Event Oberberg Fachklinik Weserbergland mit CME

Extertaler Fortbildungstag November 2019

3 CME

Veranstaltungsort
Oberberg Fachklinik Weserbergland
Brede 29
32699 Extertal-Laßbruch

Datum
Mi. 06.11.2019. 16:00-18:30 Uhr 

Teilnahme
Nur nach vorheriger schriftlicher Anmeldung.

Kosten

  • für Mitglieder der Akademie: kostenfrei
  • für Nichtmitglieder der Akademie & andere Zielgruppen: 20,- €
  • Klinikmitarbeiter: 10,- €
  • Arbeitslos/Erziehungsurlaub/Studenten: kostenfrei (unter Vorlage einer aktuellen Bescheinigung)

Inhalt

Referenten

"Scham, Schuld und Sucht"
Prof. Dr. med. Georg Juckel, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin, LWL-

Universitätsklinik Bochum
"Interventionsprogramme der Ärztekammer bei Suchtkranken Ärzte"
Dr. med. Klaus Beelmann, Geschäftsführender Arzt der Ärztekammer Hamburg

"Suchterzeugende Substanzen, Nachweismöglichkeiten - Was gibt es Neues?
Dr. rer. nat. Detlef Haase, Fachbereichsleitung Toxikologie, Institut Laboratoriums- und Transfusionsmedizin, Helios Kliniken Schwerin

Dr. med. Ahmad Bransi
Chefarzt
Oberberg Fachklinik Weserbergland

Details

Inhalt

Auch Ärzte und Psychologen werden krank. Das Selbstverständnis, als Helfer immer leistungsbereit zu sein, die Bedingungen des Gesundheitssystems, wie Zeitmangel für Patienten, menschliche Schicksale und kritische Situationen, die zunehmenden Anforderungen an Dokumentation und Datenschutz und die zunehmend kritische Haltung der Öffentlichkeit (z. 8. Bewertungsportalen) führen in medizinischen und therapeutischen Berufen zu Dauerbelastung und Überschreitung der eigenen Belastungsgrenze, sehr oft mit Vernachlässigung der eigenen Gesundheitsprophylaxe. Die Folgen können Burnout, Depression - und besonders häufig Suchterkrankungen sein.

Oft kommt es zu regelmäßigem Konsum von Alkohol, Kaffee, Schlaftabletten, Nikotin oder Drogen, wie Cannabis zum „Runterholen" oder Kokain zum „Durchhalten". Aber auch Verhaltenssüchte sind heute keine Seltenheit mehr. Alkoholmissbrauch steht dabei an erster Stelle, gefolgt von Medikamenten-Abhängigkeit.
Über die eigene Suchtkrankheit wird nicht gesprochen. Die lntrospektionsfähigkeit und das Reflexionsvermögen sind oft eingeschränkt.

Scham und Schuld sind die beiden mentalen Haupthindernisse, sich selber gegenüber kritisch eine solche Problematik einzugestehen, bzw. sich Hilfe und Unterstützung zu holen. Besonders für Ärzte, aber auch für Therapeuten stellt die Annahme der Patientenrolle eine enorme Herausforderung dar. Außerdem haben diese oft Angst davor, die Approbation aufgrund der Abhängigkeit zu verlieren. Daher übernehmen sie lieber schnell die Selbstdiagnostik, die dann durch ein informelles Gespräch mit einem Fachkollegen gestützt wird.

Durch diese Haltung leidet die Objektivität in der Bewertung der eigenen psychischen Situation. Im Vortrag von Herrn Prof. Dr. Juckel werden die zugrundeliegenden psychodynamischen Mechanismen von Schuld und Scham besprochen und warum diese verhindern, sich überhaupt und wenn ja, rechtzeitig als Arzt und Therapeut sich beraten und behandeln zu lassen. Herr Dr. Beelmann stellt die Interventionsprogramme der Ärztekammer bei Suchtkranken Ärztinnen und Ärzten vor.  Passend zur Suchtthematik wird Herr Dr. Haase über suchterzeugende Substanzen und ihre Nachweismöglichkeiten sprechen.
Ich freue mich auf Ihre Teilnahme und wünsche Ihnen eine angenehme und lehrreiche Fortbildung.

 

Bei Fragen zur Veranstaltung  wenden Sie sich bitte an Frau Mareike Keuchel (veranstaltungen.lassbruch@oberbergkliniken.de).