Eine somatisierte (auch: larvierte, maskierte) Depression ist eine Unterform der Depression, die sich in körperlichen Beschwerden (z. B. Herzrasen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme oder Schwindel) äußert, die auf keine organischen Ursachen zurückzuführen sind.

Definition Was ist eine Somatisierte Depression?

Da bei der somatisierten Depression die körperlichen Beschwerden im Vordergrund stehen und weniger die für eine depressive Erkrankung ansonsten typischen Symptome wie Antriebs- oder Freudlosigkeit, sprach man früher von einer "larvierten" Depression. Die Bezeichnung leitet sich von dem lateinischen Wort "larva" (Maske) ab und war auch in der übersetzten Version als "maskierte" Depression ebenfalls gebräuchlich.

 

Mit diesen Begriffen erklärte sich dieser Subtyp der Depression sehr gut selbst: Es handelt sich um eine Depression, die sich maskiert, also hinter anderen (vor allem körperlichen) Beschwerden oder Erkrankungen versteckt.
Somit handelt es sich bei einer larvierten Depression streng genommen um kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern vielmehr um eine Unterart der Depression. Das Besondere hier: Die Diagnose dieser Unterart kann nur im Rückblick gestellt werden, denn sobald sie als Depression erkannt und korrekt diagnostiziert ist, ist sie sozusagen "demaskiert" und damit automatisch nicht mehr "larviert". Allerdings ist die Diagnose aufgrund der relativ untypischen Symptomatik nicht ganz einfach.

Symptome So äußert sich eine somatisierte Depression

Auffällig bei einer somatisierten (larvierten) Depression ist, dass das für eine Depression zentrale Element fehlt: Die Betroffenen zeigen kaum oder wenn, dann nur ansatzweise Symptome der depressiven Verstimmung. Stattdessen ist typisch für eine somatisierte Depression, dass die Betroffenen vor allem über körperliche Beschwerden klagen. Die häufigsten Symptome sind:

  • Herz-Kreislauf-Probleme (z. B. Herzrasen, Engegefühl in der Brust, Schwindel)
  • Schmerzen und Verspannungen im ganzen Körper, vor allem im Kopf-, Nacken und Rückenbereich
  • Magen-/Darm-Probleme (z. B. Blähungen, Durchfall oder Verstopfung)
  • Atemprobleme, Atemnot
  • Benommenheit, Schwindelanfälle
  • Schlafstörungen (z. B. Probleme beim Ein- oder Durchschlafen)
  • Appetitlosigkeit (selten: Heißhunger-Attacken)
  • eingeschränkte Libido
  • allgemeines Unwohlsein, Krankheitsgefühl


Für die Betroffenen, aber auch die behandelnden Ärzte ist dieses diffuse Beschwerdebild oftmals schwer einzuschätzen und die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen schwierig. Hinzu kommt, dass sich eine somatisierte Depression bei den verschiedenen PatientInnen in sehr unterschiedlichen Beschwerden äußern, die sich zudem im Laufe der Zeit ändern können.

Deshalb suchen viele PatientInnen zunächst ihren Hausarzt auf - und das leider oftmals erfolglos. Studien zufolge wird die Möglichkeit einer Depression bei mehr als der Hälfte der psychiatrischen PatientInnen, die bei ihrem Hausarzt somatische Symptome schildern, übersehen. Für die Betroffenen ist dies meist nur der erste Schritt auf der langen Suche nach ärztlicher Hilfe. Viele suchen nach dem erfolglosen Besuch bei dem Hausarzt verschiedene, vermeintlich zuständige Fachärzte auf. Je nachdem, an welchen Symptomen sie vorrangig leiden, führt ihr Weg sie unter anderem zu Internisten, Orthopäden, Schmerz- oder Schlafmedizinern. Wenn sich hinter den körperlichen Symptomen jedoch eine Depression verbirgt, können auch diese Spezialisten keine organische Ursache für die Beschwerden finden.

Umso wichtiger ist es, den Blick nicht nur auf körperliche Beschwerden zu richten, sondern bei dem Verdacht auf eine somatoforme Störung oder somatisierte Depression einen qualifizierten psychiatrischen Facharzt oder Psychotherapeuten aufzusuchen. Erst wenn eine psychiatrische oder psychotherapeutische Diagnostik erfolgt, kann die zugrundeliegende Depression erkannt und eine entsprechende Behandlung begonnen werden. Für eine erfolgreiche Behandlung muss jedoch sichergestellt sein, dass das Störungsbild richtig diagnostiziert ist und nicht mit einer Erkrankung mit ähnlicher Symptomatik verwechselt wird.

Abgrenzung Abgrenzung zu anderen Depressionsarten

Depression ist nicht gleich Depression. Es gibt neben der somatisierten Depression noch viele weitere Unterformen, die sich auf unterschiedliche Weise äußern und mit verschiedenen Symptomen einhergehen können. Der folgende Überblick hilft bei der groben Unterscheidung der verschiedenen Formen:

Melancholische Depression

Bei diesem Subtyp erleben die Betroffenen kaum emotionale Schwankungen, sondern eine nahezu durchgehende, starke negative Verstimmung, die morgens oft besonders stark ausgeprägt ist. Einige PatientInnen berichten, dass sie das Gefühl haben, dass sie nichts mehr fühlen können.

 

Psychotische Depression

Diese Subform zeichnet sich durch lange depressive Phasen aus, die mit Verwirrtheitszuständen, extremen Stimmungsschwankungen, Halluzinationen oder Wahnvorstellungen einhergehen können. In den akuten Phasen haben die Betroffenen oft Schwierigkeiten, zwischen der Realität und wahnhaften Ideen zu unterscheiden.

 

Bipolare Depression

Dieser Subtyp gehört zu der sogenannten bipolaren Störung, bei der sich depressive und manische Phasen abwechseln. Die depressiven Phasen sind gekennzeichnet durch eine niedergeschlagene Stimmung, Antriebslosigkeit und geringe Aktivität. Die manischen Phasen sind dagegen das genaue Gegenteil: Hier erleben die Betroffenen ein Stimmungshoch, einen gesteigerten Antrieb und übermäßige Aktivität. Es kann auch Phasen geben, in denen Symptome beider Zustände auftreten.

 

Erschöpfungsdepression

Die Betroffenen leiden an körperlichen Beschwerden und Ohnmachtsgefühlen, die auftreten, nachdem sie über eine längere Zeit hinweg körperliche oder geistige Höchstleistungen erbracht haben. Dieser Subtyp tritt als Folge einer Dauerbelastung auf und ist mit dem Burn-out-Syndrom verwandt.

 

Reaktive Depression (Anpassungsstörung)

Bei diesem Subtyp handelt es sich um eine Anpassungsstörung, die als Reaktion auf ein emotional belastendes Ereignis auftritt. Das heißt, es gibt immer einen konkreten Auslöser der Depression wie zum Beispiel der Verlust eines nahestehenden Menschen, die Trennung vom Partner, eine schwere Krankheit oder Arbeitslosigkeit.

 

Wochenbettdepression

Eine Wochenbettdepression (auch: postpartale oder postnatale Depression) bezeichnet eine depressive Symptomatik, die nach der Geburt eines Kindes auftritt und mehrere Wochen anhält. Typische Symptome sind neben einer anhaltenden Traurigkeit, Müdigkeit und Reizbarkeit, vor allem Antriebslosigkeit und Probleme bei der Bindung zu dem Baby. Hiervon sind etwa 10 % der Mütter betroffen.

 

Saisonal abhängige Depression (SAD)

Hier treten die depressiven Phasen zu bestimmten Jahreszeiten, in der Regel im Herbst und Winter, auf. Sie äußern sich durch Antriebslosigkeit, aber auch - anders als andere Depressionsformen - durch ein ausgeprägtes Schlafbedürfnis und einen gesteigerten Appetit. Die sogenannte "Winterdepression" ist vermutlich auf die veränderten Lichtverhältnisse in der dunklen Jahreszeit zurückzuführen, denn sie lässt sich durch eine geeignete Lichttherapie in der Regel gut behandeln.

 

Altersdepression

Tritt eine anhaltende depressive Verstimmung erst im Seniorenalter (ab 65 Jahren) auf, spricht man von einer Altersdepression oder geriatrischen Depression. Diese entwickelt sich oft schleichend und wird häufig nicht (sofort) erkannt, da die Betroffenen vor allem von körperlichen Beschwerden berichten, wenn sie nach ihren Symptomen befragt werden. Als Risikofaktoren gelten chronische Erkrankungen, körperliche Einschränkungen, sozialer Rückzug und Isolation.

 

Chronische Depression

Wenn die depressive Symptomatik über einen längeren Zeitraum anhält, das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein der betroffenen Person erheblich beeinträchtigt und einen großen Leidensdruck verursacht, kann sich eine chronische Depression entwickeln. Diese bringt oft Beeinträchtigungen im gesellschaftlichen Leben mit sich (z. B. Verlust des Arbeitsplatzes oder der Beziehung, soziale Isolation), die eine Behandlung erschweren.

Somatisierte Depression und ihre Abgrenzung zu anderen Erkrankungen

In den 1970er- und 1980er-Jahren war die Diagnose der larvierten Depression weit verbreitet. Das lag vor allem daran, dass mit ihr zahlreiche Beschwerdebilder, die sich bis dahin nur schwer erklären und behandeln ließen, nun eine plausible Erklärung erhielten. Auch die medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva führte oftmals zu einer Verbesserung der Symptome.

Heute wird die Diagnose larvierte Depression jedoch kaum noch gestellt, unter anderem deshalb, weil der Begriff sehr vage und von den anderen Subtypen schwer abzugrenzen ist. Stattdessen wird heute angenommen, dass sich die somatisierte Depression lediglich in ihrer Schwerpunktsetzung von anderen Depressionen unterscheidet, aber kein eigenständiges Störungsbild darstellt. Außerdem ist durch den Fokus auf körperliche Beschwerden das Risiko von Fehldiagnosen sehr hoch. Und tatsächlich gibt es viele Überschneidungen zu anderen Erkrankungen (zum Beispiel Somatisierungsstörung, hypochondrische Störung, dissoziative Störung).

Deshalb erhalten die PatientInnen mit der entsprechenden Symptomatik heute in der Regel eine der folgenden Diagnosen nach ICD-10:

- Somatoforme Störung / Psychosomatische Störung (ICD 10: F45.9): Psychische Störung mit körperlichen (und/oder psychischen) Beschwerden, für die keine organische Ursache gefunden wird oder zumindest keine organische Ursache, die das Ausmaß der Beschwerden hinreichend erklären könnte.

  • Somatisierungsstörung (F45.0): Die Betroffenen leiden seit mindestens zwei Jahren unter sehr unterschiedlichen, häufig wechselnden körperlichen Symptomen. Von den Beschwerden können alle Körperregionen und Organsysteme betroffen sein.
  •  Dissoziative Störung (F44): Auch hier treten - je nach Unterform - teilweise Wahrnehmungs- oder Bewegungsstörungen auf, für die es keine körperliche Erklärung gibt.
  • Hypochondrische Störung (F45.2): Die Betroffenen haben eine übermäßig große Angst davor, an einer bestimmten (schweren) Krankheit zu leiden. Alle körperlichen Beschwerden werden als Bestätigung für diese Verdachtsdiagnose gewertet, während entlastende Befunde nicht ernst genommen werden.
  • Neurasthenie (F48.0): Die auch als chronisches Erschöpfungssyndrom bekannte Störung zeichnet sich durch eine anhaltende Müdigkeit, Schwäche und ein extremes Erschöpfungsgefühl aus, das schon nach geringer (körperlicher oder geistiger) Anstrengung auftritt.
  • Fibromyalgie (ICD 10: M79.7): Bei dieser chronischen Schmerzerkrankung treten die Schmerzen in verschiedenen Bereichen, vor allem auf der Haut und in der Muskulatur auf. Diese werden häufig begleitet von starker Erschöpfung, Schlafstörungen und innerer Unruhe.

Ursachen Ursachen für eine somatisierte Depression

Trotz intensiver Forschung sind die genauen Entstehungsmechanismen von Depressionen bis heute noch nicht endgültig geklärt. Als sicher kann jedoch erachtet werden, dass Depressionen - gleich welcher Art - nie nur eine Ursache haben, sondern stets von mehreren Faktoren begünstigt sind. Das heißt, oftmals lassen sich mehrere Faktoren identifizieren, die gleichzeitig aufgetreten sind und als Auslöser für eine Depression angenommen werden können. Zu diesen Faktoren gehören vor allem

  • genetische Veranlagung
  • bestimmte Persönlichkeitseigenschaften
  • über einen längeren Zeitraum hinweg andauernde Belastungen (z. B. in Schule, Beruf oder Privatleben)
  • Erlebnisse eines persönlichen Verlustes (z. B. des Arbeitsplatzes, Tod oder Trennung von einer geliebten Person)
  • traumatische Erlebnisse (z. B. Opfer eines Verbrechens)
  • hormonelle Veränderungen (z. B. nach einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren)


Im Wesentlichen sind auch für die larvierte oder somatisierte Depression ähnliche Ursachen anzunehmen. Bei der Suche nach möglichen Ursachen ist auch der Zusammenhang zwischen Depressionen und körperlichen Symptomen (z. B. Schmerzen) wichtig. Denn Studien zufolge sind unerklärliche körperliche Schmerzen bei Personen, die an Depressionen leiden, weit verbreitet. Allerdings ist die Art des Zusammenhangs noch nicht klar: Treten depressive Symptome und Schmerzen gleichzeitig und unabhängig voneinander auf? Oder verursachen die Schmerzen die Depression? Oder umgekehrt? Eine Antwort auf diese Frage wäre wichtig, um einen geeigneten Behandlungsplan aufzustellen. Unklar ist auch noch immer, warum die Betroffenen dieser Unterform das zentrale Merkmal der Depression, die negative Stimmung, nicht oder kaum zeigen, sondern sich auf die körperlichen Beschwerden fokussieren. Hierfür gibt es verschiedene mögliche Erklärungen.

Zum Beispiel ist denkbar, dass die Wahrnehmung der PatientInnen gestört ist oder es für sie (unbewusst) leichter oder akzeptabler ist, sich auf körperliche Beschwerden zu fokussieren, als psychische Probleme anzuerkennen. Auch ist es möglich, dass es Probleme oder Missverständnisse bei der Kommunikation zwischen Arzt und Patient gibt oder dass die Depressionen nicht die Ursache, sondern die Folge von chronischen Schmerzen sind. Dies sind jedoch nur Vermutungen für mögliche Erklärungen, wissenschaftliche Belege hierfür gibt es nicht. Ob es angesichts der schwindenden Bedeutung der Diagnose "larvierte" Depression hierzu noch weitere Forschung gibt, die Aufschluss über mögliche spezifische Ursachen liefern könnte, ist ungewiss.

Unabhängig davon ist es hilfreich, eventuell vorhandene Risikofaktoren zu kennen, um sie in die Behandlung einzubeziehen. Falls die Depression zum Beispiel nach einem traumatischen Erlebnis aufgetreten ist, ist dies bei der Therapie zu berücksichtigen.

Behandlung Somatisierte Depression: Behandlung & Therapie

Die Therapie einer somatisierten Depression ist im Wesentlichen mit der Behandlung anderer Depressionsformen identisch. Das heißt: Eine spezielle Therapie nur für die larvierte bzw. somatisierte Depression gibt es nicht. Vielmehr stehen - wie bei allen Depressionsformen - auch für die larvierte oder somatisierte Depression grundsätzlich verschiedene Behandlungsansätze zur Verfügung, die einzeln oder in Kombination angewendet werden.

  • Psychotherapie
  • Medikamentöse Behandlung (z. B. Antidepressiva)
  • Unterstützende Verfahren (z. B. Lichttherapie)


Je nach Subtyp, Beschwerdebild und Schweregrad bieten sich auch für die somatisierte Depression jeweils andere Behandlungsoptionen bzw. Kombinationen an.

In der Regel erfolgt in jedem Fall als Schwerpunkt eine psychotherapeutische Behandlung, mit der sich leichte Depressionen meist schon sehr gut behandeln lassen. Hier stehen verschiedene Therapieansätze zur Auswahl, die nach unterschiedlichen Prinzipien arbeiten, um negative Gedankenmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu ändern und so Stimmung und Wohlbefinden zu verbessern. Bekannte Ansätze sind unter anderem die Kognitive Verhaltenstherapie, die Interpersonelle oder die Tiefenpsychologische Therapie. Auch eine Familientherapie oder eine Emotionsfokussierte Therapie können geeignete Therapieformen sein.

Bei mittelschweren und schweren Ausprägungen und auch bei chronischen Depressionen ist es oft sinnvoll, die Psychotherapie mit einer medikamentösen Behandlung (Antidepressiva) zu ergänzen. Voraussetzung hierfür ist, dass die betroffene Person dazu bereit ist und die Arzneimittel gut verträgt. Die Arzneimittel sollen dabei helfen, somatische Symptome wie Schmerzen oder Erschöpfungszustände zu lindern und den Schlaf und die Stimmung zu verbessern. Gegebenenfalls können noch weitere Verfahren (z. B. Licht- oder Bewegungstherapie) die Behandlung unterstützen. Welche Verfahren hier sinnvoll sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab und wird individuell entschieden.

Therapie bei Oberberg Larvierte Depression: Behandlung in den Oberberg Kliniken

In den Oberberg Kliniken verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem nicht nur die Symptome und Defizite im Mittelpunkt stehen, sondern auch Ressourcen und andere unterstützende Faktoren in die Behandlung einbezogen werden. Diese sind - ebenso wie die psychischen und körperlichen Beschwerden - oft von Person zu Person ganz unterschiedlich.

Deshalb erstellen wir in den Oberberg Kliniken für jeden Patient und jede Patientin ein individuelles Behandlungskonzept, das genau auf seine bzw. ihre Situation zugeschnitten ist. Dies gilt für alle Störungen und Krankheitsbilder, für eine hypochondrische oder dissoziative Störung ebenso wie für die larvierte oder somatisierte Depression. Dieses maßgeschneiderte Konzept umfasst alle Behandlungsansätze, die in dem jeweiligen Fall die größten Erfolgsaussichten versprechen, psychische und körperliche Beschwerden zu lindern. Die Auswahl der Behandlungen erfolgt nach wissenschaftlich fundierten Leitlinien, ihre Anwendung nach höchsten Qualitätsrichtlinien.

In einem ausführlichen Therapeutengespräch erfahren unsere PatientInnen mehr über die einzelnen Bestandteile ihrer Therapie und worauf sie sich einstellen müssen. Denn der Erfolg jeder Behandlung hängt auch von der Mitwirkung der PatientInnen ab, die hierfür Geduld und Durchhaltevermögen mitbringen müssen. Dabei werden sie von einem erfahrenen Therapeuten-Team bestmöglich unterstützt.

Das Ziel unserer Behandlungen besteht immer in einer Verringerung der depressiven Symptome bis zur Erreichung eines seelischen Gleichgewichts als Grundlage für die Wiederherstellung der beruflichen Leistungsfähigkeit und sozialen Teilhabe. Gleichzeitig verringert sich damit die Rückfallwahrscheinlichkeit.
 

Kontakt Kontaktaufnahme bei somatisierten Depressionen

Sie möchten mehr Informationen zu unserem Behandlungsangebot, zur Ausstattung in den Kliniken oder zum Tagesablauf in einer unserer Kliniken? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 030 - 26478919 aufnehmen. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte hier das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.

Anders als bei anderen Arten der Depression, steht die negative Stimmung hier nicht im Vordergrund der Symptome. Vielmehr sind es sehr unterschiedliche körperliche Beschwerden, unter denen die Betroffenen leiden. Welche dies sind, ist individuell sehr unterschiedlich. Besonders häufige körperliche Beschwerden sind Herz-Kreislauf-Probleme, Schwindel, Atem- oder Schlafprobleme, Kopf- oder Rückenschmerzen und der Verlust von Appetit und Libido. Es können aber auch ganz andere körperliche Beschwerden auftreten, hinter der sich eine Depression verbirgt.
 

Theoretisch können alle körperlichen Beschwerden, die keine organische Ursache haben, auf eine zugrundeliegende Depression hindeuten. Besonders häufig sind es jedoch Herz-Kreislauf-Beschwerden, anhaltende Schmerzen (vor allem Kopf- oder Rückenschmerzen) und Magen-Darm-Probleme. Oft kommen noch andere Symptome hinzu wie eine innere Unruhe oder Nervosität, Schlafstörungen, Appetitverlust und Verlust der Libido. Auch undefinierbare Schuldgefühle, Selbstvorwürfe und eine verstärkte Reizbarkeit können Hinweise sein, ebenso unerklärliche Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen.
 

Da nicht klar ist, in welche Richtung der Zusammenhang zwischen den körperlichen Beschwerden und der depressiven Symptomatik verläuft, gilt es, beides zu behandeln. Dazu gehört in erster Linie eine psychotherapeutische Behandlung, die bei einer schweren Ausprägung der Erkrankung durch eine medikamentöse Therapie ergänzt werden kann. Während die Psychotherapie mit intensiven Gesprächen und Verhaltensübungen vor allem auf die Verbesserung der Stimmung und den Umgang mit negativen Gedanken abzielt, können Antidepressiva negative Begleiterscheinungen wie körperliche Beschwerden lindern und so zu einer Verringerung des Rückfallrisikos beitragen.

Darüber hinaus können noch weitere Maßnahmen wie körperliche Aktivität oder Stressbewältigungs- und Entspannungstechniken die Behandlung positiv unterstützen. Auf jeden Fall wird die Behandlung individuell auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten abgestimmt, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.

 

Unsere Fachkliniken Oberberg Kliniken für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

https://www.oberbergkliniken.de/krankheitsbilder/depression
https://www.pschyrembel.de/Somatoforme%20St%C3%B6rung/webpages---klassifikationen---pschy-fach%23D0A47/doc/
https://www.psychenet.de/de/psychische-gesundheit/informationen/somatoforme-stoerungen.html
https://www.sciencedirect.com/topics/neuroscience/masked-depression

Bschor, T. (2002). Larvierte Depression: Aufstieg und Fall einer Diagnose. In: Psychiatrische Praxis. Band 29, Nr. 4, S. 207-210. Stuttgart: Thieme. doi:10.1055/s-2002-30678.

Ebel, H. & Beichert, K. (2002). Depressive Störungen bei Patienten der Allgemeinmedizin: Früherkennung und therapeutische Ansätze. Deutsches Ärzteblatt, PP1, S. 129-134.

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