16.02.2021

Pandemie: Was macht das mit der Psyche?

Experten der Oberberg Fachklinik Scheidegg im Allgäu zeigen Strategien gegen die Sorgen und zur Bewältigung von Krisen

Scheidegg, 16.02.2021. Die globale Bedrohung beeinflusst das private Umfeld, eine diffuse Angst erhält einen konkreten Bezug. Betroffen sind alle. Negative Nachrichten bestimmen die Nachrichtenlage in so hoher Frequenz, dass die Menschen kaum noch abschalten können. Jetzt der erneute Lockdown. Das alles bedeutet Stress.

 

Gerade die, die dafür zuständig sind, dass die neuen Maßnahmen eingehalten werden wie Polizisten, Zollbeamte, Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, oder die die aktuellen Vorgaben an andere weitergeben müssen und eine große soziale Verantwortung tragen, wie Lehrer und Hochschuldozenten, sind im Moment besonders herausgefordert.

 

Die Experten der Oberberg Kliniken informieren, was die Pandemie mit der Psyche macht und welche Strategien helfen, um mit Sorgen besser umgehen zu können und wie die eigene Widerstandsfähigkeit (Resilienz) gesteigert werden kann.
 

Prof. Dr. Dr. Matthias J. Müller, Ärztlicher Direktor, medizinischer Geschäftsführer und CEO der Oberberg Gruppe: „Aus der Stressforschung wissen wir, dass unkontrollierbare Belastungen, die für unser Leben relevant sind, mit die größten Herausforderungen darstellen. Das Gefühl oder die Überzeugung, dass sich etwas Bedrohliches nahezu unabhängig von der Kontrolle von uns oder anderen ausbreitet, führt nicht selten zu lähmender Hilflosigkeit und ist maximal belastend. Und genau dies erleben wir alle mehr oder weniger in dieser Krise in diesen Tagen. Daher ist es auch psychologisch so wichtig, dass wir das Gefühl der Kontrolle wieder zurückgewinnen, zum Beispiel durch Maßnahmen, die Ausbreitung von Corona zu reduzieren.“
 


Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer, Chefarzt der Oberberg Fachklinik Scheidegg im Allgäu, ergänzt: „Auch Lehrer, Staatsbedienstete und Lebensretter wie Polizeibeamte oder Sanitäter fühlen sich aktuell zunehmend gestresst. Sinkender Respekt und deutliche Mehrbelastung können hier häufig als Krankheitsgrund genannt werden. Bei Überforderung und Stress ziehen sich viele Menschen zurück, was den Stress zunächst reduziert. Wenn aber Unruhe zum Dauerzustand wird und man sich nicht mehr zurückziehen kann, nimmt das alle Energie.“ Bevor es soweit kommt, sollte man handeln. Der Rat der Ärzte: „Wenn man etwas tun kann, für sich oder für andere, lenkt das von den eigenen Sorgen ab.“

 

Belastungsprobe Social Distancing
Um das Ansteckungsrisiko zu mindern, werden soziale Kontakte auf ein Minimum reduziert. Ungewollt auf Distanz gehen, ist für die meisten Menschen kein gelerntes Muster – und tut einfach nicht gut. „Wichtig ist, dass wir uns bewusst machen, warum wir tun, was wir gerade tun. Wenn wir den Grund wissen, warum wir in den eigenen vier Wänden bleiben, nämlich um andere womöglich vor einer Infektion zu schützen, ist die Isolation viel leichter auszuhalten. Wir sollten die Lage annehmen und versuchen, das Beste daraus zu machen,“ ergänzt Thomas Owezarek, Oberarzt der Oberberg Fachklinik Scheidegg im Allgäu.

 

Was der Einzelne konkret tun kann, erklären die Experten in sechs Tipps.

  1. Anerkennung des Unvermeidlichen.
    Neben einem gesunden Optimismus hilft es, Dinge zu akzeptieren, die man nicht ändern kann, ohne dabei die rosarote Brille aufzusetzen.
  2. Strukturen statt Stillstand
    Wichtig ist jetzt, sich eine stabile Struktur für den Tagesablauf zu schaffen, denn Routine entlastet und gibt Sicherheit.
  3. Aktiv werden
    Sich nicht als Opfer zu sehen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, kann psychische Resilienz fördern.
  4. Abschalten statt Abkapseln
    Sich vollkommen abzukapseln, ist keine gute Idee. Schauen Sie aber besser nur einmal am Tag Nachrichten, um sich auf den aktuellen Stand zu bringen, statt stündlich neue Zahlen zu studieren. Planen Sie bewusste Auszeiten für den Rückzug ein.
  5. Kraft behalten
    Die eigenen Ressourcen sollte man nicht aus den Augen verlieren, wenn man eine Krise wie die Pandemie durchläuft.
  6. Zeit nutzen statt absitzen
    Genießen Sie die Zeit bewusst, die Ihnen vielleicht zusätzlich zur Verfügung steht. Überlegen Sie, was Sie schon lange tun wollten, aber wozu Sie nie gekommen sind. Aktivität lenkt von trüben Gedanken ab.


Besteht Stress allerdings über einen längeren Zeitraum, kann er krank machen. Um einer dauerhaften Überlastung oder sogar einem Burnout vorzubeugen, kann es deshalb sinnvoll sein, rechtzeitig einen Experten zurate zu ziehen. Die Oberberg Fachklinik Scheidegg im Allgäu ermöglicht, in einem beschützten therapeutischen Rahmen neue Erfahrungen zu sammeln, neue Verhaltensweisen einzuüben und so zu einer eigenen, befreiteren Lebensauffassung und Lebensgestaltung zu gelangen. Sie bietet eine große Bandbreite an medizinischen und psychotherapeutischen Leistungen für nahezu das gesamte Spektrum psychischer und psychosomatischer Erkrankungen.

Über die Oberberg Gruppe 

Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit verschiedenen Kliniken und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an unterschiedlichen Standorten verteilt über ganz Deutschland. In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden Therapeuten und Selbsthilfegruppen.  

 

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