Aktuelle Trends nicht-pharmakologischer Ansätze in der Behandlung psychischer Störungen

Tier- und naturgestützte Therapien bei psychischen Störungen

2 CME

Veranstaltungsort
Online

Datum
Mittwoch, 02. März 2022, 18:30 - 20:00 Uhr

Anmeldung
nicht mehr möglich

Teilnahmegebühren
keine

Referentin
Prof. Dr. Elisabeth Schramm

Moderator
Prof. Dr. Mathias Berger

Wichtiger Hinweis
Um die Qualität unserer Vorträge auswerten und weiter zu verbessern, werden wir die TeilnehmerInnen nach der Veranstaltung per E-Mail zu einem anonymen Evaluationsfragebogen einladen. Darin haben Sie auch die Möglichkeit, uns ein entsprechendes Feedback zukommen zu lassen.

Inhalt

Der Einsatz von Tieren und Natur bei der Behandlung psychischer Störungen findet zunehmende Beachtung in der Forschung und Praxis. Tiergestützte Therapie zeigt neurobiologische (z.B. Reduktion des Blutdrucks), psychologische (z.B. erhöhte Empathie) und soziale (z.B. Vertrauen) Effekte und wirkt nachgewiesenermaßen stress- und angstreduzierend, motivierend, und stimmungsaufhellend. Diese Wirkmechanismen können einen positiven Effekt auf die Symptomatik der PatientInnen haben und den Therapieprozess unterstützen. Der zielgerichtete Einsatz von Tieren und Natur in der Psychotherapie bestimmter Störungen ist eine noch jüngere Disziplin als die wissenschaftlich fundierte tiergestützte Therapie insgesamt. Depressionen stellen in der tier- und naturgestützten Therapie einen besonders wichtigen Indikationsbereich dar. Dies gilt vor allem bei PatientInnen, die im Rahmen früher zwischenmenschlicher Traumatisierungserfahrungen Schwierigkeiten haben, sich auf Psychotherapie einzulassen. Bisherige Forschungsarbeiten zur Wirksamkeit tier- und naturgestützter Therapie bei Depressionen erbrachten vielversprechende Ergebnisse, müssen allerdings aufgrund methodischer Einschränkungen als vorläufig betrachtet werden. Zur Verhinderung von Rückfällen und Wiederauftreten rezidivierender Depressionen erwies sich ein tier- und naturgestütztes Achtsamkeitsprogramm als gut durchführbar und wirksamer als eine herkömmliche Behandlung. Die Ergebnisse sind ermutigend, erste Erfahrungen mit einer randomisierten Stichprobe depressiver HochrisikopatientInnen werden im Vortrag erläutert.


Prof. Dr. phil. Elisabeth Schramm
Universitätsklinikum Freiburg

Klinische Psychologin und Psychotherapeutin, Sektionsleiterin am Universitätsklinikum Freiburg, Abt. für Psychiatrie und Psychotherapie.


Prof. Dr. Mathias Berger
Oberberg Gruppe

Vorstand Scientific Board