21.08.2023

Oberberg Schlaf- und Stressmonitor: Stressbelastung steigt

Priv.-Doz. Dr. Lars Hölzel, Leitender Psychologe Oberberg Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad: Akute Stressgefühle durch Prävention abbauen

Berlin/Schlangenbad, 21. August 2023 – Die Stressbelastung ist gerade in Krisenzeiten für viele Menschen eine große Herausforderung und steigt auf hohem Niveau weiter: Das zeigt die Analyse der jetzt veröffentlichten Daten aus der dritten Befragungswelle des Oberberg Schlaf- und Stressmonitors. Die Studie basiert auf repräsentativen Längs- und Querschnittsdaten.

Subjektiver Stresslevel steigt

22,9 % der Befragten fühlen sich häufig oder sogar sehr häufig gestresst. In der ersten Welle (Mai 2022) lag der Prozentsatz noch bei 19,3 % und stieg in der zweiten Welle (November 2022) auf 21,3%. Dies bedeutet, dass sich das subjektive Stressniveau im Laufe der Zeit nicht unerheblich erhöht hat.

Eine dauerhafte psychische Belastung kann zu körperlichen Dysbalancen führen. Magenbeschwerden, Schlafprobleme, übermäßiges Grübeln oder Nervosität tauchen auf. Aus diesem Grund wurden neben der subjektiven Stressbelastung auch diese typischen Stresssymptome abgefragt. Mit einem beunruhigenden Ergebnis: Die Menschen in Deutschland sind so gestresst, dass viele über körperliche und psychische Symptome klagen.

In der ersten Befragungswelle lag der mittlere Summenwert für die erhobenen Stresssymptome bei 17.75 und blieb in der zweiten Welle mit 17.47 auf ähnlichem Niveau. In der aktuellen dritten Welle stieg er auf 18.50. Das deutet auf einen anhaltenden Trend hin. Da die akuten Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie für die meisten Menschen in der Vergangenheit liegen, könnte das hohe Stressniveau auf Kriegs-, Klima- oder Inflationsangst zurückgeführt werden.

Work-Life-Balance entwickelt sich positiv

Eine positive Entwicklung zeigt sich dagegen bei der Work-Life-Balance: In der ersten Welle empfanden die Menschen diese als wenig ausgeglichen (Skala von 0 bis 4: Mittelwert 1.54). In der zweiten Welle verbesserte sich die Beurteilung bereits deutlich (Mittelwert 2.06) und stieg in der dritten Welle weiter an (Mittelwert 2.11). Der Anstieg über die Zeit könnte darauf hindeuten, dass sich die Balance zwischen Berufs- und Privatleben bei vielen zunehmend wieder einstellt.

Strategien zum Stressabbau

„Gelegentlicher Stress kann gut sein, da er Kraft gibt und die Bewältigung von Herausforderungen positiv erlebt werden kann“, erklärt Priv.-Doz. Dr. phil. Lars Hölzel, Leitender Psychologe an der Oberberg Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad und der Oberberg Tagesklinik Frankfurt am Main. Deshalb wird Stress auch oft in positiven Stress (Eustress) und negativen Stress (Distress) unterteilt, denn nicht jede Situation, die Stress verursacht, ist immer gleich. „Wird der Stress allerdings chronisch, kann die psychische Belastung dadurch zu ernsthaften Folgen wie einem Burnout oder einer Depression führen“, so der Experte weiter.

Um mögliche körperliche oder psychische Langzeiterkrankungen zu verhindern, sollten Menschen, die unter chronischem Stress leiden, versuchen, Stress zu reduzieren oder mit Hilfe eines Präventionsprogrammes, wie sie von Krankenkassen angeboten werden, neue Wege zur Bewältigung von Stress zu finden. Die Studienzahlen unterstreichen die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen und Behandlungsstrategien, um den Umgang mit Stressfaktoren in der Bevölkerung zu fördern.

„Gerade Menschen, die stark mit ihrer Tätigkeit identifiziert sind und denen Leistung wichtig ist, fällt es häufig schwer rechtzeitig tätig zu werden. Wenn sich aus der chronischen Überforderung bereits eine Folgekrankheit entwickelt hat, ist eine professionelle Therapie erforderlich“, erklärt Dr. Hölzel.

 

Neben der Behandlung der durch chronischen Stress entstandenen psychischen Störung bedarf es auch einer Bewältigung der initialen Auslöser des Stresses. Die Oberberg Parkklinik bietet spezialisierte Therapieangebote zum Thema „Arbeitsstress und Burnout“ an, bei denen beispielsweise an Konflikten und anderen Belastungen im Arbeitskontext gearbeitet wird. Auch achtsamkeitsbasierte Verfahren stellen eine hochwirksame Intervention zur Entwicklung eines neuen Umgangs mit herausfordernden Situationen dar.

 

Über die Oberberg Gruppe

Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten Deutschlands. In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden Therapeutinnen und Therapeuten und Selbsthilfegruppen.

 

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