Oberberg Schlaf- und Stressmonitor: Stressbelastung steigt
Berlin/Bad Wiessee, 04. September 2023. Die Stressbelastung ist gerade in Krisenzeiten für viele Menschen eine große Herausforderung und steigt gegenwärtig auf hohem Niveau weiter:
Das zeigt die Analyse der jetzt veröffentlichten Daten aus der dritten Erhebung des Oberberg Schlaf- und Stressmonitors. Die Studie basiert auf repräsentativen Längsschnittdaten.
Subjektives Stresslevel steigt
22,9 % der Befragten der dritten Erhebung fühlen sich häufig oder sogar sehr häufig gestresst. Bei der ersten Untersuchung im Mai 2022 lag der entsprechende Prozentsatz noch bei 19,3 % und stieg in der zweiten Befragung im November 2022 auf 21,3%. Es zeigt sich somit ein Anstieg des subjektiven Stressniveaus im Laufe der Zeit.
Bei dauerhafter psychischer Belastung kann es zu einer körperlichen Dysbalance kommen. Schlafprobleme, Grübeln, Nervosität oder auch Magenbeschwerden sind möglich. Aus diesem Grund wurden bei den Studienteilnehmenden neben dem subjektiven Stresserleben auch diese typischen Stresssymptome konkret abgefragt. In der Auswertung zeigt sich: Die Menschen in Deutschland sind so gestresst, dass viele über körperliche und psychische Symptome klagen.
Zum ersten Befragungszeitpunkt lag der mittlere Summenwert für die erhobenen Stresssymptome bei 17.75 und blieb in der zweiten Erhebung, ein halbes Jahr später, mit 17.47 weitgehend stabil. Im Rahmen der dritten Untersuchung im Mai/Juni 2023 zeigt sich nun ein Anstieg auf 18.50, so dass ein anhaltendes Stresslevel vermutet werden kann. Da die akuten Belastungen und Herausforderungen der Corona-Pandemie für die meisten Menschen in der Vergangenheit liegen, könnte das weiterhin hohe Stressniveau am ehesten auf Kriegs-, Klima- und/oder Inflationsangst bzw. deren Folgen zurückgeführt werden.
Work-Life-Balance entwickelt sich positiv
Eine positive Entwicklung zeigt sich dagegen bei der Work-Life-Balance: In der ersten Befragung empfanden die Menschen diese als wenig ausgeglichen (Skala von 0 bis 4: Mittelwert 1.54). Zum zweiten Erhebungszeitpunkt verbesserte sich diese Einschätzung bereits deutlich (Mittelwert 2.06) und stieg in der dritten Befragungsrunde weiter an (Mittelwert 2.11). Der Anstieg könnte darauf hindeuten, dass sich die Balance zwischen Berufs- und Privatleben bei vielen langsam wieder einstellt.
Stressmedizin: Strategien zum Stressabbau
„Gelegentlicher Stress kann gut sein, da er uns Kraft gibt und zu erhöhten Leistungen treibt“, erklärt Dr. med. univ. Andreas Hofschneider, stellvertretender Ärztlicher Direktor, Kardiologe und Internist der Privatklinik Jägerwinkel, einer Klinik im Verbund der Oberberg Gruppe. Deshalb wird Stress auch oft in positiven Stress (Eustress) und negativen Stress (Distress) unterteilt, denn nicht jede Situation, die Stress verursacht, ist immer gleich zu bewerten.
„Wird der Stress allerdings chronisch, kann die psychische Belastung dadurch zu ernsthaften Folgen, wie einer Depression oder einem Burnout führen“, ergänzt Frau Dr. med. Katharina Grobholz, Chefärztin der psychosomatischen Abteilung der Privatklinik Jägerwinkel. Menschen, die unter chronischem Stress leiden und belastende Symptome entwickeln, sollten sich deswegen an eine Therapeutin oder einen Therapeuten wenden, um den Stress abzubauen und mögliche psychische Langzeiterkrankungen zu verhindern.
„Außergewöhnliche Belastungen, Stress oder auch Traumata im Leben sind unvermeidlich“, da sind sich Dr. Hofschneider und Dr. Grobholz einig. „Während die einen ausreichend Resilienz aufweisen und nicht über einen gewissen Zeitrahmen hinaus unter den Folgen leiden, manifestieren sich die Folgeerscheinungen bei anderen. Selbst dagegen ankämpfen ist meist erfolglos, sich rechtzeitig in ärztliche Hilfe zu begeben dagegen vielfach ein erfolgreicher Weg.“
Die Studienergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, sowohl präventive Maßnahmen als auch konkrete Behandlungsstrategien zu entwickeln. Ein wichtiges Ziel muss sein, die Bevölkerung für Stressoren zu sensibilisieren und Resilienz sowie Bewältigungsstrategien im Umgang mit vorhandenem Stress zu fördern. Die Oberberg Kliniken setzen sich mit ihrem Fachbereich Stressmedizin dafür ein, von anhaltendem Stress Betroffenen Strategien an die Hand zu geben, um Stress abzubauen bzw. zu verarbeiten und der Entstehung von Stresssymptomen entgegenzuwirken.
Folgende Fachkliniken der Oberberg Gruppe bieten gezielte Behandlungsangebote wie achtsamkeitsbasierte Verfahren bei chronischem Stress und psychischen Erkrankungen an, die mit chronischem Stress in Zusammenhang stehen:
Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee
https://www.oberbergkliniken.de/jaegerwinkel
Oberberg Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad
https://www.oberbergkliniken.de/fachkliniken/wiesbaden-schlangenbad
Oberberg Fachklinik Rhein-Jura
https://www.oberbergkliniken.de/fachkliniken/rhein-jura
Über die Oberberg Gruppe: Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten in Deutschland. In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden Therapeutinnen und Therapeuten und Selbsthilfegruppen.