Depression auch, wissen die Erkrankten früher oder später um ihre Störungen, um die Fehlfunktionen. Sie nicht abstellen zu können, verschlimmert oftmals das Krankheitsbild. Hier sind auch die Angehörigen gefragt. Haben sie den Verdacht auf eine komplexe PTBS, können sie die Betroffenen zum Selbsttest anregen und sie zum Arztbesuch bewegen. Zusätzlich können - und sollten in vielen Fällen - sie in die Behandlung der KPTBS einbezogen werden, beispielsweise im Rahmen einer Paartherapie oder Familientherapie.

Diagnose Ursachenfindung und Ausschlüsse einer komplexen PTBS

Spätestens nach einem auf eine PTBS oder komplexe PTBS hindeutenden Selbsttest ist ein Arztbesuch oder die Kontaktaufnahme zu einem Therapeuten ratsam. Für Betroffene ist es wichtig zu wissen, dass möglichst weitreichende Auskünfte die Diagnose erleichtern. Scham, schmerzende Erinnerungen oder Schuldgefühle können dabei unvermeidbar sein. Ein kompetenter Facharzt oder Therapeut geht auf die Betroffenen ein und nimmt darauf bereits bei der Anamnese Rücksicht. Offenheit und Vertrauen sind zwei wichtige Bausteine für den späteren Therapieerfolg.

Der Weg zur zielführenden Anamnese und Diagnose ist eine Angelegenheit, die eine fachliche Qualifikation und Erfahrung erfordert. Ähnliche Krankheitsbilder wie Burnout, Fatiqué, Depression, bipolare Störungen, Psychosen, andere dissoziative Erkrankungen, Borderline oder durch Allergien oder stoffwechselbedingte Symptome müssen ausgeschlossen oder als Folgeerkrankung erkannt werden.

Für die behandelnden Ärzte und Therapeuten ist es wichtig, jedes Symptom einzeln zu betrachten, damit es den jeweiligen Traumafolgestörungen zugeordnet werden kann. Dadurch kann sich die Diagnose erschweren. Eine gründliche Vorarbeit hier ist jedoch unerlässlich, um auf den Erkenntnissen eine sinnvolle und Erfolg versprechende Therapie aufzubauen. Gleichzeitig kann es erforderlich werden, mehrere Einzelerkrankungen entweder gemeinsam oder in einer zweckmäßigen Reihenfolge zu behandeln. Folgt die Therapie nur einer Grunderkrankung, stellt dies in der Regel einen Therapieerfolg von vornherein infrage, zumindest teilweise, wenn eben nicht komplett.

Hilfe bei einer komplexen PTBS erhalten

Vielseitiger Therapieansatz - komplexe PTBS

Grundlage für eine erfolgreiche Therapie ist das individuelle Eingehen auf die Betroffenen. Ein Erfolg versprechendes Konzept bei Traumafolgestörungen ist es, bewährte und innovative Behandlungsmethoden zu kombinieren. Diese Erfahrung wurde in den Oberberg Kliniken gemacht, die ein breites Angebot an Therapien für unterschiedliche Erkrankungen und Belastungsstörungen bieten. Dazu gehören unter anderem ADHS, Angststörungen, Borderline, Essstörungen, Psychosen, Schlafstörungen, Zwangsstörungen, Sucht- und Abhängigkeit oder Depressionen. Sie alle können nicht nur allein, sondern gerade auch im Zusammenhang mit einer KPTBS auftreten.

 

KPTBS bei Kindern und Jugendlichen - Therapieerfahrung

 

Besondere Aufmerksamkeit ist angesagt, wenn Kinder und Jugendlichen von einer KPTBS betroffen sind. Speziell geschultes Fachpersonal und die Erfahrung im Umgang mit dieser Personengruppe sind ideale Voraussetzungen, die Symptome zu mildern, zu heilen und eine Therapie zu einem guten Ende zu bringen. Erziehungsberechtigte sollten sich nicht scheuen, hier Ärzte und Therapeuten nach ihrer beruflichen Praxis und Qualifikation zu fragen. Eine mögliche Unterbringung in Therapiezentren und Kliniken, die speziell auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet sind, kann den Therapieerfolg fördern. Kinder, deren KPTBS durch Gewalt und Missbrauch von Erwachsenen hervorgerufen wurden, sind vielfach unter ihresgleichen besser aufgehoben als in normalen Kliniken ohne spezielle Abteilung.

 

Therapie Ambulante Therapie und stationäre Therapie

Für die Behandlung einer akuten oder klassischen PTBS eignet zumindest bei leichteren Symptomen in der Regel auch eine ambulante Therapie. Sie kommt dann infrage, wenn ein stabiles Umfeld die Betroffenen auffängt und stützt. Um hier solide Behandlungserfolge zu erzielen, kann eine Paartherapie ergänzt erfolgen. Ihr Ziel ist es, gemeinsam Wege zu finden, ohne sich zum Co zu machen oder sich selbst zu gefährden. Eine ambulante Therapie kann auch dann sinnvoll sein, wenn die Betroffenen trotz Belastungsstörung ihrer Arbeit nachgehen können und wollen.

Die Entscheidung, eine stationäre Therapie in Anspruch zu nehmen sollte zwingend dann fallen, wenn die Betroffenen zusätzlich unter schweren Depressionen oder Suizidgedanken leiden. Auch Aggression und Autoaggression sowie Psychosen sind Symptome, bei denen die Klinik der bessere Therapieort ist. Finden sich Erkrankte wegen ihrer KTPBS nicht mehr im normalen Leben zurecht, stellt die Klinik für sie vielfach eine Schutzeinrichtung dar. Hier werden sie nicht mit Alltagsbelangen konfrontiert, im späteren Verlauf der Therapie kann das normale Leben Schritt für Schritt zurückgewonnen werden.

Therapieziele Komplexe PTBS

 

Auch wenn die einzelnen Therapieschritte den Patienten angepasst werden und deshalb unterschiedlich sein können, bleiben doch die Ziele immer gleich. Erreicht werden soll, dass die Betroffenen nicht mehr unter Flashbacks leiden. Der kontrollierte Umgang mit diesen ungewollten,, plötzlichen auftretenden Erinnerungen hilft dabei, sie abzubauen. Ein weiteres Ziel ist es, die Begleitsymptome zu therapieren. Sie erschweren das Leben über die komplexe PTBS hinaus. Gehen Angst und Depressionen, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme durch die Therapie zurück, wird wieder mehr Lebensqualität und -mut gewonnen.

Ein weiteres Hauptziel einer jeden Behandlung ist es, den Betroffenen zu unterstützen, damit er das Trauma als nicht mehr änderbaren Teil seines Lebens akzeptieren kann. Neue Lebensziele werden erarbeitet, die zusätzlich zu förderlichen Strategien bei der Bewältigung des Traumas helfen. Psychosoziale Funktionen zu verbessern und so in Etappen die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen, ist ebenfalls wichtig für die weitere Zukunft der Betroffenen.

Da Angehörige ebenfalls die Auswirkungen der KPTBS eines Familienmitglieds zu spüren bekommen, kann ein Therapieplan um eine Paartherapie oder auch Familientherapie erweitert werden. Dass Bezugspersonen zumindest umfangreich über die Art der Erkrankung aufgeklärt werden, ist für viele Betroffene eine wertvolle Hilfe. Nur was man kennt, kann man verstehen. Durch umfassendes Verständnis wird nicht nur Akzeptanz erreicht, sondern auch die Möglichkeit zum Austausch zwischen den Betroffenen und ihren Familienangehörigen geschaffen.

Ist eine erste Festigung der Erkrankten erreicht, besteht ein weiterer Schritt darin, sie etappenweise mit den traumatischen Erlebnissen zu konfrontieren. Aus Erinnerungsfetzen, wie sie typisch für Flashbacks sind, werden zusammenhängendere Erinnerungen, die sich dann weiterhin verarbeiten und einordnen lassen.

Therapiearten - bewährte und innovative Verfahren

Viele Therapeuten setzen auf die kognitive Verhaltenstherapie, um die komplexe PTBS zu behandeln. Bei der PE- Prolonged Exposure Therapy - werden die Betroffenen angeleitet, sich in das traumatische Geschehen zurückzuversetzen. Die Auswertung einer solchen Sitzung dient dazu, dass die Betroffenen selbst die Gelegenheit haben, gegen die Belastungsstörung anzukämpfen.

Ebenfalls eine Exposition findet bei der CPT, der Cognitive Processing Therapy statt. Denkfehler und Denkspiralen werden entwirrt und das Denken umstrukturiert. Diese Methode ist vor allem bei durch die PTBS entstandenen Schuld- und Schamgefühlen hilfreich.Außergewöhnlich erscheint Laien die EMDR-Therapie. Hier werden unter Anleitung der Therapeuten ruckartige horizontale Augenbewegungen durchgeführt und sich gleichzeitig die traumatische Situation vorgestellt.

Dies sind nur einige Beispiele an Therapiemöglichkeiten. Weitere unterschiedliche Behandlungmethoden stehen ebenfalls zur Verfügung. Welche bei den Betroffenen zur Anwendung kommt, hängt ihrer Persönlichkeit, der Schwere der KPTBS und den Symptomen ab. Nicht zuletzt bestimmt auch das Angebot an Therapeuten die Auswahl der Therapien. Zu Beginn einer jeden Therapie wird ein Konzept entworfen, dass die Bedürfnisse des Patienten und die zur Verfügung stehenden Methoden optimal aufeinander abstimmt.

 

Hilfe bei einer komplexen PTBS erhalten

 

Komplexe PTBS - grundlegende und ergänzende Behandlung

Nicht immer ist es möglich, bereits zu Beginn einer stationären Therapie das eigentliche Problem, die komplexe PTBS, in Angriff zu nehmen. Eine schlechte körperliche Verfassung, Suchtprobleme oder Suizidgedanken sowie chronische oder akute Krankheiten sind hierbei hinderlich. Hier gilt es, sich primär um deren Behandlung Gedanken zu machen. Erst wenn sich dieser Zustand der Betroffenen gebessert hat, ist an eine tiefer gehende Psychotherapie zu denken. Je nach Verfassung der Probanden reicht es zudem nicht aus, auf Psychotherapie zu setzen. Antidepressiva, vor allem die sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer SSRI ergänzen dann die Behandlung.

Eine Reihe von Konzepten, wie sie sich bei anderen psychischen Erkrankungen ebenfalls bewährt haben, gehören zum Standardprogramm in Kliniken. Auch in der Oberberg Fachklinik wird auf eine fachübergreifende Zusammensetzung der Teams geachtet. So werden Betroffene nicht nur in Einzel- und Gruppentherapien psychisch gefördert, sondern sie können darüber hinaus fakultativ an unterschiedlichen Angeboten teilnehmen.

Die Kunsttherapie, hier insbesondere das Malen, hat seit Langem einen festen Platz in der Behandlung von psychisch Erkrankten. Die bildliche Darstellung zeigt Ängste auf, kann auf die erlittene Traumatisierung hinweisen und dient gleichzeitig der Ablenkung und Entspannung. Aktives und passives Musikerleben besänftigt unruhige Gedanken und ist zudem eine ideale Unterstützung bei Entspannungsübungen, Visulisierungen oder autogenem Training.
Sport setzt auf mehreren Ebenen an. Im Team wird zu sozialen Interaktionen angeregt, wer gemeinsam dem Ball nachjagt, hat wenig Zeit für negative Gedanken. Nordic Walking dient dem Körper und dem Geist, es kann jederzeit auch später ausgeübt werden.

Beliebt und hilfreich sind auch Bewegungstherapien wie Feldenkrais, Qi Gong, Yoga oder Ergotherapie. Sie dienen dem Ausgleich von Verspannungen, können Denkblockaden lösen und stärken überdies auf sanfte Weise die Muskulatur. Interessante Vorträge zum Thema komplexe PTBS oder anderen Gesundheitsbereichen tragen zur Abwechslung und Ablenkung bei. Möglich ist es auch, vorbereitend oder begleitend an Unterstützungsangeboten für die Wiedereingliederung in den Beruf teilzunehmen. Wer Fragen zum Ablauf einer Wiedereingliederung hat, darf hier ebenso mit kompetentem Beistand rechnen.

 

Behandlung bei Oberberg KPTBS - die Oberberg Kliniken

 

Die Oberberg Kliniken sind bundesweit vertreten. Sie stellen einen Qualitätsverbund privater Fachkliniken dar, die sich auf die Gebiete Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik spezialisiert haben. Zum Patientenkreis gehören neben Erwachsenen auch Kinder und Jugendliche.

Ziel der Oberberg Kliniken ist es, Menschen in schweren seelischen Krisen aufzufangen, sie zu begleiten und wieder in ihr früheres, gewünschtes Leben zurückzuführen. Dies kann in zwei unterschiedlichen Bereichen geschehen. Wer standortnah wohnt, wird - soweit es die Erkrankung zulässt und der Heilung dient - in Tageskliniken therapiert. Im vollstationären Aufenthalt nehmen Erkrankte an fünf Wochentagen an Einzel- und Gruppentherapien teil. Zusatzangebote wie Freizeitveranstaltungen oder weitergehende optionale Therapien werden danach oder am Wochenende angeboten.

Jeder Patient wird individuell betreut, viele sinnvolle, bewährte Bausteine ergeben den Behandlungsrahmen. In die Therapiekonzepte fließen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ein. Ebenso wichtig ist es den Klinikleitungen und dem Therapeutenteam, dass ein grundlegendes Vertrauensverhältnis aufgebaut wird. Dies ist gerade bei PatientInnen mit einer komplexen PTBS unerlässlich. Nur wer Vertrauen hat, kann sich öffnen und auf diese Weise den Therapieerfolg selbst unterstützen. Deshalb wird in den Oberberg Kliniken viel Wert darauf gelegt, dass Therapeutenwechsel ausschließlich dann stattfinden, wenn dies von den Patienten gewünscht wird oder wirklich keine andere Möglichkeit mehr bleibt.

Kontakt Kontaktaufnahme bei komplexe PTBS

Sie möchten mehr Informationen zu unserem Behandlungsangebot, zur Ausstattung in den Kliniken oder zum Tagesablauf in einer unserer Kliniken? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 030 - 26478919 aufnehmen. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte hier das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.

Hilfe bei einer komplexen PTBS erhalten

FAQ zum Thema "Komplexe PTBS"

Belastungsstörungen kennen kein Alter. Zu den Betroffenen zählen Kinder ebenso wie Senioren. Deshalb unterhalten die Oberberg Kliniken Schwerpunkte für bestimmte Altersabschnitte, etwa für junge Erwachsene oder Betroffene im höheren Lebensalter.

Um eine optimale therapeutische Versorgung der Betroffenen zu gewährleisten, werden schwere Fälle von PTBS oder der komplexen PTBS an vier Standorten der Oberberg Kliniken betreut. Diese Schwerpunktzentren bestehen in den Oberberg Fachkliniken Rhein-Jura, Weserbergland, Schwarzwald und der Oberberg Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad. Hier stehen besonders ausgebildete Therapeuten zur Verfügung.

 

Es hängt von der Schwere der KPTBS und ihren Begleiterkrankungen ab, wie lange ein Aufenthalt in der Klinik erforderlich ist. Auch der persönliche Therapieerfolg spielt dabei eine Rolle. Je nach Therapieerfolg und der individuellen Möglichkeit kann hier reagiert werden, beispielsweise durch Umstellung von einer vollstationären Behandlung auf die Therapie in der Tagesklinik.

Unsere Fachkliniken Oberberg Kliniken für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/115691/6/Hecker_KPTBS_inpress.pdf
https://register.awmf.org/assets/guidelines/155_Deutschsprachige_G_f_Psychotraumatologie/155-001ki_S3_Posttraumatische_Belastungsstoerung_2021-11.pdf
https://www.baff-zentren.org/aktuelles/neue-behandlungsempfehlungen-fuer-traumafolgestoerungen/
https://gesund.bund.de/posttraumatische-belastungsstoerung
https://idw-online.de/de/news797665
https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/posttraumatische-belastungsstoerung-ptbs/therapie/