06.08.2021

Null Promille bitte!

Versteckter Alkohol in Lebensmitteln

Bad Bayersoien, 06. August 2021. Soßen, Pralinen, Marmelade sind alltägliche Lebensmittel. Doch was viele nicht wissen: In zahlreichen Nahrungsmitteln wie diesen kann versteckter Alkohol enthalten sein. Nicht unbedenklich. Vor allem für Kinder, Schwangere und nicht zuletzt für Menschen mit einem Alkoholproblem. Dr. med. Reingard Herbst, Chefärztin der NESCURE® Privatklinik am See, informiert rund um das Thema „Alkohol in Lebensmitteln“.

Nicht nur im Glas auch auf dem Teller – Alkohol in Nahrungsmitteln
„In Deutschland haben wir eine Pflicht zur Kennzeichnung von alkoholhaltigen, verpackten Produkten. Bei offen verkauften Lebensmitteln, zum Beispiel in einem Kiosk und bei Mahlzeiten in Lokalen, Eisdielen, Cafés oder Kantinen, gilt diese Pflicht jedoch nicht,“, erklärt Dr. med. Herbst, die in der NESCURE® Privatklinik am See Menschen beim sanften und nachhaltigen Alkoholentzug unterstützt. Um sicher zu gehen, dass kein Alkohol enthalten ist, müsste deshalb gezielt nachgefragt werden. Doch vielen ist dieser Umstand erst gar nicht bewusst. Dabei gib es zahlreiche Menschen, für die Alkohol, selbst in kleinen Mengen, schädlich sein kann. Da Alkohol ein Zellgift ist, sollten vor allem Kinder und Schwangere auf ihn verzichten, denn Alkoholkonsum kann sich auf die seelische und körperliche Entwicklung eines Kindes, bereits im Mutterleib, negativ auswirken. Deshalb gilt für sie: null Promille! Auch für chronisch-kranke oder alkoholkranke Menschen ist Abstinenz wichtig. „Alle Menschen, die bewusst auf Alkohol verzichten müssen oder möchten, sollten wissen, dass auch in Produkten, die besonders intensiv nach Aromen schmecken, häufig versteckter Alkohol enthalten ist. Aufgrund des Geschmacks wird dieser jedoch oft nicht wahrgenommen. Er kann zum Beispiel in süßen Mischgetränken, Süßigkeiten wie Marzipan oder auch in Schoko-, Milch- oder Fruchtriegeln für Kinder, Pralinen, Kuchen, Marmeladen, Fertiggerichten, Speiseeissorten und vielem mehr stecken“, informiert Dr. med. Herbst und verweist auf Listen im Internet, die eine Übersicht über Lebensmittel mit verstecktem Alkohol bieten.

Alkoholfrei oder ohne Alkohol?
Ganz ohne Alkohol geht es auch in der Natur nicht. In Fruchtsäften, Sauerkraut, Brot, Kefir, kurz in Lebensmitteln, die einer Gärung unterliegen, sind Spuren von Alkohol enthalten. Diese gelten jedoch als unbedenklich, auch für die genannten Personengruppen. Auch Essig ist derart verändert, dass der ursprüngliche Alkoholgehalt nur noch spurenhaft vorhanden und der Konsum daher unproblematisch ist. Dies gilt für alle Sorten, auch wenn es sich um Branntweinessig oder Weinessig handelt. „Sogenannte alkoholfreie Getränke, wie Bier, dürfen als solches bezeichnet werden, wenn der Alkoholgehalt weniger als 0,5 Vol.-% beträgt. Wenn er über 1,2 Vol.-% liegt, muss das Getränk als alkoholhaltig gekennzeichnet werden, liegt er unter 1,2 Vol.-%, gilt das nicht“, weiß die Expertin. Bedeutet: Auch wenn alkoholfrei draufsteht, kann trotzdem ein geringer Alkoholanteil enthalten sein. Für Menschen, die Alkohol vermeiden müssen, ein wichtiger Punkt.

Gesund mit Alkohol?
Auch bei der Wahl von Medikamenten ist Achtsamkeit geboten, denn viele flüssige Arzneimittel enthalten oftmals einen hohen Alkoholgehalt. Dieser muss jedoch in der Packungsbeilage klar ausgewiesen sein. Auch in freiverkäuflichen Produkten, zum Beispiel gegen Husten, für den Magen, zur Beruhigung oder zur Stärkung des Immunsystems, ist häufig Alkohol enthalten. Hier gilt es, sich beraten zu lassen und nach Alternativen in fester Form zu suchen. „Sollte Alkohol hingegen als Auszugsmittel bei Tabletten benannt sein, heißt das nicht, dass er messbar enthalten ist. Vielmehr bedeutet es, dass der Wirkstoff über ein alkoholisches Destillationsverfahren aus der Pflanze gelöst worden ist. Das wiederum ist unproblematisch für Kinder, Schwangere oder Menschen mit einem Alkoholproblem“, erklärt Dr. med. Herbst.

Rückfallgefahr durch versteckten Alkohol?
Versteckter Alkohol ist ein besonders heikles Thema für all diejenigen, die nach einer Therapie Alkohol in jeder Form meiden sollten und müssen. Wer sich jedoch informiert, kann versteckten Alkohol meist gut vermeiden. „Selbst wenn es zu unwissentlichem Alkoholkonsum im Rahmen eines Lebensmittels kommt, ist das in aller Regel nicht der Grund für einen Rückfall, sofern das konsumierte Lebensmittel weder durch Geschmack oder Geruch den Alkohol verriet und es nicht aufgrund des möglicherweise vorhandenen Alkohols darin gewählt wurde. Ein Rückfall geschieht viel eher durch den bewussten Konsum von zum Beispiel alkoholfreiem Bier. Unbewusste innere Motive und die Erinnerung und Assoziation mit der Alkoholwirkung mögen hier die Treiber sein und führen möglicherweise über den Konsum von alkoholfreien Getränken zum tatsächlichen Rückfall“, weiß die Chefärztin der NESCURE® Privatklinik am See. In der Klinik wird Alkoholsucht in kleinen homogen bleibenden Gruppen und mit Behandlungsmethoden wie Neuro-Elektrischer Stimulation (NES) behandelt. Die NESCURE®-Therapie für einen sanften und schnellen Alkoholentzug in drei Wochen ist in Deutschland einzigartig.
Mehr zum Therapieprogramm in der NESCURE® Privatklinik am See:
https://www.nescure.de/methodik/ 


Zur Klinik: Die NESCURE® Privatklinik am See ist eine der wenigen Kliniken in Deutschland, die sich auf die Behandlung einer Alkoholabhängigkeit als Hauptsuchtmittel spezialisiert hat. Der qualifizierte Entzug ist dank der eingesetzten Neuro-Elektrischen Stimulation (NES) sanft, in nur drei Wochen in kleinen Patientengruppen effektiv und effizient umsetzbar. Außerdem ist er aufgrund der professionellen Nachbetreuung besonders nachhaltig. Die NESCURE® Privatklinik am See ist eine Fachklinik der Oberberg Gruppe, dem führenden Qualitätsverbund privater Fachkliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland.
Weitere Informationen: www.nescure.de 

Über die Oberberg Gruppe: Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten Deutschlands. In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden Therapeuten und Selbsthilfegruppen.
Weitere Informationen:www.oberbergkliniken.de 

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