Die 10. Oberberg Online-Vortragsreihe widmet sich in diesem Jahr dem Thema „Schwierige psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungskonstellationen“.
In sechs aufeinanderfolgenden Veranstaltungen werden verschiedene Facetten dieses anspruchsvollen Themenfelds beleuchtet. Die Vorträge finden im Zeitraum vom 7. Oktober bis zum 16. Dezember 2025, jeweils dienstags von 18:30 bis 20:00 Uhr, online statt.
Die Teilnahme ist kostenlos und wird von der Ärztekammer Berlin mit jeweils 2 CME-Punkten pro Vortrag anerkannt.
Unsere Vorträge in der Übersicht
07.10.2025 Schwierige psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungskonstellationen mit aggressiven Patienten

Referentin: Prof. Dr. med. Sabine C. Herpertz
Position: Lehrstuhlinhaberin für Allgemeine Psychiatrie am Universitätsklinikum Heidelberg, Ärztliche Direktorin der gleichnamigen Klinik und Sprecherin des Zentrums für Psychosoziale Medizin
Inhalt: Nicht nur Ärger sondern auch aggressives Verhalten ist unter PatientInnen mit Borderline Persönlichkeitsstörung verbreitet. Allerdings ist nach außen gerichtetes aggressives Verhalten sehr viel seltener als Selbstverletzungsverhalten das Ziel psychotherapeutischer Interventionen. Es werden psychotherapeutische Techniken vorgestellt, die verschiedenen Manualen zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung entnommen wurden und der Beeinflussung von Mechanismen dienen, die sich in der Entstehung von reaktiver Aggressivität als bedeutsam erwiesen haben. Erste Wirksamkeitshinweise liegen vor.
21.10.2025 Schwierige psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungskonstellationen mit demoralisierten, chronisch vermeidenden Patienten

Referentin: Prof. Dr. phil. Elisabeth Schramm
Position: Approbierte Psychologin, psychotherapeutische Supervisorin und Leiterin der Sektion „Psychotherapieforschung in der Psychiatrie“ am Freiburger Uniklinikum, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie.
Inhalt: In der Praxis stellen Therapieverläufe, bei den sich keine Response oder Veränderung zeigt und der Patient kaum Änderungsbereitschaft aufweist, eine besondere Herausforderung dar. Dies kann insbesondere bei Patienten der Fall sein, die unter einem Zustand der Entmutigung, Hoffnungslosigkeit und hartnäckigen Vermeidungsmustern leiden. Bei dieser Patientengruppe sind spezielle Strategien wie das disziplinierte persönliche Einbringen aus dem CBASP sowie Ansätze zur Förderung von Hoffnung und Lebenssinn angebracht. Der Vortrag beleuchtet Fallkonstellationen mit scheinbar „therapieresistentem“ Verlauf und fragt: Wie lässt sich unter diesen Bedingungen dennoch Veränderung ermöglichen?
04.11.2025 Schwierige psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungskonstellationen mit chronisch unter aversiven Erinnerungen leidenden Patienten

Referent: Prof. Dr. med. Thomas Ehring
Position: Lehrstuhlinhaber für Klinische Psychologie und Psychotherapie und wissenschaftlicher Leiter der Psychotherapeutischen Hochschulambulanz (Traumaambulanz) an der LMU München
Inhalt: Ungewollte aversive Erinnerungen sind ein transdiagnostisches Phänomen, das zu besonderen Herausforderungen in der Behandlung sowie schwierigen Therapiesituationen führen kann (u.a. hohe Belastung; starke Vermeidung und dysfunktionales Coping; geringe Therapiemotivation; erinnerungskongruente rigide Überzeugungen). Der Vortrag vermittelt ein Modell zur Erklärung dieser Phänomene und illustriert therapeutische Strategien zur Behandlung.
18.11.2025 Schwierige psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungskonstellationen mit sich selbstverletzenden Patienten

Referent: Prof. Dr. med. Christian Schmahl
Position: Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
Inhalt: Selbstverletzendes Verhalten (SV) wie Schneiden oder Verbrennen tritt vor allem im Jugend- und jungen Erwachsenenalter auf und ist nicht auf die Borderline-Störung beschränkt. Für Betroffene und Behandler stellt es häufig eine große Belastung dar. In diesem Vortrag werden Daten zur Epidemiologie von SV und bio-psycho-soziale Modelle vorgestellt. Danach wird ein Behandlungsleitfaden für die ambulante und stationäre Behandlung von Betroffenen mit SV dargestellt.
02.12.2025 Schwierige psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungskonstellationen mit suizidalen und suizidal kommunizierenden Patienten

Referent: Prof. Dr. phil. Tobias Teismann
Position: Geschäftsführender Leiter der FBZ-Psychotherapieambulanz für Erwachsene am Forschungs- und Behandlungszentrum für Psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum
Inhalt: Im Rahmen des Vortrags wird auf Strategien zum therapeutischen Umgang mit suizidalen Krisen, chronischer Suizidalität und suizidalen Gesten bzw. suizidaler Kommunikation eingegangen. Im Einzelnen werden hierbei Hinweise zur Risikoexploration, Beziehungsgestaltung, Krisenintervention und zur psychotherapeutischen Aufarbeitung suizidaler Krisen gegeben. Der Umgang mit besonderen Herausforderungen bei der Behandlung suizidaler Patient:innen wird praxisnah diskutiert.
16.12.2025 Schwierige psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungskonstellationen mit sich impulsiv, hochriskant verhaltenden Patienten

Referentin: Apl. Prof. Dr. med. Regina Steil
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