31.03.2022

Oberberg Fachklinik Rhein-Jura und Tagesklinik Lörrach bieten Spezialsprechstunden für Menschen mit psychischen und psychosomatischen Störungsbildern und für Expertinnen und Experten

Berlin, 31.03.2022. In den beiden vergangenen Jahren wurden und werden die Menschen mit vielen dramatischen Ereignissen konfrontiert: Corona-Pandemie, Flutkatastrophe, Krieg in der Ukraine. All das sind enorme Herausforderungen für die Psyche. Die Zunahme psychischer und psychosomatischer Erkrankungen des letzten Jahrzehnts hat sich durch diese Dauerbelastungen weiter verschärft. Dies dokumentiert sich unter anderem darin, dass der Andrang auf Praxen überbordet und sich dadurch notgedrungen Wartezeiten ergeben. Damit sind gerade akuterkrankte Patientinnen und Patienten im Risiko, unter- oder fehlversorgt zu werden.

Aus dieser schwierigen Situation heraus bietet die Oberberg Fachklinik Rhein-Jura neben der seit 14 Jahren bestehenden Klinik in Bad Säckingen und der Tagesklinik in Lörrach ab sofort Spezialsprechstunden für die wichtigsten psychischen und psychosomatischen Störungsbilder an. Der Erstkontakt zielt auf eine rasche Klärung des jeweiligen Behandlungsbedarfs und eine Information über die Behandlungsmöglichkeiten und ist kostenfrei.

Die Spezialsprechstunden sind auch als „Expert-meets-Expert“-Gespräch für den differenzialdiagnostischen und differenzialtherapeutischen Austausch über schwierig zu behandelnde Patientinnen und Patienten mit bestimmten Krankheitsbildern geeignet.

 

Die Sprechstunden im Überblick

 

Sprechstunde „Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADS/ADHS)“
Leitung: Dr. Muzaffer Arkac, stv. Ärztlicher Direktor der Oberberg Fachklinik Rhein-Jura

Inzwischen ist sehr gut belegt, dass die Symptomatik auch im Erwachsenenalter persistiert. Man geht von einer Häufigkeit von etwa 3,5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung aus. Die Betroffenen leiden insbesondere unter Konzentrationsproblemen, Desorganisiertheit, Nervosität, aufbrausendem Verhalten und Stimmungsschwankungen. Dies führt sehr häufig zu Problemen im Privatleben und im Beruf. Eine besondere Dringlichkeit zur Behandlung ergibt sich, wenn sich als Folge der ADHS-Probleme Depressionen, Ängste oder Suchtmittelkonsum einstellen. Deswegen hat die Oberberg Fachklinik Rhein-Jura einen entsprechenden Schwerpunkt aufgebaut.

 

Sprechstunde „Depressionen“


Leitung: Prof. Dr. med. Mathias Berger, wissenschaftlicher Beirat der Oberberg Fachklinik Rhein-Jura
Depressionen haben eine besonders intensiv belastende Symptomatik. Unter anderem Niedergeschlagenheit, schwere Konzentrationsstörungen, Hoffnungslosigkeit und Schlafstörungen sind die Ursache dafür, dass diese Erkrankung die häufigste psychische Ursache für Krankschreibungen und stationäre Behandlungen darstellt. Neben genetischen Faktoren spielen für die Entstehung von Depressionen berufliche, familiäre und gesellschaftliche Belastungen eine entscheidende Rolle. Nachdem Arbeitsüberlastungen in Form von Burnout in den letzten 15 Jahren als ursächlich erkannt wurden, sind jetzt die vielfachen pandemiebedingten Belastungen ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.

 

Wegen der besonderen Relevanz dieser Erkrankungsgruppe hat die Oberberg Fachklinik Rhein-Jura unter der Supervision von Prof. Dr. Mathias Berger, dem ehemaligen Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Freiburg und jetzigen Sprecher des wissenschaftlichen Beirates aller Oberberg Kliniken, einen umfänglichen Schwerpunkt für die komplexe Behandlung von Depressionen aufgebaut. Auch wurden in der Klinik spezielle Kompetenzen gebündelt, um chronische, seit Kindheit und Jugend bestehende, Depressionen erfolgreich behandeln zu können.

 

Sprechstunde „Missbrauch und Abhängigkeit von Substanzen sowie nicht stoffgebundene Süchte“
Leitung: Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Jähne, Ärztlicher Direktor der Oberberg Fachklinik Rhein-Jura und der Tagesklinik Lörrach

In unserer Gesellschaft spielen schon immer Missbrauch und Abhängigkeit von Suchtmitteln wie Alkohol und Beruhigungsmittel eine große Rolle. Dadurch wird viel persönliches und familiäres Leid erzeugt. In den letzten Jahren sind dazu immer häufiger Computer-gebundene Süchte hinzugekommen. Darunter versteht man süchtige Abhängigkeit von Computerspielen, Wetten, Medien- und Social- Media-Konsum und unkontrolliertes Kaufverhalten. Wegen der Häufigkeit der in der Folge auftretenden Erkrankungen wie Depressionen, Anpassungsstörungen und Angststörungen sind Suchterkrankungen ein häufiger Anlass zu teil-/stationären Behandlungen. Die Chefärzte der Oberberg Fachklinik Rhein-Jura haben traditionell eine hohe am Universitätsklinikum Freiburg erworbene suchtmedizinische Kompetenz. Entsprechend verfügt die Klinik unter Leitung von Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Jähne als erfahrenem Suchtmediziner über ein vielfältiges Behandlungsangebot besonders für Patientinnen und Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen und begleitenden weiteren psychischen Störungen.

 

Sprechstunde „Psychosomatik, Psychodiabetologie, chronische Schmerzsyndrome und Long-COVID-Folgesyndrom“
Leitung: Dr. Johannes Bauer, Facharzt für Innere Medizin, Psychosomatik und Diabetologie der Oberberg Fachklinik Rhein-Jura

Unter psychosomatischen Störungen verstehen wir den Zusammenhang zwischen körperlichen und psychischen Symptomen. Dabei sind beide Entstehungsrichtungen möglich, das heißt, insbesondere chronische Erkrankungen können zu massiven psychischen Leidenszuständen, wie etwa Depressionen, führen. Andererseits können aber auch massive psychische Belastungen zu körperlichen Reaktionen führen. Für den ersteren Zusammenhang ist die Psychodiabetologie ein häufiges Beispiel. Das heißt, viele Diabeteskranke mit Komplikationen leiden unter Depressionen (und leider auch umgekehrt). Aktuell ist auch das Long-COVID-Syndrom hier einzuordnen. Die vielfältigen, virusbedingten Beeinträchtigungen wie Schmerzen, Konzentrationsstörungen, Erschöpfbarkeit und Müdigkeit können zu einschneidenden psychischen Folgen und insbesondere Depressionen führen. Andererseits können ungelöste und unbewältigte Probleme und Überlastungen im familiären oder beruflichen Rahmen in leidvollen körperlichen Beschwerden münden. Für die gesamte Gruppe von Erkrankungen ist ein diagnostisches und therapeutisches Vorgehen sinnvoll, bei dem internistische, psychosomatische und psychotherapeutische Kompetenzen, wie im multimodalen Behandlungsansatz unter Leitung von Dr. Johannes Bauer als Internisten und Psychosomatiker, gebündelt werden.

 

Sprechstunde „Psychische Erkrankungen im jungen Erwachsenenalter“
Leitung: Dr. Nehal Elnahrawy, leitende Ärztin der Abteilung an der Oberberg Fachklinik Rhein-Jura

Viele Menschen machen beim Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenalter psychische Krisen durch. Dies hängt mit den vielfältigen Herausforderungen wie der Ablösung vom Elternhaus, dem Übergang von Schule zur Berufsausbildung, dem Selbstständigwerden und der Neuorientierung im Freundeskreis und in Beziehungen zusammen. Nicht selten ist es schwierig, zwischen einer nur vorübergehenden Reifungskrise und einer sich entwickelnden psychischen Erkrankung zu unterscheiden. Da diese Lebensspanne besondere diagnostische aber auch Behandlungskompetenzen verlangt, hat die Klinik in Bad Säckingen eine Abteilung mit einem dafür spezialisierten Behandlungsteam aufgebaut. Außerdem profitieren diese Patientinnen und Patienten von der Behandlung in der Gemeinschaft Gleichaltriger. Die Leiterin Frau Dr. Nehal Elnahrawy verfügt neben psychiatrisch/psychotherapeutischer Kompetenz über eine mehrjährige familientherapeutische Ausbildung in den USA.

 

Sprechstunde „Schlafstörungen“
Leitung: Priv.-Doz. Dr. Philipp Heßmann, Oberarzt der Oberberg Tagesklinik Berlin Kurfürstendamm

Ein erheblicher Teil der Bevölkerung leidet unter nicht erholsamem Schlaf. Ein großes Spektrum von organischen und nichtorganischen Ursachen kann dafür verantwortlich sein. Da unterschiedliche Gründe für die Beeinträchtigung des Schlafes auch unterschiedliche Therapien nötig machen, ist eine sorgfältige Diagnostik, gegebenenfalls unter Einbeziehung eines Schlaf-EEGs, notwendig. Die Oberberg Fachklinik Rhein-Jura verfügt über eine lange Tradition in der Diagnostik und Therapie von chronischen Schlafstörungen. Die gezielte Behandlung ist bedeutungsvoll, nicht nur um das Leiden an gestörtem Schlaf zu beheben, sondern auch, weil unbehandelte Schlafstörungen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung psychischer und körperlicher Erkrankungen darstellen. Priv.-Doz. Dr. Philipp Heßmann verfügt über Erfahrung in der Schlafmedizin an der Universität Göttingen und supervidiert die Behandlungen in Bad Säckingen.

 

Sprechstunde „Zwangserkrankungen und Zwangsspektrumserkrankungen“
Leitung: Priv.-Doz. Dr. Andreas Wahl-Kordon, Ärztlicher Direktor der Oberberg Fachklinik Schwarzwald und stv. Ärztlicher Direktor der Oberberg Tagesklinik Lörrach

Der Lebensalltag vieler Menschen ist durch die herausfordernden Ereignisse der letzten zwei Jahre aus den Fugen geraten. Alltägliche Rituale können da ein Gefühl von Sicherheit verleihen. Doch auch überzogene Rituale, stereotype Verhaltensweisen, sich ständig aufdrängende Gedanken können sich in Folge von Dauerbelastung entwickeln. Zwei bis drei Prozent der Bevölkerung leiden an einer Zwangserkrankung. Diese zeigt sich in Zwangshandlungen wie Waschzwängen, Kontroll- oder Ordnungszwängen sowie in oft quälenden Zwangsgedanken und gedanklich ausgeführten Zwangshandlungen. Oft werden die Symptome lange verheimlicht und tabuisiert und offenbaren sich erst bei gezieltem Nachfragen. Zu den Zwangsspektrumserkrankungen gehören die Krankheitsangststörung oder Hypochondrie, das pathologische Horten (oft mit Messie-Syndrom einhergehend), die Körperdysmorphe-Störung (mit Angst vor körperlicher „Entstellung“), zwanghaftes Haareausreißen und Hautzupfen. Einer der führenden Experten in Deutschland zur Diagnostik und Therapie von Zwangserkrankungen (Focus-Top-Mediziner, stern-Ärzteliste, Experte der Projektsteuergruppe S3-Leitlinie „Zwangsstörungen“) Priv.-Doz. Dr. Andreas Wahl-Kordon, Ärztlicher Direktor der Oberberg Fachklinik Schwarzwald, leitet die Sprechstunde „Zwangserkrankungen und Zwangsspektrumserkrankungen“ in der Oberberg Tagesklinik Lörrach und führt persönlich die Diagnostik und ausführliche Beratung durch.

Vereinbarung eines Gesprächstermins mit dem jeweiligen Leiter oder der Leiterin der Spezialsprechstunden  


Telefonisch +49 7761 911911-6 oder per E-Mail unter rheinjura(at)oberbergkliniken.de
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, über https://www.oberbergkliniken.de/fachkliniken/rhein-jura online selbst einen Termin zu vereinbaren.
E-Mail: oberberg(at)hoschke.de

 

 

Über die Oberberg Gruppe: Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten Deutschlands. In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden Therapeuten und Selbsthilfegruppen.

 

Pressekontakt
HOSCHKE & CONSORTEN
Public Relations GmbH
Telefon: 0049 40 369050-53