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Stresshormon Cortisol: Wirkung, Gefahr und Ausgleich

Cortisol ist als Stresshormon bekannt. Wichtig ist jedoch ein Gleichgewicht dieses Hormons im Körper: Durch die Wirkung von Cortisol kann auch Positives, wie eine wichtige Arbeit zügig erledigt, einer Bedrohung schnell begegnet oder bei einem Wettkampf Höchstleistungen absolviert werden. Chronischer Stress kann einen erhöhten Cortisolspiegel bedingen und Anspannung, Unruhe und generell ein/e beeinträchtigte Stimmung und körperliches Wohlbefinden hervorrufen.

Schwankungen Cortisol Schwankungen des Stresshormons Cortisol

Cortisol  ist eine lebenswichtige Substanz für den Menschen. Dieses Hormon wird in der Nebennierenrinde produziert und hat eine vielfältige Wirkung, die in gesundem Maß als anregend und unterstützend empfunden wird.
Die Konzentration vom Hormon Cortisol kann unter Dauerstress oder durch Erkrankungen jedoch aus dem Gleichgewicht geraten, zu hoch werden und beeinträchtigen. Cortisol zählt zu der Gruppe der sogenannten Glucokortikoide. Diese Hormone erfordern eine gewisse Zeit zur Bildung und nach dem ausgeschüttet sein auch wieder zum Abbau.  Der Cortisolspiegel im Blut unterliegt typischen tagesrhythmischen Schwankungen. Am höchsten ist die Konzentration des Stresshormons Cortisol in den Morgenstunden, am niedrigsten in der Nacht.

Positive Wirkungen des Stresshormons Cortisol

Registriert das Gehirn, genauer gesagt der Hypothalamus, Gefahr im Verzug, so kommt es zu einer Ausschüttung der beiden Stresshormone  Adrenalin und Noradrenalin aus. Dadurch steigt der Blutdruck, der Körper mobilisiert alle Reserven für einen Kampf und eine längerfristige Energieversorgung wir sichergestellt. So kommt das Stresshormon Cortisol, das aus der Nebennierenrinde stammt, ins Spiel. Ausgeschüttet zeigt das Hormon folgende leistungssteigernde Wirkungen:

  • Cortisol lässt das Herz kräftiger schlagen
  • Cortisol beschleunigt die Atemfrequenz
  • Cortisol hemmt Entzündungen
  • Cortisol schärft die Aufmerksamkeit und Informationsverarbeitung
  • Cortisol verbessert die Merkfähigkeit
  • Cortisol löst Fettspeicher auf
  • Cortisol potenziert die Adrenalin-Wirkung

Bestimmung der Konzentration des Stresshormons Cortisol

Ein Hausarzt oder Facharzt kann bei Verdacht auf eine hohe Stresshormon-Konzentration Blutuntersuchungen veranlassen. Auch im Urin, Speichel oder in Fingernägeln kann der Cortisolwert bestimmt werden. Je nach Alter und Tageszeit -gelten unterschiedliche Richtwerte.

Negative Wirkungen des Stresshormons Cortisol

Folgende und weitere körperliche Reaktionen können im Rahmen von Stress-Situationen durch das Hormon Cortisol ausgelöst werden:

  •  Cortisol erhöht den Blutdruck
  • Cortisol hebt den Blutzuckerspiegel
  • Cortisol baut körpereigene Eiweißspeicher ab
  • Cortisol nimmt negativen Einfluss auf die Knochenbildung
  • Cortisol unterdrückt das Immunsystem

Symptome, wenn zu viel des Stresshormons Cortisol ausgeschüttet wird

Laufen diese, durch den Hypothalamus gesteuerten, physiologischen Reaktionen innerhalb einer zeitlich begrenzten Dauer der Belastung ab, kehrt der Körper wieder auf sein normales Niveau des Stresshormon-Spiegels, zurück. Anders bei chronischem Stress, wenn übermäßige Belastung zur Gewohnheit wird. In diesem Fall kann Cortisol Psyche und Körper schaden. Ein dauerhaft hoher Cortisolspiegel kann sich in folgenden psychischen und körperlichen Symptomen niederschlagen:

  • Niedergeschlagenheit
  • Störungen des Schlaf-/Wachrhythmus
  • Ängste
  • Konzentrationsstörungen
  • Gedächtnisstörungen
  • Libidoverlust
  • Bluthochdruck
  • schlechte Wundheilung
  • Wassereinlagerungen
  • Magengeschwüre
  • erhöhter Blutzuckerspiegel
  • verkümmernde Muskulatur
  • Unruhe
  • Anspannung

Wird viel und häufig das Stresshormons Cortisol ausgeschüttet, können Verhaltensweise wie eine Vernachlässigung des sonst üblichen Tagesablaufs, steigender Konsum von Suchtmitteln, übermäßiges Essen oder ein hohes Pensum an Sport auftreten. Dies können Versuche des Abbaus von Spannung darstellen.

Chronisch erhöhte Cortisolwerte Ursachen für chronisch erhöhte Cortisolwerte

Eine anhaltende Erhöhung des Cortisolspiegels kann unterschiedliche Ursachen haben.

  1. Erkrankungen der Nebennierenrinde wie Wucherungen, Tumore oder eine Funktionsschwäche, sowie Lungentumore und starkes Übergewicht stehen als physische Ursachen im Zusammenhang.
  2. An psychischen Erkrankungen können Alkoholismus und Depressionen im Zusammenhang mit erhöhten Cortisolwerten stehen, die zentrale Ursache liegt jedoch in chronischem Stress. Ein hohes Arbeitspensum, zu wenige Pausen, Lebenskrisen und familiäre oder partnerschaftliche Probleme, Verluste oder Arbeitslosigkeit können Cortisolwerte steigen lassen und mit Stress assoziierte Erkrankungen begünstigen.

Chronisch hoher Cortisolwert und mögliche Folgen des Stresshormons

Katecholamine (vor allem Adrenalin, Dopamin und Noradrenalin) sowie Glucocorticoide (vor allem Cortisol) sind die wichtigsten Hormongruppen der Nebennierenrinde und sind „Leistungsübermittler“ und „Stressboten“. Bleibt das Stresshormon Cortisol über einen längeren Zeitraum auf einem höheren Niveau, kann die körperliche und seelische Gesundheit gefährdet sein. Folgen von hohem Dauerstress und Cortisolwerten können beispielsweise sein:

  • Dämpfung des Immunsystems
  • Beeinträchtigung der Geschlechtshormone
  • Hormonelle Störungen
  • Höheres Risiko für Tumore
  • Diabetes
  • Herzkrankheiten im Zusammenhang mit einem Blutdruckanstieg
  • Knochenabbau
  • Arthritis
  • Angstzustände
  • Überforderungsgefühl
  • Chronische Erschöpfung
  • Gedächtnisstörungen
  • Depressionen

Wenn das Stresshormon Cortisol krank macht: Behandlung in den Oberberg Kliniken

Unsere Behandlung von stressbedingten hohen Cortisolwerten und deren Auswirkungen erfolgen mit einem ganzheitlichen Behandlungskonzept. Gemeinsam werden  persönliche Stressoren ausfindig gemacht, reduziert und neue Strategien für den Umgang erlernt. Zusammen mit unseren TherapeutInnen und ÄrztInnen finden wir eine gesundes Belastungsniveau, privaten und berufliche Grenzen und geeignete Therapieverfahren. setzen können. Dies können kognitive Strategien, Verhaltensweisen oder Entspannungsverfahren sein, die ausgleichend wirken und stabilisieren können. Gerne beziehen wir auch das individuelle Umfeld mit ein, in dem stressauslösende Situationen immer wieder entstehen. Auch die Förderung von Achtsamkeit und die Stärkung der Resilienz sind häufige Therapieziele. Aktuelle Krisen können so gemeistert werden, zukünftige verhindert und mehr Lebensqualität und Gesundheit zurückgewonnen werden. Dazu bieten wieder beispielsweise weitere, folgende Verfahren an:

  • Autogenes Training

  • Progressive Muskelrelaxation

  • Bodyscan nach Kabat-Zinn

  • Meditation

  • Yoga

  • Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

  • Aromatherapie

  • Akupunktur

  • Biofeedback

  • verschiedene Psychotherapien

 

Hilfe bei Stresserkrankungen So nehmen Sie Kontakt zu uns auf

Wir stehen Ihnen jederzeit unter der (gebührenfreien) Rufnummer 0800 5577330 beratend zur Seite. Außerhalb Deutschlands wählen Sie bitte +49 30 20867301-0. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.

F.A.Q.: Häufige Fragen zum Stresshormon Cortisol

Die Wirkung von Adrenalin,  Cortisol und Noradrenalin kann auch kurzfristig zu „gutem Stress“, auch genannt  Eustress und Distress, führen. Dieser entsteht in einer zeitlich begrenzten Anspannungsphase, in der Kräfte mobilisiert werden, um eine Aufgabe oder Situation zu meistern. Wird jedoch aus der kurzfristigen Cortisol-Überproduktion eine längerfristige, kann sich ein Ungleichgewicht entwickeln, dass schädliche für Körper und Psyche werden kann.

Gesunde Verhaltensweisen wie ein regelmäßiger Tagesablauf, ein bewältigbares Arbeitspensum, eine gesunde und  ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf Suchtmittel, moderater regelmäßiger Sport, eine ausreichende Trinkmenge und Entspannungsphasen können dies sein.. Oft erfordert eine größere Lebensumstellung eine therapeutische oder ärztliche Begleitung.

Die Therapiedauer von hohen Stresshormonen ist individuell unterschiedlich. Die Dauer des bestehenden chronischen Stresses, ursächliche Verhaltensmuster und Lebensbedingungen sind dies beeinflussende Faktoren. Die Behandlung in den Oberberg Kliniken bei Stress umfasst ganzheitlich einerseits Entspannungsverfahren, die Ihnen zu mehr Ruhe und Ausgeglichenheit verhelfen; andererseits setzen Sie sich mit Themen wie dem eigenen Leistungsanspruch auseinander. Eine wirklich grundlegende Veränderung ist durch eine enge therapeutische Begleitung möglich.

Bäck, K. (2020, 08. Januar). Dauerstress ist pures Gift für Körper und Psyche. IST Hochschule. ist-hochschule.de/blog/dauerstress-ist-pures-gift-fuer-koerper-und-psyche/

Hinghofer-Szalkay, H. (n.D.). Spezielle Endokrinologie: Nebenniere & Koordination des Stoffwechsels. Physiologie. http://physiologie.cc/XII.8.htm

Kirschbaum, C. (n.D.). Das Stresshormon Cortisol – ein Bindeglied zwischen Psyche und Soma? Universität Düsseldorf. docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-751/pageskirschbaum.pdf

Ranft, D. (2019, 04. Oktober). Mit chronischem Stress richtig umgehen. Medical Tribune. medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/mit-chronischem-stress-richtig-umgehen

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden (Hrsg.). (2010, 28. April). Beeinflusst Stresshormon Cortisol Depressionen und Panikattacken? Uniklinikum Dresden. uniklinikum-dresden.de/de/presse/archiv/archiv-2010/beeinflusst-stress-hormon-cortisol-depressionen-und-panikattackenf