Depression

Allergie und Psyche: wie wirken sich Innenwelt und Umwelt aufeinander aus?

Die Zahl der von Allergien betroffenen Kinder und Erwachsenen nimmt immer mehr zu – darüber sind sich die meisten Fachleute einig. Aber worin liegt die Ursache? Welche Rolle spielt die Umwelt und welche die Innenwelt eines Betroffenen? Und wie wirkt sich beides aufeinander aus?

 

Das Wechselspiel von Allergien und Psyche ist umstritten. Die Meinungen reichen von der weit verbreiteten Lehrmeinung, eine Allergie sei eine rein körperliche Erkrankung bis hin zu der Auffassung, dass viele Allergien psychische Ursachen hätten.

Psychische Belastungen fördern allergische Beschwerden

Nach verschiedenen psychologischen Studien scheint es keine reine „Allergiepersönlichkeit“ zu geben. Allergische Erkrankungen können jeden von uns von einem auf den anderen Tag treffen, so dass man plötzlich unter Heuschnupfen leidet oder eine bestimmte Speise nicht mehr verträgt.

 

Ein seelisch ausgeglichener Mensch ist jedoch in der Regel meist weniger anfällig für eine Krankheit. Bei Asthmatikern oder Neurodermitikern schwankt die Zahl der Anfälle je nach Ausmaß beruflicher oder privater Sorgen und Stress. Spätestens hier beginnt sich nun eine Spirale zu drehen, je nach Ausmaß des allergischen Schubes wird die psychische Stabilität beeinträchtigt: Selbstzweifel, Frustration, Aggression, Angst machen dem Betroffenen zu schaffen und begünstigen den Nährboden für stärkere allergische Symptome.

Allergien als Auslöser psychischer Erkrankungen

Dass sich eine Allergie auf die Psyche auswirken kann ist unumstritten. Betroffene, die unter einer Allergie leiden, kennen es vielleicht: allergische Beschwerden können Unwohlsein, Erschöpfungszustände, Reizbarkeit oder Nervosität bis hin zu Minderwertigkeitsgefühlen oder Versagensängsten auslösen. Sichtbare Symptome einer Allergie können das noch verstärken, der Betroffene zieht sich zurück, schämt sich, hat Angst vor der Isolation. Mit einer Allergie ist das Leben eingeschränkt: man kann nicht alles machen, nicht alles essen, nicht jeden Ort ungestört besuchen.

 

Das ist für die meisten Betroffenen Stress pur. Das Zusammenleben mit der Familie, dem Partner, den Mitmenschen ist belastet, möchte der Betroffene doch in der Regel keine Sonderbehandlung. Trotzdem muss er und seine Umwelt Rücksicht auf die Überempfindlichkeit nehmen. Unterdrückte Aggressionen oder Verlustängste können dann die allergische Symptomatik wieder verstärken.

 

Einige Forscher konnten sogar nachweisen, dass Allergien und Unverträglichkeiten nicht nur sichtbare körperliche Symptome auslösen, sondern Störungen der Leistungsfähigkeit und des Verhaltens verursachen können. Einer Vielzahl von Patienten mit Symptomen wie Konzentrations- und Verhaltensstörungen, Verwirrungszuständen, Angstattacken oder Depression konnte durch Vermeiden von Allergenkontakt geholfen werden.

Entspannung und Stressmanagement gegen die Allergie

Es gibt klare und angeborene oder durch Kontakt erworbene Allergien, die bei jeder psychischen Verfassung auftreten und keinen Zusammenhang mit seelischen Problemen haben. Deshalb sollten mögliche Wechselwirkungen von Allergien und Psyche immer vorsichtig diagnostiziert werden. Für manche Patienten ist es zum Beispiel hilfreich, Allergiesymptome und Stressmomente in einem Tagebuch zu notieren. Vielleicht kann so der ein oder andere Zusammenhang offen gelegt werden. Auch Entspannungsmethoden und Stressmanagement können das Leiden vieler Allergiker lindern. Der Betroffene soll lernen, potenziell bedrohliche Situationen durch neue Reaktionsmöglichkeiten zu meistern und seine Selbstheilungskräfte wieder zu aktivieren. 

 

Wollen Sie mehr zu den Wechselwirkungen von Allergien und Psyche erfahren? Dann rufen Sie uns unter der Nummer +49 7761 5600 0 an oder schreiben Sie uns eine E-Mail an info(at)rhein-jura-klinik.de!

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