09.10.2025

Wenn die Seele leidet: Wie Eltern Depressionen bei Kindern erkennen können

Psychische Erkrankungen zählen zu den größten Gesundheitsproblemen junger Menschen in Deutschland. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis, 2025) waren psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen die häufigste Ursache für stationäre Krankenhausbehandlungen bei Kindern und Jugendlichen zwischen zehn und 19 Jahren. Am meisten treten dabei Depression, Angst- und Zwangsstörungen, Essstörungen sowie Aufmerksamkeitsdefizitstörungen (ADS/ADHS) auf.

Depression im Kindes- und Jugendalter – ein ernstes Warnsignal
Depression gilt als die häufigste psychische Erkrankung im Jugendalter. Sie äußert sich nicht immer durch klassische Symptome wie Traurigkeit, sondern oft durch Reizbarkeit, Rückzug, Konzentrationsprobleme oder körperliche Beschwerden ohne erkennbare organische Ursache. „Eine Depression zeigt sich bei Kindern anders als bei Jugendlichen und bei beiden wiederum anders als bei Erwachsenen“, sagt Dr. Yonca Izat, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie sowie Kinderheilkunde. 
Gefährdet sind insbesondere Kinder und Jugendliche, die familiär belastet sind, traumatische Erfahrungen gemacht haben oder starkem schulischem und sozialem Druck ausgesetzt sind.

„Eltern und Angehörige sollten Verhaltensänderungen bei Kindern und Jugendlichen ernst nehmen. Nicht jedes Stimmungstief ist gleich eine Depression, aber gerade bei längeren Phasen von Rückzug, Antriebslosigkeit oder Aggressivität sollten Warnsignale nicht ignoriert werden“, so Dr. Yonca Izat, Chefärztin der Oberberg Fachklinik Wasserschlösschen. „Ein sensibler, wertschätzender Umgang und das frühzeitige Hinzuziehen professioneller Unterstützung können entscheidend sein.“

 

Wie Eltern und Angehörige Anzeichen erkennen können
•    Anhaltende gedrückte Stimmung, Interessenverlust oder sozialer Rückzug
•    Leistungsabfall in der Schule und Konzentrationsschwierigkeiten
•    Schlaf- und Essstörungen
•    Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen ohne organische Ursache
•    Vermehrte Reizbarkeit oder Aggressivität

Eltern und Angehörige können viel dazu beitragen, dass eine Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Wichtig ist, aufmerksam auf Warnsignale zu achten, das Gespräch zu suchen, offen zuzuhören und bei Bedarf professionelle Hilfe einzubeziehen, etwa durch Kinder- und Jugendärztinnen und -Ärzte, Psychotherapeutinnen und -Therapeuten oder spezialisierte Kliniken.

Die Oberberg Fachkliniken bieten mit ihren spezialisierten Angeboten für Kinder und Jugendliche umfassende Unterstützung:  von Diagnostik über ambulante und tagesklinische Behandlungen bis hin zu vollstationären Programmen. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.oberbergkliniken.de/kinder-und-jugendliche

 

Über die Oberberg Gruppe:
Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten in Deutschland. In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden Therapeutinnen und Therapeuten sowie Selbsthilfegruppen. 

 

 

Depression bei Kindern und Jugendlichen

•    Häufigste Ursache stationärer Behandlungen:
2023 wurden rund 33.300 Jugendliche zwischen 10 und 19 Jahren wegen einer Depression stationär behandelt – das entspricht 30 % aller stationären Behandlungen aufgrund psychischer Erkrankungen in dieser Altersgruppe.  (Destatis, 2025).
•    Depression als Leitdiagnose:
Unter den psychischen Erkrankungen zählt Depression zur häufigsten Diagnose in dieser Altersgruppe
•    Symptome und Erscheinungsformen:
Kinder und Jugendliche zeigen andere Symptome als Erwachsene. 
Kinder: Häufig fallen sie durch anhaltende Reizbarkeit, erhöhte Ängstlichkeit, Weinen, Rückzug vom Spielen oder auffällige Aggressivität auf. Auch körperliche Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen ohne organische Ursache sind typisch.
Jugendliche: Bei ihnen treten eher Antriebslosigkeit, sozialer Rückzug, Interessenverlust, schulische Leistungsprobleme, Konzentrationsstörungen und ein verändertes Ess- oder Schlafverhalten auf. Auch riskantes Verhalten, Alkohol- oder Drogenkonsum können Ausdruck einer Depression sein.
•    Risikofaktoren:
Familiäre Belastungen, traumatische Erfahrungen, Mobbing, hoher schulischer Druck und belastende Lebensereignisse erhöhen das Risiko einer Depression im Jugendalter.
•    Bedeutung frühzeitiger Hilfe:
Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung – psychotherapeutisch, gegebenenfalls medikamentös und immer mit starker Einbindung des sozialen Umfelds – verbessert die Heilungschancen deutlich. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

 

 

Pressekontakt:
Isabelle von Roth
von roth kommunikation
Tel.: + 49 177 466 5090
E-Mail: mail@ivonroth.de

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