Eine Leistungsminderung kann in diversen Situationen auftreten: In Folge einer Erkrankung wie Covid-19, einer psychischen Überforderung, in verschiedenen Lebensepochen oder auch als Symptom einer Krankheit. In jedem Fall lohnt sich ein Eruieren der Ursache, um bei Bedarf frühzeitig therapeutische Maßnahmen einleiten und zahlreiche mögliche negative Folgen abzuwenden.

Symptomatik Symptomatik einer Leistungsminderung

Im medizinischen Kontext wird eine Leistungsminderung als Abnahme der körperlichen und seelischen, auch emotionalen Leistungsfähigkeit einer Person verstanden. Mit einer Leistungsminderung werden folgende Symptome in Verbindung gebracht:

 

  • Antriebslosigkeit
  • allgemeine Schwäche
  • häufige Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • verminderte Körperspannung
  • Konzentrationsschwäche
  • Depression
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Verdauungsstörungen
  • Schlaflosigkeit
  • Infektanfälligkeit

 

Zusammengefasst lässt sich eine Leistungsminderung als „Nachlassen der eigenen Leistungsfähigkeit“ erklären.

Ursachen Ursachen einer Leistungsminderung

Eine Leistungsminderung kann vielfältige Ursachen haben. Dazu gehören zahlreiche körperliche Erkrankungen, die beispielsweise vasaler Art (z.B. eine Leukämie) sein können, kardial (z.B. eine Herzinsuffizienz), pulmonal (z.B. COPD), renal (z.B. Niereninsuffizienz), endokrin (z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion) oder auch von der Leber (z.B. Leberzirrhose) ausgehend. Auch allgemeine Ursachen wie Schlafmangel, Infektionen, chronische Erkrankungen, Mängel oder Tumoren können die Ursache einer Leistungsminderung sein.

Ebenso kann die Leistungsfähigkeit eines Individuums durch eine psychische Erkrankung ausgelöst werden. Dies kann exemplarisch eine Depression, Neurose, Suchterkrankung, Demenz oder Burnout Syndrom sein. Als weitere seelische Ursachen einer Leistungsminderung können Versagensangst, ein negativer Umgang mit Fehler, eine Überforderung, eine Unterforderung, Konflikte und Stress benannt werden. Die individuelle Ursache/n kann durch eine Anamnese und verschiedene medizinische und psychologische Untersuchungen meist ausfindig gemacht werden. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies ermöglicht ein Einleiten heilsamer Behandlungsmaßnahmen, um den  Leistungsminderung zu vermindern oder zu beheben.

Leistungsminderung im Alter

Zu verschiedenen Zeitpunkten im Leben kommt es häufiger vor, dass eine Leistungsminderung eintritt. Dies wird häufig im mittleren und höheren Lebensalter erwartet und/oder beklagt. Ein  Leistungsminderung ab 50, oder eine Leistungsminderung ab 60 Jahren, sind häufig Thema und werden mit einer Abnahme der kognitiven und körperlichen Leistungsfähigkeit in Verbindung gebracht. Eine Studie fand heraus, dass eine Leistungsminderung im mittleren Lebensalter jedoch nicht zwingend eintreten muss. Diesem ist durch eine aktive Lebensweise entgegenzuwirken – sodass sportliche Aktivität beispielsweise die Vitalität auch bei biologischer Alterung Leistungen positiv beeinflussen kann.

 

Leistungsminderung im Beruf 

Auch eine Leistungsminderung im Beruf ist ein gesellschaftlich häufig beklagtes Problem. Sowohl für die eigene Lebensqualität als auch für Arbeitgeber, kann dies eine Rolle spielen. Im beruflichen Kontext kann, laut wissenschaftlichen Erkenntnissen, ebenfalls ein aktiver Lebensstil mit günstigen Alltagsgewohnheiten wie einer gesunden Ernährung, keinem oder geringem Konsum von Alkohol, Tabak und anderen toxischen Substanzen, ausreichend Schlaf und Erholungsphasen, körperliches Training und ein gesundes Körpergewicht, die eigene Leistungsfähigkeit aufrechterhalten werden.

 

Leistungsminderung in der Menopause 

Manche Frauen befürchten zum Zeitpunkt der Menopause („Wechseljahre“) einer Leistungsminderung. Zwischen etwa dem 40. und 58. Lebensjahr tritt für gewöhnlich die Menopause ein, wobei psychische Probleme, wie eine Depression, in manchen Fällen begünstigt entstehen können oder in ihrer Symptomatik zunehmen. Etwa ein Drittel erleben einschneidende Veränderungen. Eine Studie fand heraus, dass durch Hormone, wie dem Östrogen Östradiol, gewissermaßen die Depressionswahrscheinlichkeit vorhergesagt werden kann. Stimmungsschwankungen, Vorerkrankungen und die Phase der Menopause, spielen dabei beeinflussende Rollen. Wechseljahre und Depression können ähnliche Symptome hervorbringen. Durch eine genaue Diagnostik können diese jedoch unterschieden werden. Wechseljahre gehen häufig mit folgenden Beschwerden einher:

 

  • Reizbarkeit
  • Traurigkeit, Niedergeschlagenheit bis hin zur Depression
  • Mangelnde Motivation, Müdigkeit
  • Angst, Anspannung, innere Unruhe
  • Aggressives Verhalten in den Wechseljahren
  • Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit
  • weniger oder gar keine Lust auf Sex
  • Stimmungsschwankungen

 

 

Leistungsminderung in der Schule 

Kommt es zu es zu einer Leistungsminderung in der Schule, kann dies viele Ursachen haben. Seh- und Hörstörungen, Mobbing, ungelöste intrapsychische Konflikte, Überforderung, Unterforderung oder hormonelle Veränderungen. In der Entwicklungsepoche Pubertät können emotionale, sowie soziale Veränderungen unter anderem zu einem Verhalten der Leistungsminderung führen. Dies wird häufig von Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und Verhaltensauffälligkeiten begleitet.

 

Die Veränderungen werden meist durch neue Verknüpfungen der Nervenzellen im Gehirn, sowie durch einen Einfluss der Hormone, ausgelöst. Wenn insbesondere das Lernen, bzw. die Merkfähigkeit Schwierigkeiten bereitet und zu einer  Leistungsminderung Jugendlicher führt, kann dies an sich vorhergehenden Veränderungen im Hippocampus des Gehirns liegen. Laut einer Studie können diese eine „pubertäre Lernschwäche“ herbeiführen, da der Hippocampus in seiner Erregbarkeit gebremst wird und die Lern- und Gedächtnisleistung währenddessen herabsetzen kann.

 

 

Leistungsminderung durch Essen

Nach dem Verzehren einer reichhaltigen Mahlzeit, wie beispielsweise einem üppigen Mittagessen, kann sich Müdigkeit, Lustlosigkeit und Unkonzentriertheit einstellen. Kurzzeitig kann nach dem Essen eine Leistungsminderung eintreten. Diese Form ist meist harmlos, und das Bedürfnis sich hinzulegen und nichts zu tun reguliert sich meist mit zunehmender Verdauung der Nahrung, welche Energie beanspruchen kann. Insbesondere kohlenhydratreiche Nahrungsmittel, welche den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen und wieder abfallen lassen, können ein Mittagstief herbeiführen.

 

Auch eine generelle Verdauungsschwäche, ein träger Stoffwechsel oder eine Stoffwechselerkrankungen können Müdigkeit und eine  Leistungsminderung, nach dem Essen, begünstigen. Kommen weitere Beschwerden hinzu wie Bauchschmerzen, wässriger Stuhl oder Ausschläge, kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Nahrungsmittelallergie vorliegen. Tritt die Müdigkeit immer nach denselben Lebensmitteln auf, sollten diese zunächst gemieden und eine ärztliche Abklärung ersucht werden.

Leistungsminderung durch Nährstoffmangel

Vitamine und Mineralstoffe sind essentiell für viele Stoffwechselprozesse im menschlichen Körper und nötig, um voll leistungsfähig zu sein. Defizite in der Nährstoffversorgung können sich mit unspezifischen Symptomen wie unter anderem Müdigkeit, Leistungsminderung, Infektanfälligkeit Muskelschmerzen und weiteren äußern. Häufig kann der Bedarf an a Vitaminen und Mineralstoffen durch eine ausgewogene Ernährungsweise abgedeckt werden. Liegt jedoch ein Vitamindefizit und/oder Mineralstoffmangel vor, kann durch Abstimmung mit einem Arzt/ einer Ärztin eine Umstellung der Ernährung und Lebensgewohnheiten, sowie eine Substitution mithilfe von Präparaten, die Versorgung an Nährstoffen sicherstellen. Der Leistungsminderung wird in diesen Fällen größtenteils oder gänzlich verschwinden können.

 

Auch im Zusammenhang mit chronischen Darmerkrankungen, hormonellen Erkrankungen (wie beispielsweise der Schilddrüse), einer Schwangerschaft oder nach operativen Eingriffen, kann ein veränderter Bedarf an Nährstoffen bestehen. Wird eine Leistungsminderung bemerkt, empfiehlt sich eine Blutuntersuchung im Rahmen einer ärztlichen Behandlung.

Nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus können Betroffene Langzeitfolgen entwickeln. Dies können einzelne oder mehrere Beschwerden verschiedenen Ausmaßes und verschiedener Art sein. Eins der häufigsten Beschwerden ist die sogenannte „Fatigue“. Diese bezeichnet eine starke, anhaltende Schwäche und schnelle Erschöpfung, sodass es häufig zu einem  Leistungsminderung kommt.

 

Menschen mit Fatigue haben ein hohes Bedürfnis nach Ruhe, auch wenn diese meist keine wesentliche Besserung der Erschöpfung und des Leistungsvermögens herbeiführt. Nach einer Coronavirus-Erkrankung berichten manche Menschen von einer Belastungsintoleranz oder „PEM“ (Post-Exertionelle Malaise). Beschwerden verschlimmern sich bei diesen Menschen nach leichter körperlicher oder geistiger Anstrengung, bis es zu einem sogenannten „Crash“ kommt. Konzentrationsprobleme oder Beeinträchtigungen der Gedächtnisleistung sind ebenfalls Long COVID-Beschwerden, die im Alltag und im Berufsleben zu einem  Leistungsminderung führen und stark belasten können.

Bei dem chronischen Fatigue-Syndrom (ME/CFS) handelt es sich um eine Erkrankung, bei welcher schwere Erschöpfungszustände, Belastungsintoleranz und weiteren Beschwerden wie Schmerzen bestehen können. Betroffene sind zum Teil sehr schwer in ihrer Lebensführung eingeschränkt und zeigen ein vergleichsweise geringeres Leistungsvermögen. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind noch nicht bekannt. Sie kann zum Beispiel nach Viruserkrankungen auftreten.

Psychische Belastung Leistungsminderung durch psychische Belastung

Bei psychischer Belastung kann sich auf emotionaler, kognitiver oder körperlicher Ebene einer Leistungsminderung des/der Betroffenen bemerkbar machen. Dies kann durch eine Unterforderung (beispielsweise emotional, körperlich oder kognitiv), oder auch bei einer Überforderung, zum Beispiel einem Burnout-Syndrom. Ebenso können äußere Ereignisse wie der Tod einer nahestehenden Person, das Erleben eines Traumas oder einer Naturkatastrophe dazu führen, dass durch die seelische Notsituation weniger Leistung erbracht werden kann. Im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung kann die psychische Belastung aufgearbeitet werden und zu mehr Wohlbefinden, seelischer Gesundheit und verbesserter Leistungsfähigkeit beitragen.

Therapie bei Oberberg Therapie bei einer Leistungsminderung

 

In den Oberberg Fachkliniken für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Stressmedizin hat das Vertrauen der PatientInnen in die behandelnden Ärzte/ Ärztinnen und Psychotherapeuten/ Psychotherapeutinnen während der Behandlung einen hohen Stellenwert. Eine Kombination von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, ein breitgefächertes Angebot an Behandlungsmöglichkeiten und die Möglichkeit einer ambulanten, tagesklinischen oder stationären Therapie stehen dabei zur Wahl. Die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten zeigt sich in unseren Behandlungserfolgen.

 

Unsere zum Wohlfühlen einladende gehobene Atmosphäre der Oberberg Kliniken unterstützt dabei, die Leistungsfähigkeit wieder aufzubauen. Mit einem breiten Spektrum medizinischer Expertise und Wahlmöglichkeiten hinsichtlich Therapiemethoden können Sie und bei Bedarf auch ihre Angehörige in den Oberberg Fachkliniken einen Ort zur Therapie einer  Leistungsminderung, sowie dem vollen Spektrum seelischer Erkrankungen, finden.

Unsere Behandlungsmethoden

Kontaktaufnahme Sie können sich jederzeit an uns wenden – vertrauensvoll und diskret

Sie möchten mehr Informationen zu unserem Behandlungsangebot, zur Ausstattung in den Kliniken oder zum Tagesablauf in einer unserer Kliniken? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 030 - 26478919 aufnehmen. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.

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