4. Vortrag: 02.07.25 Zwangsstörung oder verwandte Störung

Referent: PD Dr. med. Andreas Wahl-Kordon

 

„Zwangsstörungen oder verwandte Störungen“ bezeichnen eine Gruppe klinischer Zustandsbilder, die unter die Prämisse gemeinsamer ätiologischer und diagnostischer Charakteristika subsumiert werden und sich symptomatisch primär durch repetitive, sich aufdrängende Gedanken und Verhaltensweisen auszeichnen. Die ICD-11 weist diesen Subsyndromen unter 6B2 ein eigenständiges Kapitel zu, was in Abgrenzung zur ICD-10 eine eklatante Neuerung darstellt, da diese bislang ohne Bezug auf eine gemeinsame Genese überwiegend dem Kapitel F4 „Neurotische-, Belastungs- und somatoforme Störungen“ zugeordnet waren sowie F63 „Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle“.

3. Vortrag: 18.06.25 Angst- oder furchtbezogene Störungen

Referent: PD Dr. med. Cüneyt Demiralay

 

InhaltDer Oberberg Expert Talk zum Thema „Angst- oder furchtbezogene Störungen“ geht in einem Impulsvortrag auf die Bewertung der Neuerungen der ICD-11 aus wissenschaftlicher und klinischer Sicht sowie deren Implikationen für die zukünftige klinische Arbeit ein.

2. Vortrag: 04.06.25 Spezifisch Belastungs-assoziierte Störungen

Referent: Prof. Dr. Stefan Röpke

 

InhaltDer Oberberg Expert Talk zum Thema „Spezifisch Belastungs-assoziierte Störungen“ behandelt eine Neukonzeption, die es in dieser Zusammensetzung in der ICD-10 noch nicht gab.

Gemeinsamer Nenner aller in diesem Kapitel aufgeführten Störungen ist, dass per Definition ein Trauma, Belastungsfaktor oder anderer Stressor vorgelegen haben muss. Die Diagnosekriterien für die „Posttraumatische Belastungsstörung“ (PTBS) wurden unter Beibehalt der 3 Symptomcluster gegenüber der ICD-10 reduziert, beim Traumakriterium wurde auf das individuelle Erleben der betroffenen Person fokussiert und das Zeitkriterium offener formuliert. Die „Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung“ ist als eine neue Kategorie hinzugekommen. Sie enthält alle Kernmerkmale der PTBS, ist jedoch zusätzlich durch Probleme in Affektregulation, Selbstbild und zwischenmenschlichen Beziehungen gekennzeichnet. Die „Anhaltende Trauerstörung“ stellt ebenfalls eine neue Kategorie dar, aus der sich in Abgrenzung zu den Diagnosen Depression, PTBS oder Angststörung wichtige Behandlungsimplikationen ergeben. Die „Anpassungsstörung“ ist eindeutiger operationalisiert als in der ICD-10 und durch eine klare Symptombeschreibung definiert. Sie ist durch eine anhaltende Beschäftigung mit dem auslösenden Stressor oder seinen Folgen sowie einer fehlenden Adaptation gekennzeichnet.AQ4 Die beiden Störungen des Kindes- und Jugendalters, „Reaktive Bindungsstörung“ und „Störung der sozialen Bindung mit enthemmtem Verhalten“, wurden der neuen Kategorie hinzugefügt. Bei beiden Störungen werden die ätiologischen Faktoren nun Teil der Diagnosekriterien.

1. Vortrag: 21.05.25 Affektive Störungen

Referent: Dr. med. Tobias Freyer

 

Inhalt:  Der Oberberg Expert Talk zum Thema „Affektive Störungen“ geht in einem Impulsvortrag auf die Bewertung der Neuerungen der ICD-11 aus wissenschaftlicher und klinischer Sicht sowie deren Implikationen für die zukünftige klinische Arbeit ein.

Die Diagnostik affektiver Störungen bleibt im Prinzip kategorial, jedoch ist das Ausmaß numerischer Operationalisierungen (also das Zählen von Symptomen) zugunsten einer umfassenden klinischen Beurteilung mit den zentralen Kriterien Symptomausprägung und Funktionseinbußen zurückgenommen worden.