Die Tage werden kürzer, die Nächte dafür länger, es regnet oft und viel, Nebel macht sich breit und manchmal tobt draußen ein Sturm: Es ist Herbst - und damit gleichzeitig auch der Auftakt zu den dunkleren Monaten. Das heißt auch: weniger Sonne, weniger Tageslicht und ganz viel Dunkelheit.

 

Vielen Menschen drückt das aufs Gemüt und ihre Stimmung sinkt. Manchmal sogar bis zum absoluten Tiefpunkt. Für rund 800.000 Deutsche beginnt mit dem Herbst und der Dunkelheit ein ganz persönlicher Leidensweg. Sie leiden in den Herbst- und Wintermonaten am so bezeichneten Herbstblues respektive Winterblues, medizinisch korrekt auch saisonal abhängige Depressionen (in Kurzform: SAD) genannt.

Definition Was genau sind saisonal abhängige Depressionen aus wissenschaftlicher Sicht?

Saisonal abhängige Depressionen stellen eine Form der Depression dar, die in der Regel im Herbst beginnt und im Frühling oder Sommer wieder vollständig remittiert. Im Rahmen der internationalen Klassifikation ICD-10 wird SAD nach F33 als ein Subtyp beschrieben, der zu den rezidivierenden depressiven Störungen mit saisonalem Muster gezählt wird.
 

Nach der amerikanischen Klassifikation DSM-5 kann dann von einer Herbst- bzw. Winterdepression gesprochen werden, wenn mindestens in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die jeweiligen depressiven Episoden im gleichen Zeitraum auftreten und nicht durch andere Vorkommnisse bzw. Umstände, wie zum Beispiel den Arbeitsplatzverlust bei Saisonarbeiterinnen und Saisonarbeitern, nachvollziehbar erklärt werden können. Am häufigsten verbreitet ist dabei die "Winterform" der Depression, die auch als Winterdepression bezeichnet wird.

Demnach entwickeln die meisten Betroffenen die entsprechenden depressiven Symptome im Herbst oder am Winteranfang, bevor sie im Frühling oder spätestens im Sommer dann eine vollständige Remission erleben. Nur in seltenen Fällen wird diesbezüglich eine "Sommerform" beschrieben, bei der depressive Symptome nur in eben dieser Jahreszeit vorliegen.

Symptome Diese Symptome können bei saisonal abhängigen Depressionen auftreten

Neben den klassischen Symptomen einer Depression rund um eine depressive, gedrückte Stimmung, Interessenverlust und Freudlosigkeit oder auch einen fehlende Antrieb, leiden Patientinnen und Patienten sehr oft dabei auch an eher untypischen Symptomen. In häufiger Form äußern sich diese Symptome zum Beispiel in Heißhunger auf Kohlenhydrate, Gewichtszunahme sowie einem erhöhten Schlafbedürfnis. Die Mehrzahl der von dieser Depressionsform betroffenen Personen erleben die Erkrankung im Rahmen milder bis moderater depressiver Episoden.

Im direkten Vergleich zu nicht-saisonal Depressiven kommen seltener Suizidgedanken auf. Trotzdem aber sind die von einer saisonal abhängigen Depression Betroffenen im Winter lediglich eingeschränkt funktionsfähig. Das bedeutet: Viele Patientinnen und Patienten, die saisonal abhängige Depressionen aufweisen, empfinden negative Auswirkungen der Erkrankung in allen Lebensbereichen im Kontext mit dem Privat- und Berufsleben.

Mögliche Beschwerden, die im Zusammenhang mit der Herbst- und Winterdepression stehen:

1. Körperbezogene Symptome

  • extreme Müdigkeit
  • Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme
  • Heißhunger-Attacken (meistens auf Kohlenhydrate)
  • Schlaflosigkeit, frühmorgendliches Erwachen und andere Schlafstörungen
  • Kopf- und Rückenschmerzen
  • Schwindel und Herzbeschwerden
  • Libidoverlust
  • Magen-Darm-Beschwerden


2. Psychische Symptome

  • gedrückte Stimmung (besonders häufig und stark am Morgen)
  • innere Unruhe
  • Lustlosigkeit und Freudlosigkeit
  • innere Leere aber auch
  • negative Denkmuster und ständiges Grübeln
  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
  • Angst- und Schuldgefühle
  • innerer Rückzug (Vernachlässigung sozialer Kontakte etc.)
  • Minderwertigkeitsgefühl und Hoffnungslosigkeit


Saisonal abhängige Depressionen können sich auch zu anderen Formen der Depression weiterentwickeln

Die Prävalenz einer Herbst- oder Winterdepression liegt in den USA und Europa zwischen einem und zehn Prozent. Wie zuvor bereits skizziert, mit einem häufigeren Vorkommen in nördlicheren Ländern. Für Deutschland liegen keine konkreten Prävalenzdaten vor. Dagegen zeigen zum Beispiel entsprechende Erhebungen aus Österreich und der Schweiz, dass pro Jahr etwa 2,5 Prozent der Bevölkerung saisonal abhängige Depressionen aufweisen.

Eine Studie aus Deutschland zeigte zudem, dass über 80 Prozent der Patientinnen und Patienten, bei denen saisonal abhängige Depressionen diagnostiziert wurden, im darauffolgenden Winter ebenfalls eine depressive Episode erleiden. Langzeitstudien zu dieser Thematik ermittelten, dass innerhalb von fünf bis elf Jahren nach der Diagnose ein Anteil von 22 bis 42 Prozent noch immer von der saisonal abhängigen Depression betroffen sind.

Bei 33 bis 44 Prozent entwickelte sich laut verschiedener Studienergebnisse die Winterdepression zu einer nicht-saisonal abhängigen Depression, während bis 18 Prozent der an der Winterdepression leidenden Patientinnen und Patienten vollständig remittierten und sechs Prozent in der Folgezeit lediglich an einer milden Vorstufe der SAD litten.

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Ursachen Saisonal abhängige Depressionen können verschiedene Ursachen haben

Da saisonal abhängige Depressionen und die damit einhergehenden depressiven Episoden im Herbst und Winter sehr wahrscheinlich in einem starken Zusammenhang mit dem Rückgang der Sonnenstunden in den Jahreszeiten Herbst und Winter stehen, könnte demnach das fehlende Sonnenlicht Auswirkungen auf den den Hormon- und Neurotransmitterhaushalt sowie den zirkadianen Rhythmus haben. Auch ein Vitamin D Mangel gilt als mögliche Ursache für saisonal abhängige Depressionen. Denn im Winter hört ab dem 40. Breitengrad die Vitamin D Synthese durch die Sonne auf.

Neurotransmitter stellen Botenstoffe dar, die im menschlichen Gehirn für die Signalübertragung zuständig sind. Serotonin Dopamin, Noradrenalin und Endorphine zählen dabei zu den wichtigsten körpereigenen Botenstoffen Diese weisen bei gesunden Menschen immer ein bestimmtes Verhältnis zueinander auf. Wird einer der Botenstoffe nicht oder nur in einem reduzierten Maße produziert, wird dadurch das Verhältnis aus dem Gleichgewicht gebracht bzw. gestört. Ein solches Ungleichgewicht wirkt sich dann auf die eigene Wahrnehmung, die Emotionen und auch das Verhalten in negativer Form aus. Das kann sich folgendermaßen auswirken:

- Ist mit dem Haushalt der Botenstoffe alles in Ordnung, sorgt die Kombination aus Noradrenalin und Dopamin für positive Emotionen bzw. Gefühle. Demgegenüber führt ein zu niedriger Dopaminspiegel zu Traurigkeit und Niedergeschlagenheit.

- Demgegenüber sorgt der Botenstoff Serotonin durch einen ausgeglichenen Serotoninspiegel für Ausgeglichenheit, Ruhe, Gelassenheit und vor allem Zufriedenheit. Außerdem verhindert Serotonin das Hungergefühl, Heißhunger-Attacken, Aggression, Sorgen und Angst.

- Noradrenalin macht dagegen in erster Linie wach und sorgt für Motivation und Aufmerksamkeit. Sinkt der Noradrenalin-Pegel aber ab, kann der Botenstoff diese Aufgabe nicht mehr oder nur unzureichend erfüllen.

- Endorphine werden umgangssprachlich auch als Glückshormone bezeichnet.Zudem wird den Endorphinen eine schmerzlindernde Wirkung zugestanden. Bei einem zu niedrigen Endorphinspiegel, werden die Glückshormone nicht mehr oder nur im mäßigen Rahmen ausgeschüttet und Schmerzen erscheinen stärker.

Zu wenig Botenstoffe im Gehirn können die synaptische Übertragung stören

Der Serotoninspiegel bzw. Serotonin und die anderen Botenstoffe können die synaptische Übertragung stören, wenn das Verhältnis zueinander nicht im Lot ist und es einen Mangel an einem bestimmten Botenstoff gibt. Die Synapsen fungieren dabei als wichtige Verbindungsstellen zwischen den einzelnen Nervenzellen und sind für die Signal- und Reizübertragung hauptsächlich verantwortlich. Wird die entsprechende Übertragung der Synapsen gestört, kann genau dieser Umstand zu einer Winterdepression oder auch anderen Formen der Depression führen.

Auf diese Weise kann die Synapsen-Übertragung gestört werden:

  • keine oder zu wenige Botenstoffe
  • es ist keine Bindung der Botenstoffe an die Zielzelle möglich
  • zu schneller Abbau oder auch zu schneller Wiederaufbau der Botenstoffe


Die Störung kann durch verschiedene Ursachen entstehen:

  • genetische Veranlagung
  • gestörter Tag-/Nachtrhythmus
  • Erkrankungen wie z.B. Schilddrüsenunterfunktion
  • Medikamente
  • Gifte
  • Alkohol
  • Drogen

Serotoninproduktion Das Ankurbeln der Serotoninproduktion kann präventiv einer SAD vorbeugen

 

Um saisonal abhängige Depressionen bereits im Vorfeld zu vermeiden, sollte verstärkt die Produktion von Serotonin im Körper angekurbelt werden. Spaziergänge oder überhaupt Bewegung an der frischen Luft stellt hier einen wichtigen Faktor dar. Denn dadurch wird die Aufnahme von Serotonin gezielt gefördert. Verantwortlicher Hauptprotagonist hierfür ist die Sonne bzw. das Sonnenlicht. Der Serotoninspiegel lässt sich in der Regel auch durch die richtige Ernährung erhöhen. Zwar gelangt das in Nahrungsprodukten enthaltene Serotonin nicht auf direktem Weg ins Gehirn, da es zwischen den Flüssigkeitsräumen im zentralen Nervensystem und im Blutkreislauf zu einer psychologische Barriere in Form der so bezeichneten Blut-Hirn-Schranke kommt, aber das aufgenommene Serotonin kann zumindest die Serotonin-Vorstufe Tryptophan überwinden. Das Tryptophan kommt dabei zum Beispiel in Fisch, Feigen, Bananen und Datteln, vor.

Mithilfe von Lichttherapien lassen sich die besten Behandlungsergebnisse bei einer SAD erzielen

Laut der Deutschen Nationalen Versorgungsleitlinie zur Behandlung unipolarer Depressionen stellen die Lichttherapien die erste Wahl der Behandlungsform bei SAD Patientinnen und Patienten dar. In der Regel wird im Zuge der Therapie ein weißes fluoreszierendes Licht genutzt, das dem natürlichen Tageslicht nahe kommt. Dabei wird die ultraviolette Strahlung komplett herausgefiltert. Die Nationale Versorgungsleitlinie zur Behandlung unipolarer Depressionen empfiehlt hier, dass die Betroffenen pro Tag etwa 30 bis 45 Minuten mit einer Lichttherapie behandelt werden sollten.

Als Beleuchtungsstärke werden 9.500 Lux bis 10.500 Lux empfohlen. Durchzuführen ist die Therapie idealerweise am frühen Morgen, bestenfalls direkt nach dem Aufstehen. Typischerweise führen die behandelnden Ärztinnen und Ärzte die Lichttherapie mittels spezieller Lichtlampen durch, die in einer Entfernung von 50 bis 80 Zentimeter zu den Patientinnen und Patienten aufgestellt werden. Zudem sind auch Licht-Vorrichtungen im Einsatz, die direkt am Kopf der Betroffenen angebracht werden.
Auch spezielle Lichträume werden im Rahmen einer Therapie angeboten. In diesen entsprechend präparierten Räumen können sich die an einer saisonal abhängigen Depression Leidenden aufhalten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist, dass die Patientinnen und Patienten während der Lichttherapie die Augen geöffnet halten. Das hat den Grund, dass das Licht über die so bezeichnete Nervenbahn "Tractus retinohypothalamicus" aufgenommen bzw. verarbeitet wird.

Licht bei SAD Licht ist ein wichtiger Zeit- und Taktgeber für den menschlichen Organismus

Der Grund für saisonal abhängige Depressionen ist das Licht bzw. das fehlende Licht. Da es im Herbst und Winter morgens später und abends früher deutlich dunkler wird, fehlt es dem menschlichen Organismus schlichtweg an Licht und damit auch an einem wichtigen Zeit- und Taktgeber. Das lässt die innere Uhr mitunter aus dem Gleichgewicht geraten. Wie sensibel der Organismus auf fehlendes Sonnen- und Tageslicht reagiert, wird gerade in den skandinavischen Ländern oder auch Alaska noch viel deutlicher als in Deutschland.

In diesen nördlichen Regionen tritt die saisonal abhängige Depression im Vergleich zu südlicher gelegenen Regionen bis zu fünfmal häufiger auf. Die gerade in den Herbst- und Wintermonaten wesentlich dunkleren Tage sorgen für diese hohe Zahl an Betroffenen. Depressionen sind weit verbreitet. So sind zum Beispiel viele Finnen aufgrund ihrer Herbst- und Winterdepressionen frühpensioniert. Im Nachbarland Schweden befinden sich ungewöhnlich viele Menschen in einer Lichttherapie, um die Defizite an Tageslicht durch eine künstlich erzeugte Lichtintensität auszugleichen.

Hilfe bei saisonal abhängigen Depressionen

Dawn Simulation Den Sonnenaufgang simulieren als alternative Therapieform

 

Die Simulation eines Sonnenaufgangs (hier: engl. Dawn Simulation) stellt eine weitere Form von Lichttherapien dar. Diese Behandlung bzw. Therapie sieht vor, dass der Raum, in dem sich die jeweiligen Patientinnen oder Patienten aufhalten, früh morgens in kleinen Schritten bzw. stufenweise von 0 bis 300 Lux erhellt wird. Die zu behandelnde Person in dem künstlich erleuchteten Zimmer sollte dabei noch schlafen.

Diese Form der Behandlung soll es für Betroffene leichter machen, die Lichttherapie in den Alltag zu integrieren. Studienergebnisse zeigen allerdings, dass diese Therapieform im Vergleich zu Therapien mit weißem Licht als weniger wirksam einzuschätzen ist. Daher kommt diese Art der Anwendung seit Beginn der 2000er Jahre nur noch äußerst selten zum Einsatz.

Grundsätzlich gilt diesbezüglich: Unabhängig von der Art der Lichttherapie ist immer erst nach ein paar Tagen und teilweise auch erst nach Wochen eine Wirkung zu erwarten. Grundsätzlich sollte diese Form der Therapie in den Wintermonaten kontinuierlich durchgeführt werden, da nach Absetzen der Lichttherapie rasch depressive Symptome wiederkehren können. Das belegen zahlreiche Studienergebnisse.

Bis zu 90 Prozent der Betroffenen profitieren von einer Lichttherapie. Explizite Studien dokumentieren dabei die Wirksamkeit von Lichttherapien. Demnach profitieren zwischen 60 und 90 Prozent (abhängig von der jeweiligen Studie) der Patientinnen und Patienten, bei denen eine Therapie mit Licht, das Sonnenlicht simuliert, durchgeführt wird, nach etwa zwei bis drei Wochen. Auch der IGeL-Monitor des Medizinischen Dienstes Bund beurteilt die Lichttherapie bei SAD als tendenziell positiv.

Depressive Beschwerden mit saisonalem Hintergrund könne die Beschwerden besser lindern als andere Therapieansätze oder auch als eine Scheinbehandlung. Kontrollierte Studien im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bestätigen ebenfalls die Praktikabilität respektive Wirksamkeit von zwei Wochen Lichttherapie. Die Wirksamkeit beschränkt sich dabei nicht alleine auf Erwachsene.

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Therapieformen Mögliche Therapien und Behandlungsformen als Alternative zu den Lichttherapien

1. Vitamin D Therapie

In diesem Fall erhalten die Betroffenen ärztlich festgelegte Extradosen Vitamin D. Eine Einschätzung bezüglich der Wirksamkeit ist noch nicht abschließend möglich. Dafür ist die Studienlage noch nicht ausreichend. Aber Fakt ist auch: Ein Vitamin-D-Mangel kann durch die Zellen-Präsenz von Vitamin D-Rezeptoren langfristige Folgen in vielen Gesundheitsbereichen betreffen. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt diesbezüglich die Aufnahme von täglich 20 µg (800 IE) Vitamin D. Andere Forschergruppen sehen mittlerweile eine Dosierung von bis zu täglich 100 µg (4000 IE) als angemessen an.

2. Antidepressiva der zweiten Generation

Da eine mögliche Ursache für SAD in Störungen des Neurotransmittersystems angenommen wird, verschreiben Ärztinnen und Ärzte bei einer saisonal bedingten Depression häufig Antidepressiva der zweiten Generation. Vorzugsweise sind diesbezüglich zu nennen:

  • Noradrenerge-Spezifisch-Serotonerge-Antidepressiva (NaSSA)
  • Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)
  • Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI)
  • Selektive-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (NARI)


3. Psychotherapeutische Verhaltenstherapien

Wenn saisonal abhängige Depressionen entstehen, kann auch die psychische Vulnerabilität eine Rolle spielen. Daher werden auch Psychotherapieverfahren als mögliche Behandlung bzw. Therapie bei saisonalen Depressionen in Erwägung gezogen Durch den Einsatz von Kognitiven Verhaltenstherapien kann im Vergleich zu anderen Verhaltenstherapien wahrscheinlich die größte Wirksamkeit erzielt werden. Darauf deuten auf jeden Fall entsprechende Studien hin. Gemäß der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) werden in der Regel sychoanalytisch begründete Verfahren, Systemische Therapien und Verhaltenstherapien von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Dies begründet sich auf einem umfassenden Theoriesystem zuzüglich relevanter Wirknachweise aus Studien.
 

Therapie bei Oberberg Saisonal abhängige Depressionen - Vertrauen als Grundlage einer erfolgreichen Therapie

 

In den Oberberg Kliniken behandeln wir saisonal abhängige Depressionen bereits seit Jahren erfolgreich mit der Lichttherapie und anderen Therapieformen zur Ergänzung eines ganzheitlichen Ansatzes. Unser fachübergreifend arbeitendes Klinikteam arbeitet fachübergreifend und ist in allen Belangen jederzeit ansprechbar. Auf diese Weise möchten wir eine hohe Qualität der Beziehung zwischen Therapeuten und Patienten gewährleisten - sowohl in medizinischer als auch in menschlicher Hinsicht.

Kontakt Kontaktaufnahme bei saisonal abhängigen Depressionen

Sie möchten mehr Informationen zu unserem Behandlungsangebot, zur Ausstattung in den Kliniken oder zum Tagesablauf in einer unserer Kliniken? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 030 - 26478919 aufnehmen. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte hier das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.

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FAQs zur saisonal abhängigen Depression (SAD)

Eine abschließende Diagnose können nur Fachärztinnen oder Fachärzte stellen, aber es gibt bestimmte Hinweise auf eine saisonal abhängige Depression vorliegt. Dafür müssen Betroffene die eigenen Gefühle und Stimmungen ehrlich überprüfen. Oftmals helfen auch Achtsamkeitsübungen. Auf diese Weise kann man lernen, seine eigene Stimmungs- und Gefühlslage besser zu verstehen und einzuschätzen. Dadurch können Veränderungen in den verschiedenen Jahreszeiten besser wahrgenommen werden. Wenn sich in den Herbst- und Wintermonaten zum Beispiel der Appetit (beispielsweise Heißhunger auf Kohlenhydrate), das Schlafverhalten oder der Energielevel auffällig wandeln, sollte auf jeden Fall das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt gesucht werden.
 

Psychiatrische Fachkräfte oder Ärztinnen und Ärzte sehen sich genau die vorliegenden Symptome, den jeweiligen Lebensstil und die persönliche Lebensgeschichte an, um Hinweise über den aktuellen Zustand der Betroffenen zu sammeln und zu analysieren. Ein wesentlicher Faktor für die Diagnose ist dabei die Dauer der Probleme und der Zeitpunkt des Auftretens. In der Regel kommen saisonal abhängige Depressionen nur in Betracht, wenn mindestens zwei Jahre lang immer im Herbst oder Winter entsprechende Symptome auftreten.

Ja, eine Lichttherapie kann auch in den eigenen vier Wänden durchgeführt werden. Die Geräte bzw. Lampen für den Heimbedarf funktionieren vom Prinzip her ähnlich wie professionelle Geräte. In vielen Fällen kommt es dabei zwar zu einer guten Wirksamkeit, dennoch ist eine Therapiesitzung unter Aufsicht von Fachpersonal zu bevorzugen.
 

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