COVID-19 Schlafstörungen

COVID-Insomnia

Die COVID-19-Pandemie hat das Leben der Menschen stark verändert. Homeoffice, Homeschooling, Zukunfts- und Existenzängste und eingeschränkte soziale Kontakte lassen das Stresslevel vieler Menschen steigen. Einfluss nahm dies bei vielen auf den Tagesrhythmus. Stress, Sorgen und Veränderungen können sich in einer verminderten Schlafqualität niederschlagen. Der Begriff „COVID-Insomnia“ wird aber nicht ausschließlich für Schlafstörungen verwendet, die in Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie auftreten, sondern auch für jene Schlafstörungen, die Folge einer Corona-Infektion sind.

Was genau ist eine COVID-Insomnia?

Unter COVID-Insomnia versteht man verschiedene Formen von Schlafstörungen, welche in Zusammenhang mit und in Folge von der COVID-19-Pandemie zu beobachten sind. Eine Studie ergab, dass Schlaflosigkeit und Schlafstörungen eine der am häufigsten vorkommenden neurologischen und psychiatrischen Folgen einer COVID-19-Erkrankung sind. Dies traf in der Studie für einen Zeitraum von 6 Monate nach der Infektion auf. Bei einem Drittel der an COVID-19 Erkrankten zeigen sich als Folge verschiedene neurologischen Beschwerden wie Schlafstörungen. Dabei war zu beobachten, dass der Anteil derer, die unter Schlaflosigkeit und Schlafstörungen leiden steigt, wenn die COVID-19-Erkrankung einen schweren Verlauf genommen hatte. PatientInnen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, klagten nach ihrer Genesung häufiger über COVID-Insomnia als PatientInnen mit einem milden Verlauf. Noch häufiger kamen die, auf die Qualität des Schlafes und die Schlafdauer bezogenen, neurologischen Symptome bei PatientInnen vor, die intensivmedizinisch betreut werden mussten.


Der Begriff der COVID-Insomnia wird auch dazu verwendet um Schlafproblematiken zu beschreiben, die in Zusammenhang mit den Folgen der COVID-19-Pandemie stehen, ohne eine Infektion vorauszusetzen.

Wie entsteht eine COVID-Insomnia?

Wie die Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung entstehen, zu denen auch die COVID-Insomnia gezählt wird, wird derzeit noch von WissenschaftlerInnen erforscht. Eine der aktuellen Theorien lautet, dass sich Blutkörperchen der Infizierten durch die Erkrankung verändert haben könnten.

Auch Schlafstörungen, unter denen viele Menschen während der Pandemie leiden, werden gemeinhin als COVID-Insomnia bezeichnet. Die Entstehung dieser Insomnia könnte durch das sich in der Pandemie veränderte Schlafverhalten der Menschen entstanden sein. Die Insomnia kann die Dauer des Schlafes und/oder die Qualität dessen betreffen. Derartige Schlafstörungen lassen sich auf Stress, Ungewissheit, Ängste und Unruhe zurückführen, welche durch die abnormen pandemischen Umstände entstehen können.  Diese negativen Affekte können die Qualität des Schlafes direkt beeinflussen.

Welche Formen von Schlafstörungen lassen sich unterscheiden?

Hinsichtlich einer genauen und differenzierten Symptomatik von Schlafstörungen müssen zahlreiche Gegebenheiten eruiert werden. Leiden die Betroffenen unter Ein- oder/und Durchschlafstörungen? Sind die Schlafstörungen auf körperliche Ursachen (beispielsweise ein Restless-Legs-Syndrom) oder auf psychische Ursachen (beispielsweise eine Bipolare Erkrankung) zurückzuführen? Werden vermehrt Alpträume beobachtet? Wird schlafgewandelt? In jedem Fall sollte zwischen einer COVID-Insomnia in Folge einer durchgemachten Corona-Erkrankung und einer COVID-Insomnia als soziale und psychische Folge der Pandemie unterschieden werden.

Um andauernde Schlafstörungen ursächlich und effektiv zu behandeln, muss zunächst die zugrundeliegende Ursache eruiert werden. Dies empfiehlt sich durch professionelle Hilfe..

Hilfe bei einer COVID-Insomnia

In manchen Fällen ist es ratsam, den/die betroffene/n PatientIn für ein oder zwei Nächte in einem Schlaflabor zu beobachten. Auch ein mobiles Schlafanalysegeräts namens Polysomnograph kann entsprechende Messungen ambulant durchführen. Die Aufzeichnungen können darauf schließen lassen, ob den Schlafstörungen eher eine körperliche oder psychische Ursache zugrunde liegt.
Schlafstörungen können sich durch eine Verschlechterung einer bereits vor der Pandemie bestehenden psychischen Erkrankung verstärken, sowie als Symptom eines seelischen Störungsbild aufgrund der sozial-psychischen Umstände der Pandemie zeigen. In diesen Fällen empfiehlt sich häufig eine psychotherapeutische Behandlung. Auch körperliche Erkrankungen können durch die Pandemie entstanden sein oder sich verschlechtert haben und eine Schlaflosigkeit hervorrufen. In den Oberberg Fachkliniken behandeln wir auch körperliche Erkrankungen parallel zu psychischen Belastungen.

Wenn Symptome über einen langen Zeitraum bestehen, die Bewältigung des Alltags einschränken oder Leidensdruck erzeugen, empfiehlt sich eine professionelle Ursachensuche und Behandlung. Derartige Beschwerden können die körperliche und vor allem psychische Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen. Spezifische psychische Erkrankungen und Stress können außerdem das Immunsystem schwächen und das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, erhöhen. Dies kann dann zu einer weiteren Verschlechterung der psychischen Situation und Symptomatik beitragen.

Jederzeit und gerne beraten wir Sie und beantworten all Ihre Fragen über die COVID-Insomnia und andere Themen – vertrauensvoll und diskret. Wir sind für Sie da!

Sie möchten mehr Informationen zu Schlafstörungen, seelische Erkrankungen oder unserem Behandlungsangebot erhalten? Wir freuen uns, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer  08005577330 (gebührenfrei) aufnehmen. Außerhalb Deutschlands wählen Sie bitte +49 30 20867301-0. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.

Häufige Fragen zur COVID-Insomnia

Ja. Der Begriff wird verwendet, um die neurologischen und psychischen Folgen, die nach einer überstandenen Corona-Infektion, auftreten können, zu beschreiben. Des Weiteren steht der Begriff für eine Reihe verschiedener Schlafstörungen, die nicht auf die Corona-Infektion als solche, sondern als Begleiterscheinungen der Pandemie zurückzuführen sind.

Forscher haben herausgefunden, dass der Stress und die Ängste, die aufgrund der Pandemie auf viele Menschen einwirken, sich im veränderten Schlafverhalten der Menschen widerspiegeln. Probleme beim Einschlafen, regelmäßiges Aufschrecken aus dem Schlaf oder Schlafwandeln können ein Zeichen für solche Schlafstörungen sein. Oftmals gehen diese Schlafprobleme mit depressiven Erkrankungen einher.

Taquet, M., Geddes, J. R., Husain, M., Luciano, S. & Harrison, P. (2021, 06. April). 6-month neurological and psychiatric outcomes in 236 379 survivors of COVID-19: a retrospective cohort study using electronic health records. Lancet Psychiatry, 8, 416-427.

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