Traurigkeit und Sorgen gehören in das Repertoire an Gefühlen und Gedanken eines Menschen. Sie helfen, Gefahren vorauszusehen oder Krisen zu begreifen und zu verarbeiten. „Depressiv“ und „neurotisch“ sind Begriffe, die im Alltag schnell verwendet sind, aber in der Psychologie und Medizin präziser gefasst werden, um Signale von Psyche und Körper richtig zu deuten. So kann der Vorgang der Entstehung, das Erkennen und Behandeln einer neurotischen Depression, im psychiatrischen und psychotherapeutischen Kontext, präzise erfolgen.
Definition Was ist eine Neurose?
Bei Neurosen ist die psychische Verarbeitung von Erlebnissen gestört und Betroffene häufig bewusst, dabei kann begleitend eine körperlich-funktionellen Veränderung auftreten. Zu Störungsbildern der Kategorie Neurosen zählen
- Angststörungen
- Zwangsstörungen
- Hypochondrische
- dissoziative Störungen
- depressive Neurosen/neurotische Depression/Dysthymie.
Der Überbegriff Neurosen wird, nicht zuletzt wegen seiner Unschärfe, in der Psychologie und Psychiatrie eher vermieden.
Die neurotische Depression
Offiziell wird der Terminus „neurotische Depression“ nicht mehr verwendet; er erscheint nicht länger in der internationalen Klassifikation der Erkrankungen (ICD). Stattdessen spricht man von „Dysthymie“ (oder Dysthymia).
Auch das frühere Entstehungsmodell, das von einer psychogenen oder endogenen Störung ausgeht, gilt nicht länger: Die Wissenschaft zeigt heute, dass biologische und metabolische Faktoren spielen bei der Entstehung von Depressionen, und ihren Unterformen, eine zentrale Rolle. Die neurotische Depression wird vereinzelt auch reaktive Depression genannt: Zeiten des Umbruchs können das Risiko für eine Depression erhöhen.
Die Dysthymie (ehemalige „neurotische Depression“)
Dysthymie bezeichnet eine anhaltende depressive Verstimmung. Sie ist eine affektive Störung, die der Depression bzw. depressiven Episode darin ähnelt, dass sie die gleichen kognitiven und psychischen Muster zeigt. Allerdings sind die Symptome schwächer ausgeprägt, halten aber deutlich länger, oft über Jahre, an. Der Verlauf der Beschwerden ist schwankend: Relativ belastungsarme Zeiten wechseln mit monatelangen Phasen gedrückter Stimmung, Gestresstheit und Freudlosigkeit. Dysthymie ersetzte den Begriff der einst bezeichneten „depressiven Persönlichkeit“, bzw. auch als neurotische Depression, dysthymische Störung, chronische Depression oder persistierende depressive Störung bezeichnet.

Ursachen Ursachen einer Dysthymie (neurotischen Depression)
Was eine neurotische Depression bzw. Dysthymia verursacht, ist noch nicht hinlänglich bekannt. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse deuten auf eine genetische Disposition (Vererbung) hin. Kommen psychosoziale Faktoren wie Stress, soziale Isolation oder ein Fehlen sozialer Unterstützung hinzu, kann sich eine neurotische Depression manifestieren. Auch ein Zusammenhang zwischen der sogenannten „HPA-Achse“ (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse) und Dysthymia wird diskutiert. Die HPA-Achse, auch Stressachse genannt, gilt als verantwortlich für die Anpassungsfähigkeit unter Stress.
Weiter wird bei Dysthymie eine Veränderung des Neurotransmitters Serotonin vermutet.
Auslöser einer neurotischen Depression
Nicht immer sind der oder die Auslöser einer Dysthymie ausfindig zu machen. In der Regel kommen mehrere Risikofaktoren zusammen. Diese sind häufig:
- belastende Lebensereignisse
- erbliche Veranlagung
- bestimmte Wesenszüge
- andauernder Stress (z.B. in Beziehungen, Ausbildung/Job, Finanzen usw.)
- traumatische Erfahrungen (z.B. Missbrauch oder Vernachlässigung)
- Verlusterlebnisse (durch Tod, Trennung, schwere Kränkung u.ä.)
- eine Phase biologischer und psychosozialer Veränderungen (z.B. eine Schwangerschaft, Wechseljahre etc.)
- schwere chronische Erkrankungen
- Schlafstörungen
- Diabetes
- Demenz
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
Das Depressionsrisiko kann für körperlich chronisch Kranke, im Vergleich zu organisch Gesunden, bis doppelt so hoch sein.
Symptome Symptome einer neurotischen Depression
Eine neurotische Depression kann viele verschiedene Symptome zeigen. Gemäß dem häufig zur Klassifikation von Erkrankungen angewandten „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“ (DSM) handelt es sich bei der Dysthymie um eine persistierende, ernste Form chronischer Depression von mindestens zwei Jahren Dauer (bzw. einem Jahr bei Kindern und Jugendlichen).
Die Symptome wirken sich meist auf mehrere (Er-)Lebensbereiche aus. Besonders häufige Beschwerden sind:
- Traurigkeit
- Müdigkeit
- Energielosigkeit
- Interessenverlust
- Schlafprobleme
- Appetitlosigkeit, oft verbunden mit einer Gewichtsabnahme
- Gefühle der Wertlosigkeit
- Beschäftigung mit dem eigenen Tod
- Konzentrationsprobleme
- Schuldgefühle
- negative Gedanken
- Kopfschmerzen
- Magenbeschwerden
- reduzierte Libido
Risiken für weitere psychische Erkrankungen Risiken für weitere psychische Erkrankungen bei Depressionen
Eine depressive Erkrankung trifft oft zusammen mit weiteren seelischen Erkrankungen auf wie Angststörungen, Abhängigkeitserkrankungen, Demenzerkrankungen, Essstörungen und Persönlichkeitsstörungen.
Eine zehnjährige Studie zeigte außerdem, dass 95 Prozent der DysthymiepatientInnen auch eine depressive Episode zusätzlich erleben. In diesem Fall spricht man von einer „Double Depression“.
Diagnostik Diagnostik einer neurotischen Depression
Was die Diagnose einer Dysthymia erschwert, ist, dass Symptome im sozialen Kontext häufig verborgen bleiben. Auch der häufig chronische Verlauf führt dazu, dass Betroffene Jahre unter den Symptomen leiden können. Die Auffassung oder Zuschreibung, dass diese ein Teil ihrer Persönlichkeit seien, ist häufig zu finden.
Um eine neurotische Depression zu diagnostizieren, wird eruiert, ob an mehr als der Hälfte aller Tage innerhalb von zwei oder mehr Jahren eine schwermütige Stimmung besteht. Außerdem wird in Erfahrung gebracht, ob mindestens zwei oder mehr dieser Kriterien zutreffen:
- weniger oder mehr Appetit als zuvor
- weniger oder mehr Schlaf
- Erschöpfung oder wenig Energie
- verringertes Selbstvertrauen
- verringerte Konzentration oder Probleme, Entscheidungen zu treffen
- Hoffnungslosigkeit oder Pessimismus
Bei einer neurotischen Depresssion fehlen in einem Zeitraum von zwei Jahren diese Symptome nie länger als zwei Monate am Stück. Es treten keine (hyper-)manischen oder gemischten Episoden auf. Die Kriterien einer Zyklothymia (hierbei wechseln schnell kurze Phasen von gehobener Stimmung mit kurzen Phasen der Trauer) sind nicht erfüllt und es liegt keine chronischen Psychose vor. Auch sind die Symptome nicht die Folge von eingenommenen Substanzen wie Drogen oder Medikamenten, sowie nicht Folge einer Erkrankung wie z. B. einer Schilddrüsenunterfunktion. Symptome einer Dysthymie erzeugen in klinisch bedeutsamer Weise ein Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen Funktionsbereichen.
Eine neurotische Depression zu entdecken, kann eine Herausforderung sein. Tritt Dysthymia mit weiteren psychischen Störungen auf, können sich Symptome überschneiden. Zum Beispiel mit Symptomen der bipolaren affektiven Störung (manisch-depressive Störung), die neben wiederholten Episoden aktiver, gehobener Stimmung durch niedergedrückte Phasen mit Antriebsschwäche (Depression) gekennzeichnet ist. Des Weiteren können auch leicht dysthymische Stimmungen mit leicht euphorischen Phasen wechseln - genannt Zyklothymia, einer leichteren Form der bipolaren Störung. Auch ein knappes Drittel der ADHS-Betroffenen leidet zusätzlich an einer Dysthymia. Darüber hinaus ist die neurotische Depression von der Depression abzugrenzen, indem untersucht wird: „Wie akut sind die Symptome?“; „Dauern diese, wie bei mancher Depression, nur wenige Wochen oder halten sie länger an?“.
Die Existenz neurologischer Indikatoren für eine fühmanifeste Dysthymia ist wissenschaftlich belegt. So ergab die Untersuchung von Gehirnstrukturen (Corpus callosum, Frontallappen), dass diese bei Dysthymia-Betroffenen anders als bei Nichtbetroffenen ausgeprägt sind. Ein Hinweis, dass sich diese entwicklungsbiologisch unterscheiden. Mithilfe von MRT-Techniken fand sich, dass bestimmte Hirnregionen von PatientInnen mit Dysthymia wie Amygdala (Emotionsverarbeitung), Inselrinde (verknüpft mit Gefühlen wie Trauer) und Gyrus cinguli (Brücke zwischen Aufmerksamkeit und Gefühlen) aktiver waren. Dennoch zeigte sich, dass die emotionale Kapazität bei Gesunden insgesamt höher als bei PatientInnen mit Dysthymie ist: So sollten PatientInnen und gesunde Studien-TeilnehmerInnen positive, negative oder neutrale Adjektive danach bewerten, ob sich in Kürze auf sie selbst beziehen könnten. Wie erwartet, markierten PatientInnen weniger positive Adjektive. Neurologische Messungen ergaben bei den Gesunden eine höhere neurologische Aktivität - ganz gleich, ob ein Adjektiv positiv, negativ oder neutral war.
Therapie Therapie einer neurotischen Depression/Dysthymie
Wird eine Dysthymie frühzeitig therapiert, kann dies das Leiden der/des Betroffenen begrenzen und die Entstehung einer Doppeldepression verhindern helfen. Ist diese bereits entstanden, kann sie gleichzeitig mit der Dysthymie therapiert werden.
Die Behandlung einer neurotischen Depression setzt insbesondere an den zentralen Symptomen, wie der Hoffnungslosigkeit, an. Eine medikamentöse Behandlung ist mit Antidepressiva möglich. Sie kann kombiniert mit einer Psychotherapie erfolgen. Die Kombination einer Psychotherapie und medikamentösen Therapie bei einer neurotischen Depression zeigte in Studien die beste Wirksamkeit.
Eine Psychotherapie bei einer neurotischen Depression kann beispielsweise durch die Veränderung von negativen Denkweisen helfen. Ergänzend zu einer Psychotherapie können therapeutische Fachtherapien, wie eine Sport- oder Kunsttherapie, helfen. Häufig konnte auch ein Effekt durch regelmäßige Schlafgewohnheiten beobachtet werden.
Bei der Behandlung von neurotischer Depression bei Kindern wird häufig an der Verbesserung der Stressbewältigung in der Psychotherapie gearbeitet. Sie kann die Belastbarkeit und das Selbstbewusstsein stärken helfen. Auch soziale Kontakte können als Ressource angesehen werden, um Symptome einer Dysthymie abzuwenden.

Psychotherapien bei Dysthymie
- Kognitive Verhaltenstherapie kann die Symptome einer neurotischen Depression nach und nach, sowie langfristig, auflösen. Die kognitive Verhaltenstherapie kann im Rahmen einer Gruppentherapie, oder Einzelgesprächen, erfolgen. Im Rahmen der Therapie findet häufig auch eine Psychoedukation statt, bei der Betroffene mehr über ihre Erkrankung und den Umgang mit dieer erlernen. Ziel der kognitiven Verhaltenstherapie kann neben einer kognitiven Restrukturierung auch der Aufbau eines stabilen Selbstvertrauen, Förderung der Fähigkeit zur Selbstbehauptung und das Überdenken von Beziehungsmustern sein.
- CBASP: CBASP steht für „angewandte Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy“ und ist ein von James P. McCullough entwickeltes Psychotherapie-Programm. Es wurde speziell zur Behandlung chronischer Depressionen entwickelt und beinhaltet Elemente der psychodynamischen und interpersonellen Psychotherapie. Menschen mit einer Dysthymie kann es helfen Ursachen ihrer Erkrankung zu erkennen, selbstentwertende Sichtweisen zu korrigieren und bessere Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Die kognitive Umstrukturierung identifiziert negative Gedanken, die für eine neurotische Depression oft mit ursächlich sind. So kann eine von Hoffnungslosigkeit geprägt Lebensperspektive gebessert und positive Erlebnisse wieder mehr wahrgenommen und empfunden werden. Die kognitive Umstrukturierung befähigt PatientInnen, negative Gedanken auf ihre Angemessenheit zu überprüfen, und alternative Sichtweisen zu erkennen. Dies ermöglicht die Unterbrechung des Kreislaufs negativer Gedanken. Darüber hinaus wird an einem gesunden Gleichgewicht zwischen Alltagsbelastungen und Aktivitäten gearbeitet.
- Auch der Besuch von Selbsthilfegruppen kann die Therapie einer neurotischen Depression wirksam ergänzen. Diese sind auch für Angehörige von Betroffenen verfügbar.
Behandlung einer Dysthymie mit Antidepressiva
Die Kombination von Antidepressiva und Psychotherapie gilt als wirksamste Behandlungsmethode für Menschen mit Dysthymie. Studien zufolge sprechen etwa 75 Prozent der PatientInnen positiv auf die Kombination aus medikamentöser Behandlung und kognitiver Verhaltenstherapie an.
Antidepressiva kann bei Betroffen ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter korrigieren, wodurch eine Verbesserung der Grundstimmung erfolgen kann, eine Wiederzunahme an Aktivität sowie eine Steigerung des Energieniveaus. Durch Abnahme der sozialen Isolation und einem zunehmend wieder aktiveren Leben bessert sich häufig ebenfalls die Grundstimmung.
Antidepressiva erster Wahl bei einer Dysthymie sind in den meisten Fällen Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Auch Monoaminooxidase-Hemmer oder trizyklische Antidepressiva können eingenommen werden. Nach etwa vier bis acht Wochen ordnungsgemäßer Einnahme zeigen sich therapeutische Effekte. Sind diese nicht ausreichend, kann eine gesteigerte Dosis sinnvoll sein oder ein ähnliches Medikament auszuprobieren. Eine zeigte, dass Menschen mit depressiven Symptomen oft mehrere Antidepressiva ausprobieren, bevor sie das für sie wirkungsvollste erhalten. Forschungen zeigten auch, dass Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und trizyklische Antidepressiva bei der Behandlung von Dysthymia gleich wirksam waren, während Monoaminooxidase-Hemmer die neurotische Depression geringfügig erfolgreicher behandeln konnte. Dennoch sollten Monoaminooxidase-Hemmer nicht zwingend das erste Medikament der Wahl sein, da sie oft nicht so gut wie andere Wirkstoffklassen vertragen werden.
Therapie in den Oberberg Kliniken Oberberg Fachkliniken: Therapie einer neurotischen Depression und anderer seelischer Erkrankungen
Als Deutschlands führender Qualitätsverbund privater Fachkliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie unterstützen wir Kinder, Jugendliche und Erwachsene in seelischen Krisensituationen und begleiten sie zurück in ihr gewohntes Leben. Beginnend mit einer gründlichen klinisch-psychologische Diagnostik bieten wird darauf ausgerichtet eine gezielte, individuelle Therapieplanung.
Für unsere effizienten Behandlungskonzepte können
- bewährte und innovative Psychotherapien
- biologische Therapieverfahren
- Entspannungsverfahren
- Bewegungstherapien
- Kreativtherapien
und viele weitere Methoden mit einenander kombiniert werden.
Die Behandlung der Erkrankung, wie der neurotischen Depression, kann tagesklinisch oder vollstationär erfolgen. Sie findet auf Basis aktueller Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis auf gehobenem Niveau und in einladendem Ambiente statt. Menschlichkeit, Vertrauen und Verbundenheit haben dabei für uns einen hohen Stellenwert. Wir arbeiten gemeinsam mit Ihnen und fachübergreifend im Team. Unser PatientInnen-TherapeutInnen-Schlüssel liegt bei maximal 3:1. So ist sichergestellt, dass ein intensives Einzel- und Gruppentherapieprogramm realisiert werden kann. Die TherapeutInnen wechseln dabei nur im Ausnahmefall.
Ansprechpartner Sie können sich jederzeit an uns wenden – vertrauensvoll und diskret
Sie möchten mehr Informationen zu unserem Behandlungsangebot, zur Ausstattung in den Kliniken oder zum Tagesablauf in einer unserer Kliniken? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 030 - 26478919 aufnehmen. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.
- Kann ich eine Veranlagung zur Depression haben?
Sind bzw. waren leibliche Angehörige von einer depressiven Erkrankung betroffen, besteht ein hohes Risiko einer erblichen Veranlagung. Die Vererbung einer Depression verteilt sich jedoch auf zahlreiche Gene. Deren Aktivität kann von äußeren Faktoren können die Genaktivität beeinflussen. Symptome können sich bei Aktivierung spontan oder auch zunehmend manifestieren. Es muss jedoch auch bei einer bestehenden Vererbung nicht zwangsläufig zur Ausbildung der Erkrankung kommen.
- Wie können Dysthymie und eine dissoziative Störung in Zusammenhang stehen?
Neurotische Depression bzw. Dysthymia durch weitere Störungen, wie z. B. einer dissoziativen Störung, begleitet werden. Eine dissoziative Störung ist durch den Verlust der psychischen Integration von Erleben und Verhalten gekennzeichnet. Psychoanalytische Konzepte erklären die dissoziative Störung mit aktiver Verdrängung inakzeptabler Erfahrungen. Als Schutzmechanismus der Psyche werden dann Gefühle, die sich nicht ins Selbstbild integrieren lassen, abgespalten. Um eine dissoziative Störung zu behandeln, widmet sich die erste Therapiephase zunächst der emotionalen Stabilisierung. Anschließend können alternative Verhaltensweisen eingeübt und, falls vorhanden, Traumata bearbeitet werden.
- Was haben Burnout und neurotische Depression gemeinsam?
Was stresst und belastet, lässt oft auch „ausbrennen“: Bei den Symptomen von Depression und Burnout gibt es Gemeinsamkeiten. Nicht nur Depressive, sondern auch Burnout-Betroffene, isolieren sich häufig sozial. Aber während bei einem Bornout-Syndrom Gereiztheit symptomatisch häufig zu finden ist, deuten ein vermindertes Selbstwertgefühl oder Suizidgedanken eher auf eine Depression hin. Manchmal lassen sich Symptome auch keins der Krankheitsbilder zuordnen; sie fallen unter andere Störungen oder nicht näher bezeichnete affektive Störungen.
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