Blog

Neujahrsvorsätze

Das neue Jahr hat begonnen und nun geht es daran, die Neujahrsvorsätze einzuhalten und gut umzusetzen. Warum es sinnvoll und richtig ist, das Rauchen endlich vollständig aufzugeben, Sport zu treiben oder sich gesünder zu ernähren, kann anhand von folgenden Studien bestärkt werden:

E-Zigaretten

Neujahrsvorsatz Nr. 1: Endlich aufhören, zu rauchen …

Rauchen kostet nicht nur viel Geld, sondern schadet massiv der Gesundheit. Weil aber der klassische Neujahrsvorsatz, im neuen Jahr endlich mit dem Rauchen aufzuhören, so schwer umzusetzen ist, greifen viele Raucher im neuen Jahr stattdessen zu E-Zigaretten – im Glauben, damit einen guten Weg für sich gefunden zu haben. Als „gesündere“ Alternative zum Rauchen gedacht, entpuppen sich nun E-Zigaretten selbst als recht gefährlich, insbesondere wenn dem E-Liquid noch weitere Zutaten beigemischt werden, die nicht von guter Qualität sind. Nachdem 48 Todesfälle in den USA bekannt geworden sind und fast 2.300 Patienten wegen einer Lungenerkrankung in einer Klinik behandelt werden mussten, schlagen Mediziner Alarm. Bei den ersten Todesfällen betrug das mediane Alter der von EVALI (e-cigarette or vaping product use associated lung injury)-Betroffenen 19 Jahre.

Der Vorsitzende der Deutschen Lungenstiftung (DLS) und ehemalige Präsident der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) erklärte in einem Interview mit Medscape, dass in Biopsien von einigen Patienten mit Lungenschäden Öltropfen gefunden wurden, die den Veränderungen bei einer Lipidpneumonie ähneln. Diese Erkenntnisse sind neu. Es wird nun vermutet, dass das Vitamin-E-Acetat, das u. a. dazu verwendet wird, THC zu strecken, diese Schäden verursacht hat.

Des Weiteren liefert eine Studie vom Center for Tobacco Control Research and Education der University of California, die jetzt im American Journal of Preventive Medicine erschienen ist, erstmals den Beweis, dass auch das Vaping zu Lungenerkrankungen führt und damit eine massive Bedrohung für Gesundheit und Leben darstellt. Während das Risiko für Zigarettenraucher, an einer Lungenerkrankung zu erkranken, um 150 % erhöht ist im Vergleich zu Nichtrauchern, beträgt das Risiko für die E-Zigarettenraucher immerhin noch um die 30 %. Somit haben auch Vaper das Risiko, an COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung), Lungenemphysem, Asthma und Bronchitis zu erkranken, wenngleich auch mit einem geringeren Risiko. Ganz besonders trifft es diejenigen, die sowohl konventionelle Zigaretten als auch E-Zigaretten rauchen: Ihr relatives Erkrankungsrisiko beträgt 230 %. Besser als E-Zigaretten zu verwenden ist es also allemal, endlich ganz mit dem Rauchen aufzuhören – auch wenn dies zu einem der am schwersten umzusetzenden Neujahrsvorsätze zählt.

Alkohol und Krebsrisiko

Neujahrsvorsatz Nr. 2: Den Durst besser mit Wasser löschen…

Ein gutes Glas Wein nach einem anstrengenden Tag im Büro oder das Feierabendbier gehören für viele Menschen zu einem guten Leben einfach dazu. Im neuen Jahr sollte darauf aber besser verzichtet werden, denn aktuelle Studien scheinen zu belegen, dass bereits geringe Mengen Alkohol mit einem erhöhten Krebsrisiko in unterschiedlichen Organen einhergehen. Forscher der Universität Tokio veröffentlichten Ergebnisse aus einer retrospektiven Untersuchung von rund 126.000 Patientenakten in Japan. Demnach ist das Krebsrisiko bei gemitteltem Alkoholkonsum der Studienteilnehmer für die Speiseröhre um das 4-fache und für den Kehlkopf um das 2-fache erhöht.

Für die Bereiche der Lippen, der Mundhöhle und des Rachens ist die Erkrankungswahrscheinlichkeit um das 1,5-fache erhöht. Erst dann folgen Kolon, Rektum und die Leber mit 1,3-facher Wahrscheinlichkeit. Das Krebsrisiko für die Organe Magen und weibliche Brust ist auf das 1,24-fache erhöht und das der Prostata auf das 1,21-fache. Als gemittelten Alkoholkonsum legt die Studie den täglichen Genuss von durchschnittlich 25 mg Ethanol (was in etwa 500 ml Bier oder 180 ml Wein entspricht) in Relation zur Dauer des Konsums in Jahren zugrunde.

„Die Öffentlichkeit assoziiert Alkohol oft mit Lebererkrankungen, ist sich aber im Allgemeinen nicht bewusst, dass es auch die fünfthäufigste Krebsursache ist“, wird aus einer Studie in BMC Public Health zitiert, die zum Ergebnis gekommen ist, dass hinsichtlich des Krebsrisikos das Trinken einer Flasche Wein am Tag gleichzusetzen ist mit dem Rauchen von fünf bis zehn Zigaretten. Wasser statt Wein – diese Devise steht also bei vielen Menschen wirklich zu Recht auf der Liste Ihrer Vorsätze.

Sport

Neujahrsvorsatz Nr. 3: Mehr Sport treiben, um länger zu leben…

Sich mehr bewegen zu wollen, zählt ebenfalls zu den häufigsten Neujahrsvorsätzen. Und das ist gut so, denn Sport erhöht nicht nur die Vitalität und leistet einen signifikanten Beitrag zum körperlichen wie auch mentalen Wohlbefinden, sondern senkt zusätzlich das Sterberisiko. Dabei muss man sich nicht einmal richtig anstrengen oder viel Zeit aufwenden, denn bereits geringste körperliche Aktivität kann eine Verlängerung der Lebenszeit bewirken. Auch im höheren Alter oder bei Vorerkrankung wirkt sich Bewegung positiv auf die Lebenserwartung aus.

Dies berichtet eine Studie der University of Cambridge im BMJ. „Auf Bevölkerungsebene würde die Einhaltung bekannter WHO-Empfehlungen, also 150 Minuten mäßiger bis intensiver körperlicher Aktivität pro Woche, möglicherweise 46 % der Todesfälle durch Bewegungsmangel vermeiden“, meinen die Wissenschaftler. Dies gelte unabhängig von einer gesunden Ernährung, dem Körpergewicht oder den Cholesterinwerten.

Im neuen Jahr mehr Sport zu treiben, ist damit eines der sinnvollsten Ziele, die man sich nur setzen kann. Dafür wird nicht viel Zeit benötigt: Schon wenige Minuten am Tag haben einen lebensverlängernden Effekt.

Ernährung

Neujahrsvorsatz Nr. 4: Frühstück skippen und Pfunde purzeln lassen…

Endlich ein paar Kilos weniger auf den Hüften – Abnehmen zählt zu den häufigsten Neujahrsvorsätzen, und deshalb gibt es unzählige Tipps, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Mit Intervallfasten (14 h Fasten, 10 h freie Nahrungsaufnahme) scheint das Abnehmen gut zu funktionieren. Eine neue Metaanalyse im British Medical Journal zeigt nun genau dies und widerlegt damit die hartnäckige langjährige Annahme über die erste „wichtige“ Mahlzeit am Tag. Für eine Gewichtsreduktion scheint es besser zu sein, das Frühstück regelmäßig ausfallen zu lassen. Und die Ergebnisse sprechen für sich: Demnach weisen Franzosen und Italiener, die gleichermaßen den Verzicht des Frühstücks praktizieren, einen höheren Anteil schlankerer Menschen auf (wobei hier grundsätzliche Ernährungsgewohnheiten, wie der Gebrauch hochwertiger Olivenöle und der Verzehr mediterraner Kost, das Ergebnis zusätzlich positiv begünstigen). Wer Abnehmen zu seinen Vorsätzen zählt, sollten es im neuen Jahr also vielleicht wirklich einmal mit dem Ernährungsrhythmus der Südländer versuchen, um seine Ziele wirklich zu erreichen.

Das Oberberg-Team wünscht allen viel Erfolg und Gesundheit bei der Umsetzung Ihrer Neujahrsvorsätze!

Bei Fragen zu unserem Behandlungsangebot nehmen Sie bitte umgehend Kontakt zu uns auf!

Quellen/Referenzen

E-Zigaretten: Website des CDC zu „Outbreak of Lung Injury Associated with the Use of E-Cigarette, or Vaping, Products“ https://www.cdc.gov/tobacco/basic_information/e-cigarettes/severe-lung-disease.html ; Dharma, N., et al. (2020). Association of E-cigarettes Use With Respiratory Disease Among Adults: A Longitudinal Analysis. American Journal of Preventive Medicine, 58, 182-190.
Alkohol: Zaitsu, M., et al. (2019). Light to Moderate Amount of Lifetime Alcohol Consumption and Risk of Cancer in Japan. Cancer, 0, 1-10. ; Hydes, T. J., et al. (2019). A comparison of gender-linked population cancer risks between alcohol and tobacco: how many cigarettes are there in a bottle of wine? BMC Public Health, 19, 1-8.
Sport: Mok, A., et al. (2019).  Physical activity trajectories and mortality: population based cohort study. BMJ, 365, 1-11.
Ernährung: Sievert, K., et al. (2019). Effect of breakfast on weight and energy intake: systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. BMJ, 364, 1-12.