Definition von Xenophobia Die Definition von Xenophobia

Inwieweit die Begriffe Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Fremdenangst und Xenophobia das gleiche bezeichnen, ist umstritten. Der Begriff Xenophobia setzt sich aus den Worten „xénos“ (fremd) und „phobie“ (Angst) zusammen. Xenophobia wird auch vielfach als Fremdenfeindlichkeit/-angst übersetzt. Es handelt sich hierbei um einen Gefühlszustand, der ein auf Stereotypen und unbegründeter Generalisierung gründendes Vorurteil gegenüber Fremden umfasst.

Derartige Vorurteile leiten sich aus Gerüchten, Missverständnissen und unterschiedlichen Sitten ab. Laut sozialpsychologischer Ansätze stellt Xenophobia eine Ausgrenzung dar, die auf normativ konstruierten Selbst- und Fremdbildern basiert und zur Ausgrenzung der nicht diesen Normen entsprechenden Menschen führt. Hierzu gehören z.B. Menschen, die nicht der Geschlechternorm (Trans- und Homosexuelle), Körpernorm (Menschen mit Behinderung) oder Lebensnorm (Punks etc.) entsprechen.

Unterscheidung von Xenophobia, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus Wie unterscheidet man Xenophobia von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus?

Der Begriff Xenophobia wird im Alltag jedoch in den meisten Fällen verwendet, um Handlungen und Einstellungen zu bezeichnen, die eher unter Rassismus fallen. Der Begriff der Fremdenfeindlichkeit als Übersetzung von Xenophobia legt nahe, dass es sich dabei um eine Angst vor Menschen handelt, die nicht der eigenen Nationalität oder Kultur angehören. Häufig wird deswegen auch von „Ausländerfeindlichkeit“ gesprochen. Die Begriffe Fremdenfeindlichkeit, Ausländerfeindlichkeit und gelegentlich auch Xenophobie werden jedoch als Ausweichbegriffe kritisiert, da sie meist versuchen, Phänomene zu beschreiben, die unter Rassismus fallen.

Gewalttaten oder feindselige Einstellungen sind immer wieder gegen Menschen gerichtet, die beispielsweise eine andere Hautfarbe haben.

 

Ob die Person deutsch ist oder eine andere Staatsbürgerschaft hat, spielt dabei keine Rolle. Deshalb ist in der Regel nicht die Nationalität der Grund, weshalb viele Menschen Diskriminierungserfahrungen erleiden müssen, sondern schlicht ihr Aussehen und die daraus resultierende Zuordnung zu gesellschaftlichen Gruppen. Aufgrund dessen werden sie von manchen anderen als fremdartig wahrgenommen und diskriminiert. Dabei handelt es sich um Rassismus – ein Diskriminierungsverhalten, das infolge von „Rassifizierung“ auftritt. Dies ist ein Prozess, bei dem Gruppen aufgrund von bestimmten, häufig äußerlichen Eigenschaften, stereotype Charakteristika zugeordnet werden.

Anzeichen von Xenophobia Die Anzeichen von Xenophobia

Xenophobia und Rassismus gründen auf gesellschaftlich verankertem Wissen, das über bestimmte Gruppen besteht. Betroffene Gruppen können zum Beispiel Menschen mit Migrationsgeschichte aus arabischen Ländern sein, Muslime, Sinti und Roma, Geflüchtete, Gastarbeiter und ihre Kinder oder ganz andere Formen von Gruppierungen, die anhand bestimmter Eigenschaften als einheitliche Gruppen wahrgenommen werden. Diesen Gruppen werden auf Vorurteilen basierende Eigenschaften zugeordnet, die gut oder schlecht sein können (sie trinken gerne Alkohol, sind promiskuitiv, unterdrücken Frauen, tanzen gerne). Solche Eigenschaften werden als Essenz dieser Gruppe angesehen. So wird es schwierig, die einzelnen Mitglieder der Gruppe in ihrer Individualität zu erkennen. Alle Handlungen und Aussagen werden aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit entsprechend wahrgenommen.

Bei Xenophobia handelt es sich um eine mit Vorurteilen behaftete, ablehnende Grundhaltung gegenüber Menschen(gruppen), die darin gründet, dass sie von der Mehrheitsgesellschaft als kulturell fremd empfunden oder bezeichnet werden.

Regelmäßigkeit

Die Vorstellung, Haltung, Einstellung oder das Gefühl äußert sich regelmäßig in ausgrenzendem Verhalten.

Mehrheit als Norm

Die Mehrheitsgesellschaft repräsentiert eine Gruppe, die die kulturellen Normen einer Gemeinschaft definiert und vertritt.

Abwertung der Minderheit

Die als kulturell fremd empfundenen oder bezeichneten Personen, werden als andersartig und damit nicht vollständig zugehörig wahrgenommen. Dazu zählen Personen, die ursprünglich aus anderen Ländern, Landesregionen oder Kulturkreisen stammen.

Rassismus im Alltag

Die alltägliche Diskriminierung beim Zugang zu Beschäftigung, dem Wohnungsmarkt, der Bildung und Dienstleistungen spürbar.

Verbreitung von Rassismus

Rassistische Gewalttaten gegen Migrantinnen und Migranten, Flüchtlinge, Menschen afrikanischer Herkunft, jüdische Gemeinden und andere Bevölkerungsgruppen verbreiten sich. 

Zunahme von Extremismus

Extremistischen Gruppen und Parteien und der Anstieg von religiöser Intoleranz nehmen zu. 

Diskriminierung wird durch bestimmte Medien- und Politikdiskurse gefördert.

Staatliche Institutionen werden unterwandert

Rassistische Vorfälle in staatlichen Institutionen wie der Polizei oder Bundeswehr häufen sich.

Neue Technologien zur Verbreitung von Rasissmus

Die Verwendung von neuen Technologien werden auch bei der Verbreitung von Rassismus eingesetzt. 

Abgrenzung von Xenophobia zu anderen Phobien Abgrenzung von Xenophobia zu anderen Phobien

Das Einordnen von Phänomenen der Ab- und Ausgrenzung in wissenschaftliche individualpsychologische Erklärungen wird seit Anfang der 90er grundsätzlich kritisiert. Es besteht die Gefahr der Psychologisierung und Pathologisierung eines sozialen Phänomens, welches nicht hauptsächlich psychische oder krankhafte, sondern gesellschaftliche Ursachen hat. Das alleinige Fokussieren auf die Begriffe Angst und Ablehnung birgt das Risiko, kulturalistische Ausgrenzungsmechanismen vom Sozialen auf das Persönliche zu verlagern. Es ist wichtig die sozialen Verhältnisse zu betrachten und dabei die sozialen Funktionsweisen von Ausgrenzung zu analysieren. Man geht davon aus, dass Rassismus ein Ensemble ökonomischer, politischer und institutionellen Praktiken darstellt.

 

Abgrenzung von Fremdenfeindlichkeit zu Soziophobie:

Menschen, die allgemein Angst vor sozialen Beziehungen haben, sind nicht gleich fremdenfeindlich. Ihre Angst setzt sich nicht an äußeren Merkmalen fest, sondern vielmehr am Unbekannten. Bei Menschen, die unter Soziophobie leiden, kann sich aber auch schnell Fremdenfeindlichkeit äußern. Je weniger der Betroffene das Gegenüber kennt, desto größer die Angst. Treten Menschen, die anders aussehen oder eine andere Sprache sprechen in ihr Umfeld, empfinden Betroffene dies als ungewohnt. Rassistische Vorurteile führen zu einer Ablehnung des Gegenübers

Ursachen von Xenophobia, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus Ursachen von Xenophobia, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus

Einige naturalisierende Erklärungen gehen davon aus, dass Abgrenzung, Furcht und Feindlichkeit gegenüber Fremden biologisch verankert ist. Auch Neugier ist eine menschliche Eigenschaft, welche der Angst vor dem Unbekannten widerspricht. Jede Angst und Feindschaft lassen sich schüren oder verändern. Kleinkinder, die „fremdeln“ sind Unbekanntem voreingenommen und gleichzeitig an diesen interessiert. Die Gefahr einer biologischen Erklärung, liegt darin, Rassismus zu normalisieren, als etwas, das natürlicherweise in menschlichen Gesellschaften auftaucht.

Eltern nehmen vor allem in jüngeren Jahren der Kinder einen starken Einfluss auf die Genese von Stereotypen gegenüber rassistisch markierten Menschen. Gerade in sensiblen Entwicklungsphasen, in denen Eltern entscheidenden Einfluss auf ihre Kinder nehmen, kann der Aufbau solcher Stereotypen nachhaltig erfolgen und zur Stabilisierung der individuellen Ausprägung von Vorurteilen im höheren Alter führen.

Rassismus kann in Gesellschaften wie Deutschland, die einerseits eine Kolonialgeschichte haben und andererseits von Einwanderern und Einwanderinnen, die zur Gastarbeit nach Deutschland kamen, profitierten, dabei helfen, Ungleichheit und Ausbeutungsverhältnisse zu legitimieren. Dass Gruppen finanziell schlechter gestellt sind, kann durch rassistische Vorurteile wie Faulheit gerechtfertigt werden. In postkolonialen Theorien wird davon ausgegangen, dass der „Westen“ seine eigene Identität als aufklärerisch, wissenschaftlich orientiert oder humanistisch erst durch rassistische Abgrenzungen zu exotisierten Völkern und Nationen kreieren konnte. Unter solchen Annahmen hat Rassismus eine gesellschaftliche Funktion und kann auch nur auf gesamtgesellschaftlicher Ebene behoben werden.

Generelle Therapie Therapie von Xenophobia

Bei Xenophobia handelt es sich nicht um eine psychische Krankheit, die als solche behandelt werden könnte. Demnach liegt keine spezifische psychotherapeutische Therapie zur Heilung oder Linderung von Xenophobia vor. Es gibt jedoch Antirassismus-Trainings, die zum Beispiel in vielen Unternehmen oder Organisationen angeboten werden. Dabei wird vor allem über den Ursprung und die Funktionsweise von Rassismus aufgeklärt. Wissen und der Kontakt mit Menschen aus rassistisch markierten Gruppen beugen Xenophobia am besten vor.

Therapien in den Oberberg Kliniken Therapien in den Oberberg Kliniken

In den Oberberg Kliniken für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie unterstützen wir Menschen in schweren seelischen Krisensituationen mit effizienten Behandlungskonzepten. Dabei glauben wir fest an das Zusammenwirken von Menschlichkeit, Verbundenheit und Evidenz in einer erstklassigen Umgebung, die von einer herzlichen Atmosphäre aus Achtsamkeit, Zugewandtheit, Respekt und gegenseitigem Vertrauen geprägt ist.

In Absprache mit Ihrem Therapeuten-Team finden wir heraus, welches individuelle evidenzbasierte Behandlungskonzept für Sie den größten Therapieerfolg verspricht. Allerdings sollten Sie auch immer damit rechnen, dass jede Psychotherapie ein gewisses Maß an Mitwirkung, Geduld und Durchhaltevermögen erfordert.

FAQ Häufig gestellte Fragen zu Xenophobia

Der Begriff Xenophobia setzt sich aus den Worten „xénos“ (fremd) und „phobie“ (Angst) zusammen. Xenophobia wird auch vielfach als Fremdenfeindlichkeit/-angst übersetzt. Es handelt sich hierbei um einen Gefühlszustand, der ein auf Stereotypen und unbegründeter Generalisierung gründendes Vorurteil gegenüber Fremden umfasst.

Bei Xenophobia handelt es sich nicht um eine psychische Krankheit, die als solche behandelt werden könnte. Demnach liegt keine spezifische psychotherapeutische Therapie zur Heilung oder Linderung von Xenophobia vor. Es gibt jedoch Antirassismustrainings, die zum Beispiel in vielen Unternehmen oder Organisationen angeboten werden. Dabei wird vor allem über den Ursprung und die Funktionsweise von Rassismus aufgeklärt. Wissen und der Kontakt mit Menschen aus rassistisch markierten Gruppen beugen Xenophobia am besten vor.

Als Ursachen von Xenophobia können Biologische Verankerungen, die Eltern-Kind-Transmission und kulturell verankerte Verhaltensweisen der Mehrheitsgesellschaft in Betracht gezogen werden.

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